Ein Reisebericht von Robert Baur-Kruppas, 2004
Meine Reise nach Bodrum im Juli 2004
4 intensive Tage Bodrum... von Robert Baur-Kruppas
Vor einigen Tagen haben wir unseren Sommerurlaub 2005 geplant und gebucht. Da fiel uns auf, das es nun langsam an der Zeit ist, den schon mal angekündigten Bericht über unseren Sommerurlaub 2004 nachzuholen.
Der nun folgende Bericht ist nicht unbedingt für Meerwasseraquarianer, obwohl es natürlich an der türkischen Ägäis auch Fische gibt. Mehr wie schnorcheln war leider nicht drin, so das wir z.B. keine Unterwasseraufnahmen anbieten können.
So entstand auch mein liebster Wunsch, den ganzen Tag auf einem Boot, auf dem Meer zu verbringen. Dazu aber später noch mehr.
Das Ganze begann so Ende Juni 2004, als mein Chef (Engin) mich anrief und meinte ob ich nicht Lust hätte vom 5.– 8. Juli 2004 mit ihm in die Türkei zu fliegen. Er erklärte mir das seine Mutter, die ich persönlich auch sehr gut kenne, am 6. Juli ihren 60. Geburtstag hat. Desweiteren erzählte er, das er sie mit dem Besuch vom ganzen Büroteam seiner Firma überraschen will. Das ganze Büroteam kennt natürlich Engin´s Mutter von ihren Besuchen im Büro. Vor allem die leitenden Angestellten nennen Sie meist einfach nur liebevoll "Mama", da sie so herzlich und offen in ihrer ganzen Art ist.
Ich muss zugeben, ich bin noch nicht weit auf der Welt herum gekommen, Ungarn, Italien, Frankreich, Schweiz und Österreich sind wohl die Länder in denen auch ich schon war. In den letzten 10 Jahren hat es zudem nicht gereicht Urlaub im Ausland zu machen. In den vergangenen 10 Jahren haben wir zwei Mal Urlaub mit den Kindern bei einer Tante von Manuela gemacht.
Nach meiner Zusage bei Engin, ging es dann auch los mit der Planerei. Was nimmt man alles mit, was braucht man in den vier Tagen? Das Erste was mir auffiel war, das mein Pass und Personalausweis kurz vor dem Ablauf standen. So wurde zuerst mal ein Ausweis beantragt. Es reicht zwar ein Personalausweis für die Türkei aber der muss mind. 6 Monate noch gültig sein. So nach und nach wurde ich dann auch immer nervöser, denn der Tag der Abreise rückte immer näher. Dazu muss man wissen das ich bis Juli 2004 noch nie in einem Flugzeug war. Später wird man dann erfahren das ich im Juli und August 2004 dafür gleich vier mal geflogen bin!
Alle Reisenden trafen sich zuerst bei Engin und seiner Frau Julia im Haus. Auf die Reise gingen also: Julia - die Frau von Engin, Engin selbst, Jana und Ernesto (unser Eventleiter), sowie Kathrin aus dem Büro und meine Wenigkeit. Leider musste unsere 02 in der Firma bleiben, die Rede ist hier von Torsten Damm unserem Personal- und Verwaltungsleiter.
So ging es dann auch mitten in der Nacht los, von Kassel aus nach Darmstadt und schliesslich Flughafen Frankfurt. Gegen 6.30 Uhr hob dann auch der Flieger (Hapag Loyd) pünktlich ab. Viel geschlafen hat im Flieger auch niemand. Die Anderen waren zwar Flug-erprobt aber die Sitze sind einfach nicht zum Schlafen gemacht. Hier konnte ich dann mein erstes Foto aus dem Flieger machen... Der Blick lies, bei mir zumindest, einiges erwarten :-) Die Zwischenlandung in Dalaman konnte uns nicht von dem Eintreffen am Zielort abhalten :-)) Der Flug ging auch gleich weiter, gegen 11.30 Uhr türkischer Zeit (sie sind 1 Stunde voraus) kamen wir dann nach gut 3,5 Stunden Flug wohlbehalten auf dem Flughafen Milas an. Von dort aus sind es noch ca. 45 km bis Bodrum. Tja, und dann beim Aussteigen traf einen dann doch erst mal der Schlag! In Deutschland war zwar Sommer, aber von dem war halt in Deutschland (Juli 2004) nur wenig zu merken. Von 20 Grad in Deutschland auf 36 Grad in Bodrum (Milas). Aber das war eher "berauschend", als anstrengend. Man muss hierzu wissen, das es in Bodrum zwar warm ist, aber ohne die hohe Luftfeuchtigkeit wie z.B. in Antalya. Später erfuhr ich auch, das es zwischen Mai und Oktober sehr selten regnet, in der Hauptzeit von Juli bis September eigentlich nie.
