Hier folgt nun das 2. große Update von Anfang März 2012 zum Praxistest des Dennerle Nano Marinus Cube 60. Wie gewohnt toll bebildert und gut beschrieben von Gerrit Meinen.
Nichts "böses" ahnend ging ich im März diesen Jahres ans Telefon und am anderen Ende meldete sich Robert. Nach dem wir uns kurz unterhalten hatten, kam die entscheidende Frage: "Hättest du nicht Lust das Neue Dennerle Nano Cube 60 aufzubauen und zu testen?". Auf diese Frage war ich ja nun gar nicht gefasst. Na gut, Lust hatte ich selbstverständlich schon, aber eigentlich hatte ich meiner Frau auch versprochen kein weiteres Aquarium mehr auf zustellen, da ich bereits 2 laufende Aquarien habe und ein drittes bereits zum Aufbau in der Garage bereit stand. Da ich diese Entscheidung nicht sofort treffen musste, hab ich mir erst einmal Gedanken gemacht, wie ich das ganze meiner Frau "verkaufen" kann. Nach kurzem überlegen habe ich beschlossen, dass noch nicht "aufgebaute" Aquarium nicht in angriff zu nehmen und dafür das kleine 60 Liter Becken von Dennerle auf zustellen. zumal es größenmäßig (60l anstatt 250l) auch besser zu Händeln war.
Nachdem ich Robert zugesagt hatte, meldete sich die Fa. Dennerle bei mir und gab mir vorab einige Infos über das Becken. Bei dem Becken, welches ich erhalten werde, würde es sich um den bereits aus dem Süßwasserbereich bekannte 60 Liter Cube handeln, welches mir mit entsprechender Technik für den Meerwasserbetrieb geliefert werde. Bei einigen Bestandteilen dieses Aquariums würde es sich teilweise noch um Prototypen handeln, die so bislang nicht in Serie hergestellt werden und daher im Praxistest getestet werden sollen.
Nachdem mir das Paket durch eine Spedition geliefert wurde, prüfte ich es erst einmal auf Vollständigkeit und evtl. Schäden. Vorweg sei gesagt, dass optisch alles sehr gut verpackt war und es keine Hinweise dafür gab, dass ein Schaden vorliegen könnte oder etwas fehlen würde. Geliefert wurden mir ein Testmuster und kein Marktreifer "Complete Plus Cube" (das nur zum Verständnis):
Als der Unterschrank (Selbstbau) fertig war, kam der nächste Schritt mit dem Anbringen der schwarzen Rückwandfolie. Hier offenbarte sich aber leider eine schlechte Qualität der Folie, welche ich nur mit viel Mühe und Trickserei angebracht bekam. Leider war die Folie am unteren Ende sehr verschmutzt (Staub und Fussel), so dass sie nicht von alleine auf Anhieb kleben wollte. Weiterhin war im unteren Drittel der Folie auch ein massiver Knick vorhanden. Nachdem ich die Folie mit Klebestreifen fixiert habe, konnte ich sie mit einem Fön erwärmen um den Knick bestmöglich zu beseitigen. Durch die Wärme ließ sich der Knick relativ einfach beseitigen und auch die Klebekraft des verschmutzten Folienende ließ sich dadurch wieder besser "regenerieren". Hilfreich bei dieser Arbeit wäre ein beigelegter Kunsstoffspartel gewesen, der leider nicht zum Lieferumfang gehört. Nach Rücksprache mit Dennerle wird diese Art Folie baldmöglichst durch eine leichter zu verarbeitende Adäsionsfolie ersetzt, so dass diese Probleme an sich nicht weiter vorkommen sollten. Hier einmal zum besseren Verständnis die mir gelieferte Folie:
