In diesem Artikel geht es vor allem um die Wasserreinigung mit Bakterienzugabe und warum man bisweilen sogar rote Cyanosbakterien damit los werden kann. Es erwartet Sie ein kleiner Rückblick auf Vergangenes und Neues. Ein Artikel von Gerd Guddat, Sudad Gahdaban und Robert.
ein Artikel von Gerd Guddat, Sudad Gahdaban und Robert Baur-Kruppas
Bereits seit vielen Jahren schon werden Bakterien im Meerwasseraquarium zugegeben. Das mag oder wird ganz sicher unterschiedliche Intentionen haben. Die einen machen es, um Ihre Nitrat- und Phosphatwerte zu senken, wieder andere machen es vielleicht auch, weil Sie Cyanobakterien haben und hoffen, dass diese damit wieder verschwinden. Wobei die Dosierung von Bakterien bei Cyanobelägen auch im Jahre 2009 eher noch die Ausnahme sein dürfte, zumindest noch. Eventuel ändert sich das ja nach dem Lesen dieses Artikels.
Nachfolgend finden Sie zwei Bilder, die wir damals in unserem eigenen Aquarium schießen konnten. Es sind häßliche Beläge, die roten Cyanos. Nicht gerade wenig Aquarianer verzweifeln ihretwegen.
Die Anfänge von Bakterien in der Meerwasseraquaristik
Ich erinnere mich beim Schreiben dieser Zeilen sofort an das Jahr 1993, als ein Meerwasserfachgeschäft in Kassel die ersten Bakterien in Ampullen anbot. Sie dienten damals schon zur Wasserreinigung. Klar haben wir das gekauft. Wenn man daran denkt, wie damals so die allgemeinen Werte eines Meerwaseraquarums waren, kein Wunder. Jeder hat nach Möglichkeiten gesucht seine Nitratwerte und Phosphatwerte in den Griff zu bekommen. Damals wusste man aber noch wenig darüber was letztlich aber schon im Bereich der Wasserreinigung / Wasseraufbereitung von Klärwerken seit x Jahren bekannt ist. Das ganze ist nun schon 16 Jahre her.
Seit langer Zeit sind diese Bakterien in vieler Munde und werden immer häufiger eingesetzt. Die bekanntesten werden, aufgrund der Verbreitung sicherlich die Bakterien von Prodibio sein. Sie sind schließlich auch schon sehr lange auf dem Markt. Darüber hinaus ist eine Bakterienzugabe auch bei der Zeovitmethode, aber auch anderen ähnlichen Methoden, sehr bekannt. Hier werden auch bestimmte Bakterien zugegeben um naturnahe Nitratwerte zu erreichen. Das diese Methode funktioniert wissen Zeovitanhänger nur zu gut. Diese Methode ist welweit schon sehr stark verbreitet und findet immer neue Anänger. Kein Wunder, wer will nicht so bunte SPS Korallen pflegen. Aber bei der Bakterienzugabe geht es ja nicht nur darum bunte Korallen zu haben, sondern primär erst mal um den Bakterienhaushalt im Aquarium. In nicht gerade wenigen Becken kommt es wohl zu einer Verarmung der richtigen Bakterienstämme. Wobei man nicht vergessen darf, dass nicht gerade wenige Aquarianer sich auch zu wenig mit der ganzen Sache beschäftigen. Da werden teils zu viele Fische in zu kleinen Becken gehalten - hier besteht meist ein zu starker Nährstoffeintrag, wieder andere schäumen viel zu stark ab, so dass unschöne Bakterienbeläge auch wegen zu sauberen Wasser auftreten können. Dritte, und das sind ebenfalls nicht wenige, probieren alle 3 Tage etwas neues aus und wundern sich dann wenn Ihr Becken nicht in die Gänge kommt.
Wie haben wir vor vielen, vielen Jahren lernen müssen. Der wichtigste Satz von unserem Lehrmeister war: Finger aus dem Aquarium heraus lassen und Geduld üben :-)
Wie funktioniert denn überhaupt das ganze mit den Bakterien?
Es ist leider oft so, dass Aquarianer das sofort glauben was auf Verpackungen steht. Das ging uns früher nicht anders als den meisten. Nichts desto trotz interessiert mich dabei eigentlich immer wie etwas funktioniert, oder besser noch warum genau. Nur so kann man die richtigen Rückschlüsse ziehen. Nun diese Prozesse bei den Bakterien sind heute in der Aquaristik schon sehr bekannt. Ich führe Sie hier gerne nochmals auf.
