Nun sind 7 Monate vergangen seit wir mit der Triton-Methode begonnen haben und daher wird es höchste Zeit für einen neuen Zwischenbericht.
Hallo zusammen,
in den letzten Wochen war ich beruflich etwas mehr eingespannt als sonst und so musste ich euch, liebe Leser, leider auf diesen Bericht warten lassen. Zudem gab es ein paar Probleme und es musste abgeklärt werden, ob diese durch meine/unsere Handlungen oder die Methode verursacht worden waren. Somit ist dieser Erfahrungsbericht nun 7 1/2 Monate nachdem wir mit der Triton-Methode begonnen haben erschienen. Es gibt viel zu berichten.
Die Cyanobakterien hielten sich bei uns noch bis Mitte Juni und überzogen den gesamten Bodengrund, sowie die bodennah gelegenen Steine. Im Kampf gegen sie haben wir alles mögliche ausprobiert. So wurde z.B. das Technikbecken im April effizienter gestaltet, ein neuer Eiweissabschäumer (ATI Bubble Master 200) wurde im Mai integriert und der Aussenfilter wurde ebenfalls im Mai gegen einen Zeolithfilter, mit massig Aktivkohle und Phosphatabsorber bestückt, ausgetauscht. Kurz nachdem wir diese Massnahmen ergriffen hatten (Ende Mai) fingen einige LPS-Korallen an zu degenerieren. Eine neu eingesetzte Euphyllia verstarb und eine weitere verlor fast die Hälfte ihrer Polypen. Die Hirnkorallen zeigten Gewebsverluste und die Acanthastreas und die Caulastrea öffneten sich nicht mehr vollständig. Obwohl alle anderen Korallen gut aussahen, haben wir sicherheitshalber einen 30% igen Wasserwechsel durchgeführt, der allerdings keinerlei positiven Effekt auf die Beckenbewohner hatte. Zwei Wochen später entschied ich mich den Phosphatabsorber zu entfernen und den Nitratwert auf 1 mg/l zu erhöhen, da ich eine Nährstofflimitierung (Nitrat und Phosphat) als Ursache für die Probleme vermutete. Hierfür wurde das Frostfutter nicht mehr ausgewaschen und die Fische wurden häufiger gefüttert. Ebenfalls gingen wir dazu über, unsere LPS-Korallen mindestens einmal wöchentlich zu füttern. Die Erhöhung der Nährstoffe brachte den erhoften Erfolg. Die meisten LPS-Korallen erholen sich zur Zeit wieder und die Kalkrotalgen wachsen ebenfalls besser. Die angeschlagene Euphyllia hat schon wieder neue Polypen gebildet. Die Caulastrea hatte etwas länger mit den Folgen der Nährstofflimitierung zu kämpfen, ist nun seit zwei Wochen aber wieder fit. Die Acanthastreas sind jedoch immer noch beleidigt und expandieren nicht voll. Bei den Acanthastreas handelt es sich um A. lordhowensis. Diese stammen aus einem subtropischen Gebiet und könnten daher zur Zeit mit den etwas höheren Temperaturen (26-27°C) in unserem Aquarium Probleme haben (Theorie). Die Acans sind vermutlich von einem Problem ins nächste geschliddert. Mit dem zeitgleichen Einsatz einer Baggergrundel (Valenciennea sexguttata) sind die Cyanobakterien innerhalb weniger Tage am Boden verschwunden. Erfreulicherweise verschwinden diese nun auch an den Stellen, wo die Grundel keinerlei Aktivität zeigt.
SPS:
Die meisten SPS-Korallen stehen super und zeigen ein gutes Wachstum, sowie volle Farbgebung. Die Acroporas wachsen unterschiedlich gut, aber deutlich. Ebenso verhält es sich mit allen Montiporas. Ob plattenförmig-, astförmig- oder krustig-wachsend ist dabei unerheblich. Des Weiteren wächst die Pocillopora damicornis sehr gut und die Stylophora pistillata gut. Die Seriatopora hystrix wächst enorm. Die Ableger der Seriatopora caliendrum wachsen ebenfalls nicht schlecht. Das Muttertier ist allerdings noch von Cyanobakterien befallen und büsst fortwährend Gewebe im Zentrum ein :-(
LPS:
Hier fiel vor der Nährstofflimitierung die astbildende Euphyllia durch ihr gutes Wachstum auf. Unsere E. paraancora hatte zu Beginn der Triton-Methode 10 Polypen. Bevor Sie kränkelte, bildete Sie 7 neue Polypen aus. Die E. glaberescens machte aus 2 Polypen 5, zudem zeigte diese nie ein Zeichen von Unwohlsein und steht in voller Pracht. Ein starker Polypenzuwachs ist ebenfalls bei der Bartkoralle zu verzeichnen. Eine unserer Lobophyllias hat sich sogar geteilt. Die anderen LPS-Korallen wachsen zur Zeit recht langsam. Naja, das ist wohl irgendwie unsere Schuld gewesen.