Vorsichtshalber testete ich das Becken noch einige Tage mit Leitungswasser auf Dichtheit. Wie nicht anders zu erwarten, hielt es diesem "Test" natürlich stand. Also Leitungswasser wieder raus und das bereits mit dem Nano Marinus Reef Salt angesetzte Wasser wieder rein. Am nächsten Tag habe ich dann den mitgelieferten Nano Marinus Reef Sand, wie auf der Tüte empfohlen, gewaschen. Nur was ich da gesehen habe ist mir beim "waschen" bzw. spülen von Sand noch nicht vorgekommen. Eine so derartige "Brühe" habe ich bis dato noch nicht gesehen. Diese "Brühe" bestand allerdings nicht aus Verschmutzungen in dem Sand selbst, sondern durch Abriebstoffe des Sandes. Bei den ersten 4 Spülgängen bildete sich massiver Schaum auf der Oberfläche und das Wasser war durch den Abrieb des gelösten Kalks kräftig cremefarbend. Nach wirklich unzähligen weiteren Spülgängen wurde das Wasser immer klarer (milchiger). Als es eine für mich akzeptable "Klarheit" hatte, gab ich den Sand ins Aquarium. Hier Bilder, die zeigen wie sehr das Wasser "verdreckt" war. Die ersten Spülgänge wagte ich mir nicht in den Ausguss zu schütten und habe es daher auf dem Rasen ausgeleert. Es bildete sich regelrecht eine Kalkschicht auf den Boden.
Keine Ahnung ob jedes Reef Sand Paket derart mit Abrieb des Kalks behaftet ist, aber meine waren es sehr stark, für meinen Geschmack. Der Hinweis auf der Tüte war somit nicht umsonst und völlig berechtigt. Wie bereits geschrieben, der Sand an sich war absolut frei von irgendwelchen Schmutzteilchen. So sah es nach dem einbringen des Sandes ins Aquarium aus. Es war für meinen Geschmack noch mehr als ausreichend gelöster Kalk vorhanden.
Um den Sand ein wenig zu beleben gab ich noch eine Hand voll Sand aus dem daneben stehendem Aquarium ins Becken. Die Körnung des gelieferten Sandes gefällt mir persönlich sehr gut und hat eine schöne weiße Farbe. Wie man erkennen kann ist dieses Bild recht blaulastig. Das liegt daran, dass ich in die Lampe die Prototypröhre mit dem Röhrenverhältnis 2 weiß und 2 blau eingebaut habe, da mir dieses Röhrenverhältnis persönlich mehr ansprach. Aber auch die andere Röhre macht ein nicht zu gelbstichiges Licht.
Jetzt war es an der Reihe den BioCirculator 4in1 einzubauen um die vorhandenen Schwebstoffe heraus zu filtern. Das funktioniert an sich ganz einfach mit dem mitgelieferten großen Schwamm den man einfach auf den mitgelieferten Ansaugstutzen setzt. Dabei fiel mir jedoch ein unangenehmes klackern der Pumpe auf, sobald die Pumpe aufgesetzt wurde. Alles andere als Wohnzimmertauglich und entgegen dem, was ich bis dato gehört und gelesen hatte. Mehr als die gewöhnlichen Laufgeräusche, die eine Pumpe nun einmal mit sich bringt, sollte nichts zu hören sein. Nun gut dachte ich mir, wartest einmal ab, vielleicht muss sie sich noch wie viele andere Pumpen auch, noch einlaufen.
Jetzt fehlte mir nur noch das Lebendgestein. Dieses Lebendgestein, etwa 10 kg, suchte ich mir direkt beim Importeur (Ocean Marine Life Imports GbR) aus und ließ es bei meinem Händler (Betty´s Meerwassereck) gut zwei Wochen lang abschäumen, da der Dennerle Cube ja ohne Eiweißabschäumer betrieben wird. Dieses Lebendgestein war hervorragend mit Aufwuchs jeglicher Art (Kalkalgen, höhere Algen, Röhrenwürmern, kleineren Korallen, Foraminiferen usw.) bewachsen. Selbstverständlich zogen mit dem Gestein auch die üblichen Krabben und Krebse ein. So konnte ich dann auch 2 winzige Actaeodes tomentosus, 5 oder 6 wirklich winzige Porzelankrebse (Petrolishes fimbriatus), 2 kleine Pachygrapsus sp., eine Chlorodiella sp. und eine mir unbekannte winzige Krabbe entdecken. Allerdings hat auch ein Knall- bzw. ein Fangschreckenkrebs Einzug ins Cube gehalten. Diesen habe ich allerdings trotz intensiver Suche bislang nicht ausmachen können. Allerdings hört man hört ihn zwischendurch.