Die Nitritfikation:
Die Oxidation von Ammoniak zu Nitrit stellt den ersten Schritt der Nitrifikation dar. Im zweiten Schritt der Nitrifikation werden in der natürlichen Umwelt - von anderen Bakterien wie Nitrobacter, die man entsprechend "Nitratbakterien" nennt - Nitritionen zu Nitrationen (NO3−) oxidiert.
Die für den ersten Teilprozess verantwortlichen Bakterien werden als Ammoniak oxidierende Bakterien oder Nitritbakterien bezeichnet.
Alle Vertreter sind aerob:
Diese sind: Nitrosomonas, Nitrosospira, Nitrosovibrio, Nitrosolobus, Nitrosococcus
Besonders interessant für uns sind hier Nitrosomonas eutropha und Nitrosomonas halophila
Der zweite Teilprozess besteht in der Oxidation von Nitrit mit molekularem Sauerstoff zu Nitrat
Diese sind: Nitrobacter, Nitrospira, Nitrospina, Nitrococcus
Quellennachweis: Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Nitrifikation
Da wir ja nun wissen wie der Abbau funktioniert, können wir sicherlich auch verstehen, warum man bisweilen Bakterien dem Becken zugibt oder dies sogar sollte. Sicherlich wird man das in einem gut laufenden Aquarium oft kaum merken, und lange Zeit ohne jegliche Zugaben auskommen. Aber es gibt eben auch oft genug den Fall, wo ein Becken nicht so gut steht, ja sogar die Werte schön verschoben sind. Also Nitrat und Phosphat nicht in geringem Maße, sondern zu stark vorhanden ist. Bei zuviel Phosphat fängt oft ein unschönes Algenwachstum an, SPS Korallen fühlen sich dann teilweise gestört und verlieren ihre Farben. Nitrat sollte bei unter 5 mg/L, Phosphat bei unter 0,01 mg liegen, zumindest dann wenn man recht weit am unteren Limit fahren möchte und es um schöne Farben bei SPS Korallen geht. Dass es auch anders geht, zeigt z.B. der Erfolg von Bernd Mohr, der sein Becken immer etwas höher, und zwar auf 20 mg Nitrat und bei wenig Phospaht gefahren hat. Hierzu gehört aber eine ganze Menge an Erfahrung. Auch hier war das Zusammenspiel an Fischen und der Futtereintrag mit einscheidend. Man muss auch hier das richtige Händchen haben.
Die Gründe warum es nicht klappt können hier natürlich vielfältig sein. Vergessen wir nicht die vorher schon angeschnittene Problematik, dass nicht wenige einfach zu viele Fische pflegen, eine unzureichende Technik haben, oder schlichtweg zu viel füttern.
Ethanoldosierung – mit Wodka
Viele erinnern sich bestimmt auch noch an die, vor einigen Jahren bekannt gewordene Ethanoldosierung im Aquarium? Die Autoren Michael Mrutzek und der Dipl. Biologe Jörg Kokott haben hier in meinen Augen ein sehr wichtiges und gutes Werk geschaffen, dass uns in Summe viel mehr Wissen zur Arbeit von Bakterien im Meerwasseraquarium einbrachte als man damals zuerst dachte. Wie immer ging es dem Anwender ja zunächst nur darum ein Problem zu lösen.
Sicherlich geht mit der Ethanoldsoierung nicht jeder konform, es gab damals ja auch den einen oder anderen Unfall was die Fische betraf. Ob dies nun durch eine zu schnelle Überdosierung, oder aufgrund der Vermehrung von anderen Bakterien geschah, wollen wir an dieser Stelle nicht diskutieren.
Aus heutiger Sicht ist klar was passiert war. Auch das hat mit den genannten Bakterien zu tun. In jedem Becken sind sie vorhanden, auch wenn wir sie leider nicht sehen. Durch den zugeführten Kohlenstoff fütterte und vermehrte man die im Becken vorhandenen Bakterien (leider nicht immer gezielt die gewünschten)
So sank bei so gut wie allen Anwender schließlich Nitrat und Phosphat im Becken. Auch das lag daran dass man die Nitratabbauenden Bakterien vermehrte fütterte und sie dann an das Werk gehen konnten.
