Ziemlich oft werden wir mit der Meinung konfrontiert, dass in der Meerwasseraquaristik die regelmäßige Ergänzung von Neben- und Spurenelementen mit Hilfe von Zusätzen nicht nötig ist und dieses Problem durch regelmäßigen Wasserwechsel gelöst wird. ...
Ziemlich oft werden wir mit der Meinung konfrontiert, dass in der Meerwasseraquaristik die regelmäßige Ergänzung von Neben- und Spurenelementen mit Hilfe von Zusätzen nicht nötig ist und dieses Problem durch regelmäßigen Wasserwechsel gelöst wird.
Folgender Beitrag soll beweisen, dass das nicht der Fall ist.
EinführungNehmen wir das Wasserwechsel und die Anwendung von Zusätzen als Maßstab, können wir die Aquarianer in folgende Gruppen teilen:
Alle Aquarianer ergänzen Ca, Mg und Karbonate. Davon wechseln die Meisten regelmäßig das Wasser und dazu anwenden die Zusätze.
Nur eine Minderheit von Aquarianern verlässt sich auf Wasserwechsel ohne Zugabe von Zusätzen.
Im folgenden Text möchten wir uns vor allem jenen Aquarianern widmen, die einen bestimmten Teil des Meerwassers im Aquarium regelmäßig wechseln, ohne dass sie regelmäßig Zusätze anwenden. Becken, die langfristig ohne Wasserwechsel betrieben werden, gibt es zwar auch, aber ihre Anzahl ist unerheblich.
Die GrenzfälleStellen wir uns einen hypothetischen chemischen Element X, dessen Konzentration im Meerwasser z.B. 1% sein kann und der Gesamtverbrauch im Becken 15% pro Monat beträgt vor. Im Fall des Wasserwechsels können 2 Grenzsituationen folgen:
Regelmäßig – z.B. monatlich – wird der ganze Beckeninhalt gewechselt:
Wie unsere Graphik darstellt, ist beim 100%-tiger Wasserwechsel die Konzentration von X in der Zeit konstant und richtig.
(Würden wir die Daten in der Graphik täglich notieren, hätte die Konzentrationskurve einen zahnförmigen Charakter – die Konzentration würde stetig sinken und nach dem Wasserwechsel wieder auf das richtige Niveau steigen.)
In diesem Fall haben natürlich alle Bestandteile des Meerwassers die richtige und konstante Konzentration – egal, wie hoch die Konzentrationen und der Gesamtverbrauch an Elementen sind, weil das Becken nach jedem Wasserwechsel mit neuem Meerwasser mit richtiger Zusammensetzung komplett ausgestattet ist. Es handelt sich nicht um eine übliche Praxis, ganz sicher ist es aus ökonomischen Gründen ein hypothetischer Zustand.
Das Wasser wird gar nicht gewechselt:
Der in der Graphik dargestellte Rückgang der X-Konzentration ist wahrscheinlich keine große Überraschung. Die Kurve illustriert die Dynamik des Konzentrationrückgangs des Elements X im Becken ohne Wasserwechsel, bei Anfangskonzentration 1% und relativem Verbrauch von 15% pro Monat. Nach 24 Monaten sinkt die Konzentration von X auf 10% des natürlichen Wertes und nähert sich der Null.
Wir würden aber die Konzentrationskurven von X bei regelmäßigem Wechsel eines Teiles des Meerwassers aussehen?Welche Wirkung hat beim Wasserwechsel die Menge des gewechselten Meerwassers?
Die Kurven illustrieren die Dynamik des Konzentrationrückgangs des Elements X im Becken bei Anfangskonzentration 1% und relativem Verbrauch von 15% pro Monat bei regelmäßigem Wechsel von 5% - 10% - 25% der gesamten Wasservolumen im Becken.
Welche Wirkung hat im Becken das Verbrauchsmaß an einem Element?
Diese Graphik illustriert die Dynamik der Konzentrationen von 3 hypothetischen Elementen (die Anfangskonzentration jedes Elements im Becken beträgt 1%) mit unterschiedlichem Verbrauch pro Monat (2,5% - 10% - 40%) bei regelmäßigem Wasserwechsel von 10% des Gesamtvolumens.
Schlussfolgerung
Aus dem oben Angeführten sind eindeutig folgende Konsequenzen zu ziehen:
coral-shop, Ing. Frantisek Floder
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