So, da nunmehr alles eingebracht wurde was zu Anfang einzubringen ist, konnte die Einlaufphase beginnen. Hier Bilder vom fertigen Aufbau:
Da sich auch nach 2 Wochen keinerlei "echte" Einlaufphase" einstellte, begann ich mit dem Besatz von Einsiedlern, Schnecken und robusten Korallen, wie z.B. Gorgonienableger oder auch Ableger farbiger Weichkorallen, die ich von Ocean Marine Life Imports GbR und Betty´s Meerwasserck zur Verfügung gestellt bekam. Zur Not hätte ich ja Ausweichbecken gehabt, falls sich die Tiere doch unwohl fühlen würden. Aber alle eingebrachten Tiere fühlten sich augenscheinlich von Anfang an pudelwohl. Die Einsiedler und Schnecken grasten die Steine, sowie die immer noch nur sehr spärlich veralgten Scheiben ab. Die Korallen öffneten sich vollständig und man sah auch sehr deutlich an den Gorgonienablegern wie sie wuchsen. Somit war ich mit dem Werdegang vollsten zufrieden.
Nur die Strömungspumpe an dem BioCirculator machte mir bis dahin weiterhin arge sorgen. Sie war zwar nach dem einfetten der Läufereinheit und der Welle mit etwas Vaseline leiser geworden und auch das Klackern war etwas weniger, aber nach wie vor alles andere als Wohnzimmertauglich.
Auch erweckte es in mir den Eindruck, dass die mir gelieferte Prototyplampe mit dem 36 Watt Vorschaltgerät verhältnismäßig schlecht den Boden des Aquariums ausleuchtete. Daher maß ich mit einem Strommessgerät den Verbrauch dieser Lampe nach. Tja, was soll ich sagen, diese Leuchte war sehr Energiesparend ausgelegt. Sie verbrauchte bei einer Nennleistung von 36 Watt lediglich etwas mehr wie 24 Watt im Durchschnitt. Von daher wurde mein Eindruck auch bestätigt.
Da das Nano Cube 30 mit einer 24 Watt Lampe ausgestattet wird, lag es nah, dass mir versehentlich eine falsche Lampe/Vorschaltgerät zugesandt wurde und dass dadurch die speziell angefertigte Röhre mit dem Verhältnis 2:2 ihre Leistung gar nicht erbringen konnte. Nach Rücksprache mit Dennerle sollten mir nunmehr eine neue Strömungspumpe so wie eine neue Lampe bzw. Vorschaltgerät zugesandt werden.
Gesagt getan. Keine 3 Tage später war die neue Pumpe und das Vorschaltgerät bei mir angekommen. Die Pumpe wurde sofort eingebaut. Tja, was soll ich sagen, es war ein Unterschied wie Tag und Nacht. Sie war leise, bzw. so leise wie eine solch kompakte kleine Pumpe sein kann! Somit war dieser Punkt abgehakt und ich zufrieden.
Auch die Lampe habe ich entsprechend gewechselt, so dass das Aquarium nunmehr mit dem neuen Vorschaltgerät und der Prototyp Röhre beleuchtet wird. Es ergab sich eine deutliche Verbesserung in der Ausbeute der Lichtleistung auf dem Boden, welches mir auch durch das nachmessen bestätigt wurde. Der Verbrauch lag nunmehr bei 36,8 -37,1 Watt. Wie sich das weiter entwickelt werde ich weiterhin dokumentieren, ob die Leistung des Vorschaltgerätes gleichbleibend ist oder sich ändert. Angemerkt sei hier, dass es sich bei meinem Messgerät über ein Handelsübliches Strommessgerät handelt, welches nicht geeicht ist, dennoch aber für mich richtungweisend ist, da ich diverse Vergleichsmessungen mit anderen Geräten Lampen (Glühbirnen) durchgeführt habe.