Quelle Ethanlodosierung:
Michael Mrutzek und Jörg Kokott - http://www.meeresaquaristik.de/html/vodka1.html
Heinz Mahler - http://www.korallenriff.de/artikel/655_Die_Wodka-Methode.html
M. Kruppas u. R. Baur - http://www.korallenriff.de/artikel/515_Die_Wodkamethode_Teil_1.html
Anmerkung:
Aus heutiger Sicht macht es durchaus Sinn zunächst die richtigen Bakterien zu impfen, und diese dann zu vermehren. Sicher ist sicher... Auch sollte man nicht blind darauf losdosieren, aber diese Dinge sind ja alle in den Jahren schon mehrfach besprochen worden.
Robert Baur-Kruppas, im November 2009
Seit einiger Zeit wird in Foren von neuartigen Bakterien diskutiert. Gerd Guddat war so freundlich und hat mir hierzu einige Zeilen zukommen lassen.
Gerd Guddat:
Bakterien von Microbelift, die Nummer 1 aus den USA*
Diese sind ganz neu auf dem Markt in Deutschland und ich bin begeistert. Meiner Meinung nach die ersten Bakterien wo man was merkt wenn man sie ins Becken gibt.
Wie kam ich dazu diese Bakterien zu verwenden ?
Wie vielleicht einige hier auf Korallenriff.de gelesen haben mußte ich leider mein Becken AQDM Feb.' 08 komplett leer machen. Grund war eine massive Xenia -und Antheliaplage, dazu kam noch die kleinwüchsige Cervera.
Hier finden Sie nachfolgend noch ein paar wunderschöne Aufnahmen des Siegerbeckens, aus Februar 2008.
Gesagt,....getan. Das Becken stand zwei Wochen komplett trocken, auch das Ablegerbecken. Dann zogen 60Kg frisches Sulawesi Lebendgestein ein, dazu kamen 40Kg toter feiner Sand der Firma Cora Pet. Dieser wurde mit eingefahrenem Salzwasser "angefeuchtet", angeimpft wurde er dann mit den Bakterien "Special Blend " !
Der Riffaufbau war fertig und der Sand im Becken, dann wurde geflutet ! 300L eingefahrenes Wasser der Korallenfarm-Witten, der Rest wurde mit frisch angesetztem Salzwasser aufgefüllt. Die komplette Technik wurde eingeschaltet, nun lief das Becken zwei Tage. Nach den zwei Tagen habe ich zum ersten mal NO3 (Machery&Nagel) und PO4 (Rowa/Merck) gemessen. NO3 ergab 10mg und PO4 0,015mg.
Darauf hin wurde von mir Special Blend ins Wasser dosiert, zwei Tage später "Nite-Out II". danach folgte noch Thera-P.
Eigentlich habe ich diese Bakterien nur gekauft um das Becken gut anzuimpfen, aber das die so eine Wirkung haben.......
Nach einer Woche konnte ich schon entlang der Scheibe beobachten das der Sand etwas arbeitete. Gasbläßchen stiegen aus dem Sand auf und entlang der Scheibe waren sie im Sand zu sehen. Das habe ich persönlich nach einer Woche mit Livesand noch nicht erlebt.
Eine Woche nachdem ich "Special Blend" und "Nite-Out II" ins Wasser dosiert habe wurde von mir wieder NO3 und PO4 gemessen. Die Werte ergaben, NO3 "nn" und PO4 "nn", damit habe ich nicht gerechnet, aber dem war so. Die Seitenwände und die Steine waren voll mit kleineren Bläßchen, man konnte richtig beobachten wie das Becken (Bakterien) arbeitete ! Dann wurden von mir auch alle anderen Wasserwerte gemessen. Ca, Mg und Kh. Was nicht paßte wurde vorsichtig mit Ballingsalzen angeglichen. Nach zwei Wochen Standzeit zog dann die erste SPS in Form einer Montipora digitata ein.
Diese zeigte bereits nach ca 10 Minuten voll ihre Polypen.
Und ich habe nur einen frisch gebrochen Ast bekommen, sie wurde bei mir Zuhause erst geklebt !
*Fazit*: TOP Bakterien,.....nicht billig, .....aber verdammt gut !
Ach ja,.......* Warnung* ! : Wenn Special Blend dosiert wird, oder Thera-P sollte man keinen Besuch empfangen, die Stinken wie .......... ! :-) Und die Frau schickt man(n) am besten vorher zum Schuhe kaufen, sonst gibts Ärger ! :-)))
Anmerkung !: Die Bakterien „können“ im einen eingefahrenem Becken ganz anders wirken, mein Becken war ganz frisch angesetzt. Ich habe den kompletten Flascheninhalt (125ml) komplett ins Becken gegeben bei 550L netto.
