Nun haben wir die Triton-Methode etwas mehr als ein Jahr für euch (und natürlich auch für uns :-) getestet und es wird Zeit für ein erstes, großes Resumee. In dieser Zeit hat sich viel in unserem Becken getan. Neben den Korallen ist auch unser Verständnis bezüglich der Triton-Methode gewachsen. Aber lest selbst!
Diesen Bericht möchten wir etwas anders anfangen als gewohnt. Zunächst möchten wir uns bei Ihnen, liebe Leser, bedanken. Die Diskussionen mit Ihnen haben uns eine Menge Spaß gemacht und dazu geführt, dass wir uns immer näher mit der Materie beschäftigt und ein gesteigertes Verständnis für die Triton-Methode entwickelt haben. Die oftmals positive Kritik zu unseren Bemühungen hat geholfen, den Spaß an der Sache nicht zu verlieren und somit berichten wir nun über unsere Erfahrungen nach 13 Monaten mit der Triton-Methode. Der Anschlußbericht wird allerdings erst nach insgesamt 2 Jahren mit der Triton-Methode folgen, außer es kommt der Super-Gau (wovon wir allerdings nicht ausgehen).
... verlief problemlos. Im letzten Bericht hatten wir erwähnt, dass unsere langen Cyanoprobleme vermutlich mit an einer Nährstofflimitierung lagen. Eine Analyse im, mittlerweile verbesserten, Triton-Labor bestätigte uns eine Mangelsituation hinsichtlich des Phosphatgehaltes unseres Wassers. Nachdem wir den Abschäumer trockener gestellt haben, das Frostfutter nicht mehr auswaschen und unseren Fischen davon gute Portionen gönnen, sind die Cyanos zu 99% verschwunden. Ab und an treten nochmal kleine Flecken auf, aber nachdem diese abgesaugt wurden ist wieder für ein paar Wochen Ruhe. Phosphat reichert sich trotzdem nicht an, obwohl wir seit Monaten keinen Absorber nutzen :-/ Die Acans sind wieder expandiert und zeigen erneut Wachstum. Ebenfalls teilt sich die Caulastrea wieder wie es sein soll. Die Euphyllias haben sich auch wieder erholt und wachsen prächtig. Bei der oben angesprochenen Analyse fiel allerdings auch ein Jodmangel auf. Wir haben uns daraufhin eine Kalium-Jodid-Lösung hergestellt und das Problem behoben, wie eine zweite Analyse im Anschluß zeigte :-)
Wie die regelmäßigen Nutzer von Korallenriff.de unter Ihnen wissen, haben wir unsere Beleuchtung gewechselt (vorher RIGA 2x175 Watt HQI + 2x54 Watt T5, etwas unterdimensioniert für unser Becken!). Wir bekamen die Hybrid-Leuchte von ATI zum Testen. Erst die 3x75 Watt LED + 4x54 Watt T5 (gleiche Leistungsaufnahme wie die RIGA) und später die 4x75 Watt LED + 4x8 Watt T5 (auf gleichen Tages-Stromverbrauch wie die RIGA und die kleinere Hybrid eingestellt). Nun was sollen wir sagen, vor allem die Acroporas wachsen seitdem viel besser.
Den Reef Doser Quatro haben wir gegen eine wesentlich bessere DIY Lösung getauscht.
A. valida:
Diese Koralle hat sich innerhalb des ersten Jahres von einem 2x2 cm Tier zu einem 15x15 cm Monster entwickelt. Bisher sind unzählige Triebe durch Unachtsamkeiten unsererseits oder dank der Fische abgebrochen. Diese haben als Ableger den Weg in andere Aquarien gefunden.
A. prostrata/hyacinthus?:
Dieses Tier ist erst später bei uns eingezogen. Kurz danach erhielten wir noch einen weiteren Stein mit der gleichen Acropora Art und haben ihn dazu gestellt. Beide Tiere sind nun miteinander verwachsen und sehen wie eines aus. Im letzten halben Jahr hat sie einen enormen Wachstumsschub gehabt und muss nun regelmässig gestutzt werden.
Monti und S. hystrix:
Beide Korallen sind eher einfach in der Pflege und wuchsfreudig. So auch bei uns. Daher müssen die beiden regelmäßig beschnitten werden. Nun ja, irgendjemand freut sich immer über günstige Ableger.