Auf Grund der Tatsache dass die auf dem Lebendgestein befindlichen Korallen, hauptsächlich Poritis, sehr sehr gut wuchsen, entschied ich mich, noch weitere kleine Tiere und Korallen einzusetzen. Unter den Neuankömmlingen ist eine kleine gelblich orangefarbene Euphyllia ancora und eine Duncanopsammia axifuga mit 2 Köpfen. Im Hinblick auf die Einrichtung des Nanos wurde eine Koralle fast 3 Monate lang von meinem Händler (Betty´s Meerwassereck) zurück gehalten und mir nunmehr überreicht. Es handelt sich hier um eine Heteropsammia cochlea samt dem dazugehörigen Bewohner dieser Koralle, einem Wurm. Genau gesagt einem Spritzwurm namens Aspidosiphon corallicola. Es sieht schon sehr interessant aus, wenn dieser Wurm im Sediment nach etwas fressbarem sucht und dabei die Koralle, die ja auf einem Schneckenhaus festgewachsen ist, hinterher zieht, da dieser Wurm das Schneckenhaus als Schutzburg nutzt. Jeden Morgen muss ich diese Koralle erst einmal suchen, wo sie denn abgeblieben ist, wobei das im Nano ja nicht allzu weit sein kann. Diese Koralle sollte allerdings aktiv gefüttert werden.
Hier eine Auswahl der eingesetzten Tiere:
Bis zum heutigen Zeitpunkt bin ich soweit zufrieden mit dem neuen Cube. Als Besatz sind weiter noch geplant Neopetrolishes maculatus, Gnathophyllum americanum, Periclimes sp., Urocardiella sp. und evtl. eine klein bleibende Stenopus sp.. Bei den Korallen weiß ich es noch nicht ganz genau, was mir da noch in die Hände fallen wird. Mal abwarten.
Nun folgen noch einige Videos von den Tieren:
Eigentlich war der Bericht für´s erste fertig hier. Doch aus gegebenen Anlaß noch eine kleine Ergänzung. Das erste Zooplankton wird auch schon fleißig produziert von meinen unbekannten Einsiedlern. Dazu ein Foto einer frisch geschlüpften Larve und ein kurzes Video von ihnen bei ausgeschaltetet Strömung.
Wenn es etwas Neues zu berichten gibt, werde ich es hier natürlich posten.
Ich glaube es wird Zeit für ein kleines Update. :-)
Nach wie vor läuft das Nano ohne jegliche Probleme. Alle von mir eingesetzten Tiere erfreuen sich dem Augenschein nach bester Gesundheit und zeigen das auch mit einem sehr schönen Polypenbild, wobei nach einigen Wochen eine meiner 3 Thor amboinensis fehlt.
Auf Grund dessen, dass bislang noch keinerlei Fische Einzug gehalten haben, hat sich die Fauna der Klein-/ und Kleinstorganismen hervorragend ausgebildet. Das ganze Nano wuselt nur so von Leben. Viele dieser Tiere haben sich offensichtlich daran gewöhnt, dass kein bzw. nur ein sehr geringer Feindruck herrscht. Den ganzen Tag über kann man sie beobachten. Ob es die kleinen wieselflinken Asseln sind, Flohkrebse, Mysis, Stomatella-Schnecken oder auch kleine Käferschnecken, alle sind sie auch tagsüber zu sehen. Selbst der eigentlich nachtaktive Schlangenseestern (Ophiarachna affinis) ist oftmals gut zu beobachten, wie auch einige meiner kleinen Krabben in diesem Becken. Auch schön zu beobachten sind die mit dem Lebendgestein eingebrachten, sowie von mir zugesetzten, Porzelankrebse (Petrolishes), wie sie den ganzen Tag nach fressbarem filtrieren.