Zweitens sollte man die komplette Kur, wie in der Beschreibung angegeben, durchziehen um Erfolge zu erzielen. Besonders bei einem Becken mit Cyanobefall ! Diese sollten vorher gut abgesaugt werden und zwischendurch kann das auch nicht schaden.
Zb 300 Liter Becken, Bakterien Special Blend):
-Am ersten Tag 75ml auf 300L
-Am 8, 15, 22, und 29 Tag 50ml auf 300L
-Dann zur Wartung alle zwei Wochen 20ml auf 300L
salzige Grüße Gerd
Darüber hinaus haben wir freundlicherweise von einem Experten der Firma Microbe-Lift Deutschland, einige wertvolle Informationen bekommen. Vielen Dank dafür lieber Sudad :-)
Hier eine kurze Beschreibung zu den einzelnen Bakterienprodukten von Microbe-Lift, deren Konzept, Wirkungsweise und Anwendung.
Kurze Einleitung:
Wie schon in der Einleitung von Robert Baur richtig beschrieben wurde, kann man nicht immer davon ausgehen, dass der Aquarianer mit Hilfe des importierten Lebendgesteins alle für die Wasserreinigung notwendigen Bakterien und Mikroorganismen im richtigen Mengenverhältnis mitgeliefert bekommt.
Daher nutzen dann oftmals andere, weniger erwünschte Lebewesen, wie z.B. Cyanobakterien, gefährliche pathogene Krankheitserreger, sowie frei schwebende Bakterien, die das Wasser trüben können, für sich den Vorteil, ohne biologische Konkurrenz im Aquarium vorhanden zu sein. Eine Dosierung mit Wodka oder anderen Kohlenstoffquellen wäre in so einem unbehandelten Aquarienmilieu unter Umständen fatal.
So hat sich auch mittlerweile die Vorgehensweise etabliert, zuerst entsprechende Filterbakterien ins Aquarium zu geben und diese dann mit Hilfe von Kohlenstoffquellen zu vermehren. Nachteil dieser mit Kohlenstoff herangezogenen Bakterienkulturen ist die biologische Steuerung und Beweglichkeit dieser überproportional aufgebauten Bakterienrasen. Diese können bei Nährstoffmangel oder Kohlenstoffmangel plötzlich absterben und das Wasser schlagartig belasten. Auch produzieren sie eine zu große Menge an CO2, welches den pH-Wert nach unten zieht bzw. permanent auf die KH drückt.
Genau diese Problematik hat der Hersteller Microbe-Lift schon vor Jahren erkannt und ein Bakterienpflege-Set aufgebaut, welches für jeden Anwendungsbereich die entsprechenden Bakterienkulturen bereithält ohne die Holzhammermethode mit einer Kohlenstoffquelle zu benutzen.
1.) Microbe-Lift Special Blend – „Nitratreducer u. Cyanokiller“
Dieses Produkt beschäftigt sich mit der ersten und letzten Stufe der Nitrifikation. Es enthält Mikroorganismen, welche gröbere Abfallstoffe z.B. Eiweiße, Fette, Detritus entsprechend zerkleinern, so dass die klassischen Filterbakterien Nitrosomonas sp., Nitrobacter sp. und Nitrospira sp. leichtere Arbeit haben, diese Stoffe abzubauen und auch wesentlich effektiver arbeiten können.
Es enthält außerdem fakultativ aerobe und anaerobe Bakterien, die in sauerstoffarmen Zonen vor allem das Nitrat in harmlosen Stickstoff abbauen – besonders effektiv in DSB-Systemen, aber auch in normalen Aquariensystemen mit Lebendgestein. Außerdem enthält es photosynthetisch arbeitenden Schwefelpurpurbakterien, die vor allem in der Anfangsphase nach der Dosierung zum Einsatz kommen, um Cyanos zu verdrängen.
Warum?
Nun, Cyanobakterien haben die negative Eigenschaft, den Siedlungsraum für Filterbakterien zu zerstören und ihr Wachstum zu hemmen. Damit Sandkörnchen und Oberflächen des Lebendgesteins wieder mit Filterbakterien besiedelt werden können, müssen die Cyanos zuerst beseitigt werden. Das erledigen die Schwefelpurpurbakterien, welche sich nach einiger Zeit von selbst zurückbilden und somit Platz für Filterbakterien bieten, welche durch das zweite Produkt von Microbe-Lift, das Nite-Out II, einige Tage später zugegeben werden. Da Schwefelpurpurbakterien photosynthetisch leben, stellen sie gerade am Tage zu den Cyanos eine ernsthafte Konkurrenz dar und hemmen diese solange, bis Filterbakterien nachgewachsen sind. Sie stellen keine Konkurrenz zu Filterbakterien dar, da sie Photosynthese wie Zooxanthellen betreiben.
