ein Reisebericht von Bastian Krüger
Schnorcheln in Florida 2005
Floridas Unterwasserwelt ist sehr abwechslungsreich und interessant. Beeinflusst durch den Golfstrom können tropische Korallenriffe, Mangrovenwälder und Seegraswiesen durchschnorchelt werden. Hierbei gibt es einen großen Unterschied zwischen der eigentlichen Golfküste und der Ostküste samt den Gewässern der Florida Keys.
Die Golfküste
An der Golfküste lag übrigens auch mein Hotel. In den Sommermonaten wird das Wasser des Golfs bis zu 31°C warm, was mir dann auch als Schnorchler zum Verhängnis wurde : Algenbrühe! Naja, die Golfküste ist auch sowieso eher etwas für semi-aquatile Schnorchler :-). Zwar gibt es auch Unterwasser einiges zu sehen, wie zum Beispiel einige Brackwasser Arten und zwischenzeitlich auch sehr große Fische, doch sind diese Haie, Rochen und andere Großfische besser von der Wasseroberfläche zu beobachten, da es unter Wasser sehr schwer fällt ihnen zu folgen.
Ein richtiges Highlight bildet an dieser Küste hingegen die Wasseroberfläche, besonders im Mangrovenwald und auf vorgelagerten kleinen Inseln . Hier gibt es zum Beispiel violett-rote Mangroven Krabben in Massen, auch die Wasservögel (Pelikane, Reiher) sind beeindruckend.
Der Osten und die Keys
Hier sind vor allem zwei Gebiete zu nennen. Zuerst ist da der Biscayne Nationalpark, im Süden Miamis gelegen, schützt er ein Gebiet um Key Elliot herum bis zum Festland, und dann der John Pennekamp Coral Reef State Park, der sich im Süden an den Nationalpark anschließt und vor allem einen Bereich um Key Largo abdeckt.
Biscayne Nationalpark
Bei meinem ersten Besuch des Biscayne Nationalpark entschied ich mich für eine geführte Schnorcheltour des Nationalparks (startet übrigens am Convoy Point). Obwohl der Ranger natürlich die Wahrheit sagte, als er die Überlegenheit dieses Parks gegenüber dem Yellowstone in punkto Artenvielfalt ansprach, löste dies bei den meisten Mitreisenden nur ein Lachen aus ( Diskriminierung von Fischen :-)). Die Tour führte nicht wie geplant aufs Riff, sondern wegen starkem Wind an die geschützte Mangrovenküste des Elliot Keys.
Die Mangrovenküste
Hier wird sie eher ungewöhnlich durch Kalkgestein und Mangroven gebildet. Auffällig sind zunächst große Langusten, die sich überall in Felsspalten aufhalten. Nachdem Schwärme von kleineren Fischen ins Auge fallen, dabei sind zum Beispiel Demoiselle und viele andere,
wird man auch auf die hohe Vielfalt von kleineren Wirbellosen aufmerksam. Rot und weiß gefärbte Röhrenwürmer finden sich überall. Anemonen, auch größere Exemplare, gibt es ab und zu zwischen den Steinen zu entdecken und Einsiedler, vor allem stark rot gefärbte, krabbeln in verschiedenen Größen herum.
Die Seegraswiesen
Circa 3 Meter von den Mangroven entfernt, setzt die Seegrasvegetation ein. Gorgonien und andere Korallen stechen auf lichteren Flächen heraus. Hier ist die Masse an Fischen zwar nicht so groß, doch halten sich dort größere Fische auf. Es gibt zum Beispiel Kofferfische, die entgegen anderer Beobachtungen von mir, in diesem Gebiet ein beträchtliches Tempo an den Tag legen, wenn sie sich verfolgt fühlen. Außerdem schwimmen auch Papageienfische durch das dichte, aber doch kürzere Seegras.
John Pennekamp Coral Reef State Park
Das Besucherzentrum dieses Parks findet sich auf Key Largo. Der nördlichste Key, über den die Us 1 nach Key West führt. Hier werden auch Schnorcheltouren angeboten. Wieder Wind und auch gute Schnorchelplätze direkt am Park Eingang trugen dann zur Entscheidung gegen eine zweite Tour bei. Es gibt mehrere kleine Strände, an denen ich schnorchelte.
Seegrasdschungel
Am Hauptstrand ist das Seegras viel höher verglichen mit Key Elliot. Obwohl das Wasser etwas trüber ist als in der Biscayne Bucht, gibt es hier besonders gute Möglichkeiten Großfische zu begegnen. Ein kleinerer Schwarm von wirklich durch die Größe beeindruckenden Fischen hielt sich zu der Zeit in der Bucht, die vom Strand aus stark abfällt, auf. Auch Papageienfische sind hier sehr zahlreich. Als Besonderheit bietet der Hauptstrand eine sehr stark abfallende geradezu felsige Küste an der kleinen Hafeneinfahrt. Hier gibt es auch seltenere kleinere Fische und Krebse zu entdecken .
Schwämme und Mangrovenwurzeln
An einem kleineren Strand des Parks reichen die Mangroven weit hinaus ins Wasser. Die Blätter der Mangroven schirmen das Licht ab. Zusätzlich dimmt Seegras die Beleuchtung herunter. In diesem Licht erscheinen die Variation der Schwämme, die an den sehr stark ausgebildeten Mangrovenwurzeln wachsen, in leuchtenden Farben. Rote Feuerschwämme sind zunächst am auffälligsten. Ein Kontrast wird von blauen und auch gänzlich schwarzen Schwämmen gebildet. Auch die stark bedrohten Manatis sollen hier ab und zu vorbeikommen. Weiterhin haben sich hier Muscheln festgesetzt. Größere Raubfische erscheinen ebenso leuchtend wie die Schwämme weit unter den Mangroven.
Florida bietet also eine abwechslungsreiche Unterwasserwelt. Die Fotos wurden übrigens alle mit einer Digitalkamera mit Unterwassergehäuse geschossen.
Mit salzigen Grüßen
Bastian Krüger, August 2005
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