Der einzige Bewohner, welcher mir bekannt ist, dass er im Becken ist, den ich bis zum heutigen Tage jedoch noch nicht einmal gesehen habe, ist mein Fangschrecken- oder Knallkrebs. Er ist sowohl Tagsüber als auch in der Nacht aktiv. Ich habe das Gefühl, dass der Bursche niemals schläft.
Auch sind weitere Tiere in das Nano eingezogen. So habe ich z.B. als kleine Putztruppe für die Sandfläche jeweils 2 Nassarius (Zeuxis) margaritiferus und Nassarius Nassarius (Telasco) luridus, sowie eine kleine Babylonia sp. eingesetzt. Weiterhin verrichten noch weitere 10 (?) winzige Nassarius-Schnecken ihren Dienst im Sand. Die ein oder andere Scheiben- bzw. Krustenanemone hat auch noch Einzug gehalten. Um das Wasser möglichst klar zu halten, habe ich 3 größere (ca. 6 cm) Muscheln und etliche kleinere Muscheln eingesetzt. Bei den kleinen Muscheln ist auch nach nunmehr einigen Monaten ein Größenwachstum fest zu stellen.
Den ersten Wasserwechsel (5 Liter) habe ich nunmehr nach etwas mehr als 3 Monaten vorgenommen. Zukünftig werde ich etwa alle 2-3 Wochen weitere kleine Wasserwechsel vornehmen.
Für viele Aquarianer ist ein großer Kritikpunkt das Licht des Dennerle Cube. Es wurde schon im Vorfeld (lange Zeit vor dem Verkaufsstart) als viel zu wenig deklariert und ein halten von Korallen für fast unmöglich gehalten, ausgehend davon, dass das Licht etwa 1 W pro Liter betragen muss/sollte, um Korallen erfolgreich pflegen zu können. Entgegen aller Unkenrufe kann ich für meinen Teil feststellen, dass das hier eingesetzte Licht (Lampe: Reeflight 36 Watt) für den 60´er Cube völlig ausreichend ist. Die bei mir am Boden stehenden Weichkorallen, Krusten- und Scheibenanemonen oder auch Röhrenkorallen gedeihen hervorragend. Selbst die Mini-Teppichanemonen (Stichodactyla sp.) im Übergangsbereich Sand/Aufbau erfreuen sich bester Gesundheit. Auch gedeihen die beiden Euphylia hervorragend im Mittelbereich. Eine winziges Stück Montipora hoffmeisteri habe ich im unteren Bereich des oben drittel angesiedelt. Sie hat ihre Polypen auch sehr schön geöffnet und wächst. Die vorherrschende Meinung von zu wenig Lichtleistung für diesen Cube kann ich nicht bestätigen. Seit Anfang an verwende ich eine Leuchte mit dem Röhrenverhältnis 2 weiß und 2 blau. Leider ist diese Röhre derzeitig "nur" ein Prototyp. Ausgeliefert wird eine Lampe mit dem Röhrenverhältnis mit 3:1, welches optisch heller aber auch etwas gelbstichiger wirkt. Für die von mir gepflegten Korallen spielt es augenscheinlich keinerlei Rolle, dass sich die Röhre mit dem Verhältnis 2:2 etwas dunkler darstellt. Jedoch gefällt mir persönlich diese Lichtfarbe besser und die Korallenfarben stellen sich deutlich schöner für das menschliche Auge dar. Anbei 2 Vergleichsmessungen der eingesetzten Beleuchtungseinheit.
Dieser Cube ist ganz sicherlich nicht für die Bedürfnisse lichthungriger und strömungsliebender Korallen konzipiert worden. Jedoch ist das auch nicht der Ansatzpunkt den Dennerle mit diesem Cube verfolgt. Die von Dennerle empfohlenen Tiere (http://www.dennerle.de/de/index.php?option=com_content&view=category&layout=blog&id=213&Itemid=318) lassen sich mit diesem (Minimalistischem) System hervorragend halten. Dem etwas erfahrenen Besitzer eines solchen Cube ist es darüber hinaus auch gut möglich, nicht so lichthungrige und empfindliche Steinkorallen zu halten.