Anm: Zur Konservierung wird Schwefelwasserstoffgas H2S in die Flasche gefüllt, um diese Bakterien in eine Art Schlafzustand zu halten und die Schwefelpurpurbakterien zu ernähren (maximal 3 Jahre). Beim erstmaligen Öffnen der Flasche entweicht das Gas und die Bakterien wachen auf. Damit die Bakterien in der nun aktivierten Flasche nicht verhungern, ist an der Innenseite der Flasche ein Nährstoffboden aufgebracht, der die Bakterien bis maximal ein Jahr ernähren kann. Prodibio benutzt dagegen geruchloses Stickstoffgas, welches aber angeblich laut Hersteller Microbe-Lift, nicht ganz so effektiv sein soll und Microbe-Lift’s Schwefelpurpurbakterien nicht ernähren könnte. Daher erst Öffnen und Flasche einige Zeit an frischer Luft etwas stehen lassen. Dann erst dosieren. Und wie schon Gerd Guddat erwähnt hat – kein „Date“ in dieser Zeit einplanen und Frau am besten zum Schuhe kaufen wegschicken.
2.) Microbe-Lift Nite-Out II – „Die klassischen Filterbakterien“
Dieses Produkt liefert die klassischen Filterbakterien (Nitrosomonas sp., Nitrobacter sp., Nitrospira sp.), die man von Produkten wie z.B. Prodibio her kennt. Es enthält weitere Unterarten dieser Stämme und ist für den Aufbau eines natürlichen Filterbakterienrasens entwickelt worden, welcher einen schnellen Abbau von Ammonium u. Nitrit gewährleistet und somit die Einfahrphase eines neueingerichteten Aquariums erheblich verkürzen bzw. Fischverluste bei Transport und Aquarien-Umzügen oder Umbaumaßnahmen reduzieren hilft. Wirkt sofort und zuverlässig! Bleibt aktiv bis 4°C ! (Optimal ab 13°C). Daher auch für Kaltwasseraquarien (Atlantik, Mittelmeer etc.) geeignet.
Die Bakterien wirken sofort wenn sie verwendet werden ohne erst “wach zu werden” im Gegensatz zu Produkten, die auf Spurenelemente basiert sind.
Es ist geruchlos und gefahrlos in der Anwendung.
Wichtig: Erläuterung von der Anwendung des Nite Out II und vom Starten des nitrifizierenden Prozesses in Kombination mit Special Blend:
Es ist anzuraten, dass vor der Anwendung des Nite Out II zuerst Microbe-Lift® Special Blend (s.o.) zu verwenden um die restlichen organischen Abfälle zu beseitigen, weil eine hohe Konzentration von organischen Abfall den nitrifizierenden Prozess einschränken bzw. sogar verhindern kann. Verwenden Sie Nite Out II erst ein bis zwei Tage nach der Anwendung von Microbe-Lift® Special Blend, damit dieser erst seine Arbeit verrichten kann. Außerdem ist es von Bedeutung , das zuerst der pH-Wert (dieser muss zwischen 7,9 und 8,5 sein) getestet wird und ob genug Karbonathärte vorhanden ist. Der KH-Wert muss immer mindestens 3dH° sein. Dies ist von großer Bedeutung, da die nitrifizierenden Bakterien dieses als Brennstoff verbrauchen. Für ein Teil Ammonium werden sieben Teile Karbonathärte verbraucht! Ohne gute KH-Werte ist auch keine Nitrifikation möglich! Um den Kh-Wert zu erhöhen können Sie z.B. den Microbe-Lift® pH 8.2 Buffer / Stabilizer verwenden, so dass sie einen Wert von mindestens 3-6 dH° erreichen.
3.) Microbe-Lift Gravel&Substrat Cleaner – „Schlamm, Detritus und PO4-Beseitigung“
Enthält natürlichen Brackwasser-Schlick aus Mangrovenzonen, der natürliche Cellulose, Schlamm, Phosphat bindende Eisenoxide und spezielle Detritus abbauende und PO4-Depots bindende Filterbakterien enthält. Der Schlammanteil ist von der Konsitenz her ein wenig mit dem Miracle Mud verwandt.