Erwähnenswert ist noch das unser Kemal aus Kassel bereits in der Türkei war, (Urlaubsbedingt) und sich in der selben Nacht von Antalya mit dem Bus auf den Weg nach Bodrum gemacht hatte. Er war abends gegen 23 Uhr in den Bus gestiegen und morgens um 5.30 Uhr in Bodrum angekommen. Da ja er auch sich versteckt halten musste hatte er Gelegenheit den Yachthafen von Bodrum näher zu inspizieren :-) So wurden wir dann von den Dreien abgeholt.
Interessant ist das auf dem Ortsschild Bodrum die Einwohnerzahl mit ca. 25.000 angegeben war. Engin erklärte mir das dies aber nur für den Winter gilt, im Sommer residieren in Bodrum dann ca. 1 Million Menschen.
Wir fuhren nun durch Bodrum und kamen dann schliesslich nach ca. 45 Minuten in dem Stadtteil Bitez an. Dort am Strand bezogen wir ein Hotel mit Namen "Manuela" :-)
Als die Zimmerverteilung klar war, (mich traf es mit Engin und Kemal ein Zimmer zu teilen) gingen wir erst mal was Essen. Typisch türkisch und sehr lecker. Überhaupt machte ich als "heikel" bekannter Mensch, was das Essen betrifft, nur gute Erfahrungen mit der türkischen Küche. Und man kann sie nicht direkt mit der in Deutschland erhältlichen Dönergeschichte vergleichen.
Nach dem ersten Schwimmen lagen alle mehr oder weniger faul auf den Liegen, die im übrigen kostenlos waren. Um ca. 17 Uhr erbarmte sich unser Chef Engin und bestellte für jeden ein kalte Efes, vermutlich mit dem Wissen das es uns den Rest geben würde. So war es denn dann auch.
Engin und Kemal hatten wohl schon etwas reserviert, so das wir dann gegen Abend losgingen, zum Essen. Es ging einfach den Strand entlang an dem sich Lokal um Lokal reihte. Bereits hier konnte man als Unwissender erahnen was abends dort erst los sein musste.Strandlokale, Hotels jeweils mit Pool, Teestuben, Diskotheken, .. hier um den Strand herum gab es alles. Das Leben erwachte in Bodrum ab 20 Uhr und erblühte erst um Mitternacht.
Etwa 3 Stunden dürften wir dort gesessen haben und waren eigentlich die ganze Zeit am Essen. Alleine schon die Vorspeisen haben es in sich, das man oft das Hauptessen nicht mehr schafft. Und nicht vergessen bis auf die 40 Minuten vom Strand hatte immer noch keiner so richtig geschlafen.
Zunächst war ja geplant gewesen das wir die Mama von Engin am nächsten Tag überraschen, aber am Abend waren dann doch alle der Meinung sie um Punkt 0 Uhr zu überraschen. So machten wir uns dann auch gegen 23.30 Uhr fertig um zum Haus von Engin zu fahren. Wir mussten uns ja sogar anschleichen, das uns niemand hört. Punkt 12 Uhr standen wir dann auch vor Engin`s Haus.