Auf Grund dessen, das der Cube eine Glasabdeckung vorweist, ist die Wasserverdunstung auch sehr gering. Nach ca. einem Monat fällt der Wasserstand bei mir nur um etwa 1 cm, obwohl die Wassertemperatur konstant bei 26 ° Grad durch den Heizstab gehalten wird. Der Oberflächenabzug ist davon völlig unbeeindruckt, da er ja schwimmend "gelagert" ist. Hier würde auch eine noch wesentlich größere Wasserverdunstung keinerlei Auswirkungen haben.
Zum Bio-Circulator selbst gibt es eigentlich nicht viel zu schreiben. Nach dem die 1. Pumpe wegen des Lärmpegels getauscht werden musste, läuft die neue Pumpe einwandfrei und Geräuscharm. Hat man den Oberflächenabzug optimal eingestellt wird die Oberfläche schön von der Kammhaut befreit. Dabei ist es bislang auch unerheblich, dass der Abzug teilweise mit Kalkalgen bewachsen ist. Hin und wieder verirrt sich eine der Schnecken dort hin und drückt den Abzug unter Wasser. Er kann dann einfach wieder nach oben gezogen werden. Auch geschieht hin und wieder ein auf und ab Schaukeln des Abzuges, welches aber auch Kinderleicht zu behaben ist, indem man den Abzug kurz aus der Führung nimmt und wieder einsteckt. Außer 2 nassen Fingern kein großes Drama. Änderungen an der Einstellung habe ich von beginn an nicht mehr vornehmen müssen.
Wie oben bereits beim Licht erwähnt, reicht auch die Strömung (500 l/h) durch den Bio-Circulator für die von Dennerle empfohlenen Tiere völlig aus. Auch ich habe bislang keinerlei weitere Strömungspumpe im Einsatz. Jedoch werde ich mir über kurz oder lang eine weitere kleine Strömungspumpe ins Becken einsetzten. Den mitgelieferten großen schwarzen Filterschwamm habe ich bislang noch nicht wieder benutzt. Meinen filtrierern dürfte es nur gut tun.
Kleinere Probleme (wenn man es denn als Problem bezeichnen möchte) gibt es nur bei der Reinigung der runden "Ecken" an der Front. Aber auch das lässt sich mit entsprechenden Magnetscheibenreinigern bewerkstelligen. Ich habe bislang noch nicht ins Cube fassen müssen, um die Scheiben an diesen Stellen von manuell zu reinigen.
Zusammengefasst bin ich mit dem Werdegang des Nano´s bislang sehr zufrieden. Sogar wesentlich zufriedener als ich zuvor gedacht hätte, auf Grund der teilweise doch vernichtend klingenden Kritik im Internet bezüglich der Ausstattung dieses Cube.
Aber hier beweist es sich für mich wieder einmal, dass man ein Produkt erst liv(f)e erlebt haben muss, um sich ein eigenes Bild von dem machen zu können.
Zum Schluss meines Updates ein paar Bilder und Kurzvideos "aus" dem Cube.
Das war es erst einmal von meiner Seite her. Bis zum nächsten Update. :-)
Update Anfang März 2012
Jetzt nach etwa weiteren 6 Monaten wird es wieder einmal Zeit für ein kleines Update:
Nach wie vor läuft das Nano hervorragend. Es gibt keinerlei wirklichen Probleme mit dem Cube an sich zu berichten.