Bei Dosierung wird das Wasser im Aquarium unmittelbar zuerst dunkelbraun trüb, dann hellbraun klar und am nächsten Tag - spätestens jedoch am dritten Tag extrem glasklar und ist in der Regel ärmer an PO4. Gröberer Bodengrund wird sauberer und Mulm verschwindet allmählich. Gerade in den Gammelecken.
Empfohlen für die Verwendung mit allen anderen MICROBE-LIFT Bakterien- und Enzym-Produkten.
Es ist ebenfalls geruchlos und gefahrlos in der Anwendung.
4.) Microbe-Lift Thera-P – „Fischtherapeutikum“
Microbe-Lift® TheraP stimuliert das Immunsystem der Fische durch probiotische Bakterienstämme, die sich im Darmtrakt der Fische ansiedeln und so für eine gesunde Darmflora sorgen. Gerade frisch importierte Fische (insbesondere Doktorfische), die oftmals vom langen Transportweg geschwächt sind und/oder eine durch Antibiotikas stark geschädigte Darmflora aufweisen, können mit Microbe-Lift TheraP erfolgreich behandelt werden. Ausfälle können auf ein Minimum reduziert werden. Daneben wird auch das gesamte Aquarienmilieu biologisch stabilisiert, da es noch ca. 50% des Produktes Microbe-Lift® Special Blend enthält, welches Abfallstoffe, Futterreste und Nitrat reduziert. Schon seit langem in den USA in der Fischzucht verwendetes Produkt. Bei uns hierzulande von Seepferdchenzüchtern und Diskuszüchtern empfohlenes Präparat. Durch die doppelte Wirkungsweise ist es gerade bei Zuchtbecken oder Händlerbecken zu empfehlen, da dort viele Tiere in kurzer Zeit auf engem Raum zusammentreffen. Es enthält außerdem noch ein pflanzliches Anti-Stress-Mittel und andere selektierte Bakterien, die wiederum pathogene Krankheitserreger fressen bzw. sie in ihrer Vermehrung hemmen.
Anm: Da es auch Special Blend enthält, stinkt es ebenfalls!
Es lassen sich prophylaktisch so manche Krankheiten damit vermeiden. Ein Freund von mir (Udo Bischoff) hat seinen Weißkehldoktor damit eine Woche lang bei der Eingewöhnung in seinem Riffaquarium damit behandelt. Der Doktor ist nun seit einem Jahr in dem Aquarium ohne jemals Pünktchen oder sonstige Beschwerden gehabt zu haben. Er ist gut ernährt.
Sowohl bei der Eingewöhnung, als auch später wurden keine UV-Anlage oder Ozon verwendet. Das ist für mich schon ein beachtliches Ergebnis, da der Doktor im Händlerbecken Pünktchen aufwies trotz UV.
Zusammenfassung
Wie aus o.g. Gründen schon ersichtlich, bietet Microbe-Lift zu jedem Problemfall die entsprechenden Produkte, die aber auch gerade in Kombination erst richtig zur Geltung kommen.
Meiner Meinung nach gehören Microbe-Lift® Nite-Out II und Microbe-Lift® Special Blend immer zusammen, denn sie ergänzen sich ideal.
Der Microbe-Lift® Gravel & Substrat Cleaner bietet sich bei unerklärlichen PO4-Problemen an oder zur Beseitigung von Gammelecken. Microbe-Lift® Gravel & Substrate Cleaner beugt durch bakteriellen und bio-chemischen Abbau von Detritus, Pflanzen und Algenresten einer Verschlammung des Bodengrundes u. einer Bildung von Phosphaten vor. Dabei werden auch Phosphatdepots erfolgreich entfernt, die mit herkömmlichen Phosphatadsobern nur sehr schwer entfernt werden können, da sie lediglich das gelöste Phosphat im freien Wasser entfernen, jedoch nicht in der Lage sind, das im Bodengrund oder Gestein vorhandene Phosphat zu binden. Für Süß- und Meerwasser geeignet.
Microbe-Lift® Thera-P ist eher etwas, wenn man Fische neu eingewöhnt oder Züchter bzw. Händler ist.
copyright by Sudad Ghadaban Oktober/November 2009
Liebe Grüße
Sudad Ghadaban
der Link zum Hersteller darf natürlich nicht fehlen:
www.microbelift-deutschland.de
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