Pocillopora damicornis:
Diese Koralle ist ebenfalls sehr gut gewachsen. Eine Hirnkoralle vernesselte vor einem halben Jahr ein gut Golfball großes Stück von ihr. Die Hirnkoralle durfte danach umziehen. Mittlerweile ist das Loch wieder nahezu geschloßen. Eigentlich gilt diese Korallenart als sehr zerbrechlich. Bei uns ist sie es leider nicht und so ist es nicht einfach Ableger von ihr zu brechen.
A. lordhowensis:
Diese Acan entwickelte sich prächtig bis zu dem Zeitpunkt, als die Phosphatmangelsituation auftrat. Nach dem diese behoben wurde, brauchte sie Ewigkeiten bis sie sich wieder erholte. Mittlerweile geht es ihr wieder gut und sie zeigt erneut Wachstum und neue kleine Polypen.
E. paraancora:
Auch dieses Tier entwickelte sich bis zur Phosphatmangelsituation prächtig. Dann verlor sie die Hälfte ihrer Polypen :-(Nachdem der Phosphatmangel behoben war, bekam sie zwei Polypen eines anderen Stockes als "Transplantat". Aus den damals 10 Polypen sind nun wieder 19 Polypen geworden. Wir denken sie ist über den Berg :-)
T. reniformis:
Dieses LPS hatte nie Probleme. Sie wuchs recht langsam bis wir die Beleuchtung gewechselt haben. Nun geht sie ab wie Schmitz Katze.
Weichkorallen:
... lieben die Triton-Methode. Man beachte, auf dem Bild (7 Monate) sind keine Pilze zu sehen. Diese wurden im Sommer ausgelagert , weil ich (Ben) überprüfen wollte, ob die SPS dadurch noch besser wachsen. Dem war nicht so und so durfte zumindest ein Pilz wieder einziehen. Die Xenien pumpen trotz permanenter Aktivkohlefilterung. Die Kupferanemonen auf der Rückseite des Weichkorallenhügels sind beide riesig, obwohl sich eine von ihnen vor Kurzem erst geteilt hat.
... hat man für die Verwendung des Entnahmewasser. Anstatt dieses in den Porzellanexpress zu befördern, kann man auch ein kleines Aquarium damit betreiben. Man führt einfach den Wasserwechsel mit diesem durch. Das hier gezeigte Fluval M40 hat Paula auf dem Weihnachtsstammtisch unseres Forums gewonnen. Der kleine Anemonentempel steht nun seit Weihnachten und entwickelt sich gut. Für die Befüllung wurde echtes Meerwasser verwendet. Bei jedem Teilwasserwechsel geht das große Ablaichen los. Den Schnecken scheint es definitiv zu gefallen :-)
Auch wenn es oft missverstanden wurde, das Ziel dieser Berichtreihe war es niemals die Triton-Methode mit anderen Methoden zu vergleichen. Wir wollten einfach nur wissen, ob sie funktioniert oder nicht, und diese Erfahrungen mit Ihnen, liebe Leser, teilen. Als wir vor etwas mehr als einem Jahr die Firma Triton das erste Mal aufsuchten, wurden uns folgende Versprechen gegeben (Diese versuchen wir so neutral wie möglich zu beurteilen ):
1.) Signifikante Reduzierung von Tröpfchentests
Hier stimmen wir voll und ganz zu. Wir haben die ersten drei Monate wöchentlich alle wichtigen Parameter getestet und keine großen Schwankungen festgestellt. Die Wasserwerte waren bzw. sind stabil! Ab und zu testen wir noch den Nitrat-Wert, wir wollen diesen zwischen 1 und 2 mg/l halten. Hinzu kommen noch die unregelmässigen Messungen der Alkalinität (KH). Fertig. Ab und an lassen wir unser Wasser im Triton-Labor testen (Nach Start mit der Triton-Methode ganze zwei mal :). So eine Art Vorsorgeuntersuchung. Bis jetzt, so gut wie, alles bestens. Einzige Lücke: zu wenig Phosphat im Becken.