Das war vielleicht eine Überraschung... als Engin`s Mama uns alle sah!! Ein großes "Hallo" nach dem ersten Unglauben das Ihr Sohn und Schwiegertochter etc. vor der Türe stand. Und wie man sich vorstellen kann, ging die Party jetzt erst richtig los :-) Natürlich kam bei uns Reisenden ab und zu die Müdigkeit durch, die sich bei einigen mit diversen herzhaften "Gähnen" bemerkbar machte. Dennoch hielten wir alle bis 3 Uhr morgens durch.
Neben Norola den wir ja schon vom Abholen vom Flughafen kennenlernen durften, lernten wir noch Tuba, eine Cousine von Engin, kennen.
So gegen 10 Uhr war ich, als erster von uns allen, auf und ging die paar Meter bis zum Strand. Angenehme Temperaturen schon am frühen Morgen, die Sonne strahlt, keine Wolke weit und breit.
Es folgt nun das erste türkische Frühstück. Ich hatte in einer Zeitschrift im Flugzeug schon davon gelesen... Schafskäse mit Honig, Gurken und Tomaten, sowie Oliven. Gurken und Tomaten schmecken natürlich ganz anders als bei uns.... Einfach besser. Nach einem kleinen Frühstück fuhren wir nach oben zu Engin`s Mama um dort ein "gescheites" Frühstück einzunehmen. In den Wohnungen der Türken gibt es natürlich einiges, was die Hotels unter Umständen nicht bieten. Hmmmm ! Lecker lecker war das ....
Engin hatte uns ja vorher versprochen möglichst viel zu unternehmen, soviel wie man halt in vier Tagen (inkl. der Flüge) machen kann. Und er hat sein Versprechen gehalten!
Wie das Leben so spielt, wir Deutschen haben natürlich gleich voll zugeschlagen. Kein Wunder - auf dem Markt gibt es soviel interessantes, natürlich auch viel nachgemachtes. Aber das spielt keine Rolle, es macht auch so Spaß über den Markt zu laufen.
An fast jedem Stand wird man angesprochen um etwas zu kaufen. Was natürlich auf dem Markt mit dazu gehört ist das Handeln. Ja auf dem (Ver)Handeln baut so ein Verkaufsgespräch geradezu auf. Es macht Spaß zu handeln und zu feilschen. Es macht Spaß neues und interessantes zu entdecken. Gewürze, Stoffe, Kleidung, Taschen, Koffer, Gürtel, Schuhe,...
Am Abend folgte dann natürlich die grosse Geburtstagsfeier für Mama Akbag, die in einem anderen Lokal, aber nicht weit vom Vortag stattfand. Auch hier wieder eine ganze Palette von Vorspeisen und leckeren Gerichten. Es war ein echt schöner Abend !
In einer ruhigen Minute nach dem Essen ging ich einfach mal ein paar Meter spazieren und konnte mir das Nachtleben am Strand ein wenig genauer anschauen. Ist schon lustig, dort pulsiert nachts das Leben und zwar sowohl am Strand wie auch in der Stadt. Ein Lokal neben dem Anderen, ein Laden nach dem Anderen. Geschäft an Geschäft, die im übrigen so gut wie rund um die Uhr aufhaben. Die zweite Nacht verbrachten wir natürlich bei Engin im Haus :-) Dort gab es zwar keine Klimaanlage aber durch den kühen Wind oben auf dem Berg ging es einwandfrei. Im übrigen wer Angst von Mücken hat, ich habe keine einzige gesehen, geschweige denn wäre ich gestochen worden. Sehr angenehm muss ich sagen.
Der Kapitän bietet mit seinem Boot Tagesfahrten an, aber auch dazu später mehr. Wir sind gegen 10.30 Uhr an Bord gegangen. Ich hätte mir vorher niemals träumen lassen das eine Bootstour soviel Spass machen kann!! Kemal, Ernesto und ich nahmen auf dem Oberdeck Platz, da man dort am meisten Sonne tanken konnte. Wir wurden gewarnt das wir es nicht übertreiben sollen, da man durch den stetigen Wind leicht die Sonne unterschätzt.