Weichkorallen:
Alle Weichkorallen wachsen. Besonders die Xenien :-\ (von Paula gewollt und von mir verflucht). Ebenso zeigen die Krusten-, Scheiben- und Kupferanemonen ein gutes Wachstum. Die letzteren sind zum Glück weiterhin standorttreu und haben sich nicht wieder geteilt. Zur Zeit sind die Sarcophytons (beide zeigten massives Wachstum) ausgelagert worden, da ich überprüfen möchte, ob diese tatsächlich Stoffe ins Wasser abgeben, die das Wachstum der Steinkorallen hemmen.
Schwämme etc.:
In den schattigen Bereichen und innerhalb des Riffaufbaus wachsen unzählige Schwämme und andere Filtrierer (z.B. Röhrenwürmer).
Fische:
Zur Zeit haben wir 23 Fische. Alle erfreuen sich bester Gesundheit und dies ganz ohne UV-Anlage.
Der Verbrauch der Elementz blieb lange konstant bei 100 ml/Elementz/Tag. Nachdem wir die Nährstofflimitierung beseitigt hatten und der Besatz aufgestockt wurde, stieg der Verbrauch allmählich auf aktuell 200ml/Elementz/Tag an. Damit sind die Kosten auf ca. 22 Euro pro Monat gestiegen. Im Fachhandel soll der Liter, wie befürchtet, 1,90 € kosten.
Die Wasserwerte sind seit Monaten weitesgehend konstant. Messungen werden nur noch rudimentär durchgeführt. Der Nitratwert ist zunächst von 0,2-0,5 mg/l auf unter 0,2 mg/l gefallen, bevor wir ihn mit Gegenmassnahmen auf 1 mg/l erhöht haben. Phosphat ist immer noch nicht nachweisbar. Der neue Abschäumer fördert mehr Wasser in den Schaumtopf und somit sinkt auch die Dichte sehr langsam (zu hohe Entnahme). Um dies zu korrigieren, wird verdunstetes Wasser ab und zu durch das entnommene Aquarienwasser ergänzt. Die anderen messbaren Werte liegen im optimalen Bereich.
Das Cyanobakterienproblem hat sich verabschiedet und den LPS-Korallen geht es zunehmends besser. Unsere Probleme scheinen tatsächlich an einer Nährstofflimitierung gelegen zu haben, somit waren wir die Verursacher. Wir sind nach wie vor von der Triton-Methode begeistert. Fast alle Tiere sehen prächtig aus, SPS und Weiche zeigen ein sehr gutes Wachstum und tolle Farben. Die Umstellung auf die Triton-Methode hat bei uns bisher zu einer deutlichen Reduzierung der Tröpfchentests und Wasserwechsel geführt.
Der Verbrauch und die daraus resultierenden Kosten haben sich mit steigendem Besatz und Wachstum verdoppelt, aber dies war zu erwarten. Wenn man die Zeitersparnis (dank minimalstem Pflegeaufwand) mit einrechnet, sind wir vom Preis/Leistungsverhältnis trotzdem nicht enttäuscht. Aber das muss selbstverständlich jeder für sich selbst entscheiden.
MfG
Paula und Ben
Das Aquarium von Marco, Scuba Cube 270, 10 Monate Triton
Das Aquarium von Olli, 120x60x60, 10 Monate Triton, Start mit Triton-Wasser
Vielen Dank euch beiden für die Bereitstellung des Bildmaterials!
Wie gefällt Ihnen dieser Artikel?
Damit Sie selbst etwas schreiben können, müssen Sie sich vorher anmelden.