Alle Korallen gedeihen prächtig. Allerdings vernesselt mir die Goldfarbene Euphyllia, auf Grund ihres Wachstums, nunmehr meine kleine Montipora hoffmeisteri, die es dann auch prompt mit dem absterben der betroffenen Bereiche quittiert. Da ich dieses kleine Stück damals festgeklebt habe, ist das versetzen leider nicht mehr möglich. Allerdings wächst sie an der gegenüberliegenden Seite weiter. Aber sehr viel langsamer als zuvor. Keine Ahnung, ob sie das noch lange aushält und schnell genug wächst. Des Weiteren sind mir alle Periclimes-Garnelen verstorben. Die P. brevicarpalis war bereits beim Einsetzen ein wahrer Brummer und ist wahrscheinlich altersbedingt verstorben. Die P. kororensis hat bei der Häutung beide Scherenarme verloren und konnte daher nicht mehr vernünftig Futter greifen. Ein heraus fangen, selbst aus diesem Nano, war leider nicht möglich. Auch die P. imperator schien ein Häutungsproblem gehabt zu haben. Sie fand ich am Tag der Häutung unverletzt, halb in der alten "Haut" verbleibend, tot am Boden liegend. Des Weiteren habe ich auf Grund der zunehmenden Größe und dem Verlust der P. brevicarpalis meine beiden Stichodacyla sp. (MinMax) Anemonen aus dem Becken genommen. Auch wurden einige der hier zuvor bereits gezeigten Einsiedler aus dem Becken genommen, da sie sich nicht benehmen konnten oder mir zu Groß für dieses Becken wurden.
Da ich Anfang Oktober die Möglichkeit hatte, mit Ocean Marine Life Imports nach Bali zu reisen (für interessierte hier mein kurzer Bericht), ließ ich mir die Gelegenheit nicht entgehen, einige kleine Bewohner für mein Nano mit importieren zu lassen. Bei diesen Tieren handelte es sich um 12 kleine Periclimenella spinnifera, 1 Athanas sp., 1 Saron sp., einige Clibanarius rutilus, 1 Pagurixus haigae, 1 Clibanarius humilis, 1 Clibanarius sp. den ich bislang nicht zuordnen konnte, sowie eine kleine schneeweiße Anemone mit violettem Fuß.
Bei den Einsiedlern handelt es sich um sehr kleine Tiere, denen noch teilweise das Gehäuse der Euplica-Schnecken ausreicht. Seit dem Einsetzen in das Nano erfreuen sie sich augenscheinlich bester Gesundheit.
Die 11 P. spinifera waren Anfangs noch sehr scheu, was sich aber recht schnell gelegt hat. Mittlerweile sind sie alles andere als Scheu und können den ganzen Tag über beobachtet werden. Interessant wird es dann, wenn sie mit ihren Scheren Knallgeräusche erzeugen, Vergleichbar mit denen der Knallkrebse, nur etwas leiser. Wobei die weiblichen Tiere (getrennt geschlechtlich) noch mal leiser sind wie die Männchen, auf Grund der kleineren und dünneren Scheren. Sie sind eigentlich immer zu hören. J
Auch mein Athanas sp. (vermutlich ein A. parvus) lässt sich nunmehr nach einigen Monaten immer mehr Blicken. Hier handelt es sich um eine Garnele die den Knallkrebsen (Alpheidae) zugeordnet ist. Allerdings besitzen sie nicht diese typischen Scheren, mit denen sie die Knallgeräusche erzeugen können.
Weiterhin habe ich auf Grund dessen, das die Korallen und Gorgonien gut wachsen, meinen Schlangenstern Ophiothrix suensonii(Ophiothrix suensonii), aus meinem Hauptbecken, ins Nano gesetzt.
Auf Grund dessen, dass das Becken nunmehr seit fast einem Jahr stand und sich eine Menge Detritus im Boden befindet, setzte ich einen sehr sehr kleinen grabenden Sandseestern (Archaster angulatus) ein.
Da selbst in einem solch kleinen Becken sich Tiere lange Zeit verstecken können, hat es auch fast 1 Jahr gedauert, bis ich den von mir vermuteten Knallkrebs nachts einmal zur Gesicht bekam. Es dürfte sich dabei um den gleichen Knallkrebs handeln, den ich bereits als Alpheidae sp. 02 ins Meerwasserlexikon geladen habe. An einem Foto war allerdings leider nicht zu denken.