Nun - uns war es egal, es war der beste Platz auf dem Boot und Kemal konnte die Sonne ohnehin nichts mehr anhaben. So fuhren wir von Bitez aus los übers Meer. Nach gut einer Stunde kamen wir am sogenannten "Aquarium" an. Das "Aquarium" ist ein Platz der von vielen Schiffen aufgesucht wurde. Denn dort kann man die meisten Fische sehen :-) Der Tag verging wie im Fluge mit vielen Schwimm- und sog. "Schnorchelpausen". Abends ging es dann wieder zurück. Spätestens hier merkte ich die ersten Probleme durch die viel Sonne, ich war wie erschlagen als wir ankamen. Zum Erholen war nicht viel Zeit, da wir ja abends noch nach Bodrum wollten. Dort wollten wir dann auch einen schönen Abend verbringen - natürlich, denn schliesslich hatte ich ab 0 Uhr Geburtstag :-)
Da ich mich in den drei Tagen so dermaßen wohl gefühlt hatte, schenkte mir die Kollegen ein T-Shirt siehe Aufdruck :-) und eine Karikatur die mich selber zeigte.
Klasse Idee.. Als dann noch der Kellner mit einer kleinen Katze kam die man mir zum Geburtstag schenken wollte, musste ich leider ablehnen. Wie kriegt man auch sowas durch den Zoll ?
Kurz danach fuhren wir mit dem Dolmus zu Bekannten von Engin die in Gümbet eine Hotelanlage Ihr eigenen nennen können. Mustafa und Kadir hatten wir einen Abend vorher schon kennengelernt und sie hatten uns gebeten doch zur Feier bei Ihnen vorbei zukommen.
So gegen 1 Uhr nachts trafen wir dort ein. Neben dem beleuchteten Pool verbrachten wir hier noch eine Weile, und ich konnte mich, ich gebe es zu nur mit ein zwei Drinks am Leben erhalten. Ich war einfach zu fertig. Die viele Sonne hatte mich einfach geschafft! Es war ein lustiger Abend. Vor allem mit Kadir, der perfekt deutsch sprach, habe ich mich sehr gut verstanden.
Wie das in Urlaubs- und Feierlaune so ist, kam mir kurz vor der Abfahrt plötzlich ein Gedanke.
Er sagte, klar.... kein Problem und machte mir einen guten Preis. Das alles zwischen Tür und Angel da die Autos schon warteten um uns zurück zu bringen.
Dieser Schnellschuß hat geklappt, so das wir nicht mal drei Wochen später genau in dieser Anlage unseren ersten "richtigen" Familienurlaub verbringen durften. Aber dazu später noch mehr.
Am letzten Tag blieb uns nicht mehr viel Zeit da es nachmittags schon losgehen sollte. Der Rückflug wartete auf uns, wobei keiner so recht Bock hatte den Traumort zu verlassen.
Bild oben: Am Vormittag konnten wir uns noch den Pool von Engin zu Gemüte führen :-) Na ja - nicht ganz Engin`s eigener Pool. Dieser Pool gehört allen Hausbesitzern der Straße in der Engin wohnt. Ein schöner sauberer Pool mit vielen Liegeplätzen (rechts und hinten), Kinderbecken (rechts vorne), Duschen,.. Sehr schön und um einiges länger als die meisten die wir bis dahin gesehen hatten :-) Das ist ein Blick vom Pool runter zur Bucht von Bitez. Dort zu wohnen ist schon ein echter Traum, zumindest in den Sommermonaten. Im Winter ist hier das Wetter nicht sonderlich gut, so das man sich die Einwohnerzahlen dann gut erklären kann.
Nun bleibt mir nur noch ein großer Dank an meinen "Chef" Engin, der mich zum einen aus dem Alltagstrott brachte und damit auf die Idee doch auch mal öfter an sich selbst zu denken und an die Möglichkeit in einem schönen Land Urlaub zu machen. Sich so ein Ziel zu setzen, vergisst man nur zu leicht, wenn man lange nicht mehr weg war. Zum Anderen bin ich sehr dankbar für die interessante Reise. An diese vier Tage werde ich mich noch lange lange erinnern.
Viele grüße Robert Baur-Kruppas
In der Galerie finden Sie viele Fotos auch von unserem Urlaub der dann folgte.
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