2.) Reduzierter Aufwand u.a. durch den Wegfall von Wasserwechseln
Auch hier können wir nur zustimmen. Vor acht Monaten haben wir den letzten Wasserwechsel gemacht. Dieser hat damals nichts gebracht. Die Korallen sahen weder besser aus noch hat er das damalige Problem gelöst. Daher werden wir auch in Zukunft auf diesen verzichten. Sollte bei einer Laboranalyse ein Misstand aufgezeigt werden, der nur durch einen Wasserwechesl beseitigt werden kann, dann werden wir diesen als regulatorisches Werkzeug einsetzen.
Ansonsten verursacht unser 700 Liter Aquarium (Netto-Wasservolumen) sehr wenig Arbeit. Täglich: Fische füttern. Wöchentlich: den Abschäumer und die Scheiben reinigen. Monatlich: die Dosierpumpe checken. Fertig.
3.) Individuelle Dosierung für jedes Aquarium führt zu Kostenersparnis
Es gibt sicher günstigere Methoden als die Triton-Methode, um ein Meerwasseraquarium zu betreiben. Allerdings müssen Erfolg und Aufwand (s.o.) für eine eindeutige Bewertung mit einbezogen werden. Die Analyse im Labor macht es möglich, einzelne Defizite zu erfassen und gezielt zu beheben. Bsp.: Die Basisversorgung mit den drei Elementz reicht bei uns nicht aus, um den Jodgehalt unseres Wassers stabil und aufrecht zu halten. Daher dosieren wir täglich zusätzlich Kaliumjodid (10µg/l).
Zur Zeit kostet uns die monatliche Versorgung unseres 700 Liter (Netto) Aquariums mit der Triton-Methode ca. 27€ (Strom selbstverständlich nicht mit einbezogen). Eine Rechnung die für uns aufgeht, denn unser Becken beginnt gerade ordentlich Ableger zu produzieren.
4.) Enormes Korallenwachstum und hohe Farbintensität
Ob es Korallen gut geht hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ganz vorne stehen dabei eine gute Beleuchtung, eine sehr gute Wasserqualität und ein stabiles Aquarienmilieu. Dicht gefolgt von einer starken und, im besten Fall, wechselnden Wasserbewegung wird das Paket durch Nahrung und Nährstoffe abgerundet. Die Koralle in unmittelbarer Nachbarschaft hat ebenso einen Effekt auf das Wohlbefinden der Tiere. Sicherlich können die drei Base-Elements und die individualisierte Dosierung (bei uns Kalium-Jodid) dies nicht alles bewerkstelligen. Allerdings ist die Triton-Methode weit mehr als nur die Dosierung der Elementz. Sie gibt vor, dass das Aquarium nach dem Prinzip des "Berliner Systems" aufgebaut wird bzw. wurde und es soll ein Algenrefugium an das System angeschloßen werden/sein. Für dieses System ist die Versorgung mit den Elementz ausgelegt und liefert in Kombination eine gute Basis für das versprochene Wachstum und die Farbgebung. Dies haben wir insbesondere gemerkt, als wir unsere Beleuchtung optimiert haben. Wir waren vorher schon zufrieden, aber nun wuchern die SPS-Korallen schon regelrecht und sehen farblich einfach nur klasse aus. Wir können uns Schlimmeres vorstellen :-)
Allgemein:
Die Triton-Methode macht die Haltung von SPS-Korallen zum Kinderspiel. Es hätte uns auch gewundert, wenn es anders gewesen wäre, denn dafür wurde sie ursprünglich geschaffen. Die Haltung von einigen LPS-Korallen (Acanthastrea, Caulastrea und Euphyllia) war zeitweise kompliziert. Dank der Analyse im Triton-Labor haben wir das Problem erkannt und konnten diesem, durch den verstärkten Eintrag von Phosphat, entgegenwirken. Seitdem haben die oben genannten LPS-Arten bei uns auch kein Problem mehr. Weichkorallen etc. lieben die Triton-Methode. Das Aquarium ist voller Leben. Überall Kleingetier, Röhrenwürmer, Schwämme im Schatten und Brachionen im Algenrefugium. Mehrere nützliche Schneckenarten vermehren sich von alleine.
Wir sind rund um zufrieden!
Gruß,
Paula und Ben
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