Ein Foto konnte ich jedoch von meiner roten Krabbe "schießen", von der ich immer wieder einmal nur ein Bein oder eine Schere im Aufbau entdecken konnte. Allerdings nicht das beste Foto. Hierbei handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine Liomera stimpsoni, die ebenfalls damals mit dem Lebendgestein ins Becken einzog.
Auch die wenige Technik, die im Cube verbaut ist, läuft nach wie vor einwandfrei.
Pünktlich an Heiligabend erhielt ich völlig unerwartet ein Päckchen von Dennerle. Mit diesem Päckchen wurde mir ein Scheibenreiniger mit dem klangvollen Namen "Alginator 2500" zugesandt. Wow, was für ein mächtiger Name für diesen kleinen Scheibenmagneten dachte ich mir noch. Aber nachdem ich ihn ausprobiert hatte, machte er seinem Namen alle Ehre. Ratzfatz gingen die Algen von der Scheibe. Das besondere an diesem Scheibenreinigermagneten ist seine Form. Er ist nicht wie andere Eckig, sondern er besitzt "Runde Ecken", so dass auch die "runden Ecken" des Cube problemlos gesäubert werden können. Selbst hartnäckige Kalkalgen lassen sich relativ mühelos damit aus den "Ecken" entfernen. Durch die flache Bauweise ist er auch an engen Stellen mühelos zu verwenden. Ausreden für "dreckige" Ecken gibt es somit nicht mehr.
Anfang dieses Jahres stand dann auch der 1. Röhrenwechsel an. Hierzu konnte ich auch gleich die neu auf dem Markt angebotenen Röhren zugreifen, die mir von Dennerle zugesandt wurden. Diese Röhren haben ebenfalls 36 Watt und ein Blau/Weiß Verhältnis der Röhren von 2:2, welche ich ja auch bereits sowieso seit Start des Cube als Prototypen verwendete. Auf Grund einer Weiterentwicklung der von mir bereits verwendeten Röhren ist es gelungen, eine höhere Lichtausbeute zu erreichen. Das Licht strahlt in einer schönen hellen weißblauen Farbe.
Wie schon in meinem 1. Update erwähnt, war es nur eine Frage der Zeit, wann ich eine weitere Strömungspumpe zusätzlich installieren muss. Da die Weichkorallen und Gorgonien sehr gut wuchsen, war es dann kurz vor Weihnachten auch soweit, dass die Pumpe einzog. Diese kleine Pumpe (300 Liter/h) hatte ich noch bei mir herumliegen. Wobei die Leistung der Umwälzung jedoch noch größer ausfallen dürfte. Daher hoffe ich, dass in absehbarer Zeit noch eine adäquate zusätzliche Strömungspumpe von Dennerle auf den Markt gebracht wird. Doch derzeit reicht die zusätzliche Strömung den Tieren augenscheinlich aus.
Nach wie vor bin ich mit dem Cube rund um zufrieden.
Selbst meine 12-tägige Abwesenheit im Oktober 2011 hat der Stabilität des Beckenmilieus in keiner Weise geschadet. Es wurde in Foren prognostiziert, dass ein derartig kleines System nur von erfahrenen Aquarianern beherrscht werden kann und eine Betreuung von Nichtaquarianern in der Urlaubszeit der Tod des Nanos sein wird. Ich kann nur schreiben, dass dem nicht so war. Ausschlaggebend ist hierfür natürlich, dass die Person sich an das hält, was einem aufgetragen wurde bzw. worum man diese Person gebeten hat. Ohne dem läuft selbst das Größte Becken aus dem Ruder.
Das soll es dann auch erst einmal wieder als kurzes Update gewesen sein. Ich hoffe, ich habe nichts wesentliches vergessen zu erwähnen. Zu guter letzt noch ein paar Bilder der Bewohner.
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