Alexander Stroba gewann im Oktober beim Thema Miniriff. Hier sehen Sie nun die ausführliche Vorstellung seines Aquariums und erfahren mehr über Alex und seinen Werdegang zur Aquaristik.
Aquarium des Monats Oktober 2008: Thema Miniriff - Nanoriff
Hallo und guten Tag,
mein Name ist Alexander Stroba, bin 36 Jahre jung und wohne in Neuhofen bei Ludwigshafen in der schönen Pfalz. Zur Aquaristik bin ich im Alter von 9 Jahren gekommen, als meine Schwester und mein Schwager ein Zoofachgeschäft in Ludwigshafen übernommen haben. Anfänglich pflegte ich natürlich Guppys und Schwerträger, später Diskus in großen Becken, aber zuletzt und bis heute haben Nano-Aquarien einen ganz besonderen Reiz für mich. Nachdem ich die Ehre hatte, Takashi Armano persönlich kennen zu lernen und mich mit ihm eingehend auszutauschen, wurde ich auch ein Freund der digitalen Unterwasser Fotografie. Gerade Meerwasser Aquarien haben mich auch immer fasziniert, aber ran getraut habe ich mich erst im März 2008 mit dem Sera Biotop Cube 130.
Der Aufbau:
Als ersten Standort wählte ich das Wohnzimmer, aber nach dem Einrichten wurde uns schnell klar, dass die Geräusche des Abschäumers und der Lüfter, wenn auch noch so leise uns trotzdem stören. Wir fanden einen anderen schönen Platz im Esszimmer, der sich bis heute bewährt hat.
Da ich absoluter Neuling in der Meerwasser Aquaristik war, informierte ich mich hier bei Korallenriff.de in der Rubrik „1x1 der Meerwasseraquaristik“ und kaufte mir das Buch „Riffaquarien für Einsteiger“ von Daniel Knop. Auch die Anleitung die dem Sera Becken beigelegt war erwies sich als sehr hilfreich. So informiert, fügte sich folgender „Einkaufszettel“ zusammen:
Becken mit Unterschrank, 1 großer Sack Livesand, 20kg Meersalz, 1 Aräometer, 1 zusätzliche Strömungspumpe mit 800ltr, 1 Platte totes Riffgestein zum unterlegen. Der Rest ist ja schon im Sera Set enthalten.
Dann ging es auch schon los. Wasser ansetzt (Leitungswasser), am nächsten Tag den Lifesand rein und nach 2 Wochen dann 10kg Lebendgestein. Mit dem auftauchen der ersten braunen Stellen setzte ich dann einen großen Bund Caulerpas ein und eine Woche danach die ersten Schnecken und Einsiedler. Dann nach ca. 6 Wochen war das Becken schön sauber und ich traute mich einige geschenkte Ableger Capnella imbricata und Discosoma einzubringen. Nachdem die Tiere sich augenscheinlich wohl fühlten wurde ich mutiger und es folgten einige neue Arten im Abstand von jeweils einer Woche. Dann folgte ein kleiner Umbau bei dem ich die Caulerpas entfernte und das Lebendgestein neu anordnete. So ist es bis heute geblieben, nur etwas Artenreicher geworden.
Die Korallen:
Xenia umbellata, Goniopora columna, Rhodactis sp. 01 und Rhodactis sp. 07, Ricordea yuma 01, Discosoma sp. 20 + 15, Capnella imbricata, Parazoanthus axinellae, Zoanthus sp. 03, Protopalythoa sp. 04, Caulastrea echinulata, Euphyllia paraancora var. und Euphyllia paradivisa, Alveopora tizardi, Ricordea florida grün und orange
Die Algen:
Gracilaria curtissae, Halimeda opuntia
Was hat sich bewährt ???:
Bei den Korallen handelt es sich um leicht zu pflegende Tiere die mit den mäßigen Lichtverhältnissen gut auskommen. Ich wurde hier im Fachhandel eingehend beraten und bin bis heute von größeren Verlusten verschont geblieben. Nur meine Margeritenkoralle hat sich nach und nach verabschiedet. Soll ja aber oft vorkommen. Die Rote Alge wächst bei mir langsam, ist aber ein schöner Teil meines hinteren Riffs. Ich setzte sie auch in Nano Becken ein.
Die Tiere:
Röhrenwürmer:
Myxicola sp. 01, Sabellastarte indica
Einsiedler:
Calcinus elegans, Ciliopagurus strigatus
Schnecken:
Nerita albicilla, Tectus fenestratus
Garnelen:
Seesterne:
2x Ophiolepis superba, 1x Archaster angulatus
Fische:
5x Sphaeramia nematoptera -Pyjama-Kardinalbarsche, 1x Gramma loreto, 2x Gobiodon citrinus - Zitronengrundel, 1x Amblygobius stethophthalmus
Anfänglich wollte ich das Becken ganz ohne Fische pflegen, wovon ich aber jedem Abraten würde. Erst durch das Vorhandensein von Fischen mit der dazugehörigen Fütterung geht es dem kleinen Biotop erst richtig gut. Futterreste und Detritus bilden die Grundlage für Wachstum der Tiere und Korallen.
Nachtrag: Leider geht es manchmal nicht ohne Verluste. Die drei Grundeln wurden wohl Opfer der Scherengarnele und sind alle im Abstand einiger Tage verschwunden. Ein Anzeichen von Krankheit gab es nicht und die Wasserwerte sind durchschnittlich gut. Für die Sauberkeit des Bodengrundes sorgt jetzt ein grabender Seestern der tolle Arbeit leistet.
Die Technik:
Sera Biotop Cube 130, Inhalt: 130ltr + 30ltr 3 Kammerfilter
Technik: 2 x 24 Watt PL Kombiröhre 10000k+blau, gekühlt mit 2 Lüftern. Förderpumpe 800ltr/h mit Düsenstrahlrohr am Auslauf. 5 Watt UVC Gerät. Strömung: Selzle Pumpe 800ltr/h mit Rotationsautomatik (klar, defekt !!!). Sera Regelheizer 100 Watt
Filterung: Sera Abschäumer PS 130, 10kg Lebendgestein, 8kg Livesand, 3ltr Siporax, 2x 500gr. Sera marine Silicat Clear Absorbermaterial
Aufbereitung: 14täg. WW mit Osmosewasser angesetzt mit Tropic Marine Reef Salt (vorerst dann mal Markenwechsel), jetzt Red Sea, 1x Wö. Spurenelemente MarinVit plus von Sera + 7 Tropfen Sera iodine (Jod)
Was hat sich bewährt ???:
Aller Unkenrufe zu Trotz erwies sich das Sera Becken und die Technik bisher als Zuverlässig. Nur die Unmöglichkeit des Einzelschaltens von Licht und Mondlicht lässt zu wünschen übrig. Aber sonst wird ja auch viel gebastelt in diesem Hobby. Im hinteren Technikteil ist genügend Platz für Absorbermaterial und die technischen Geräte. Die schwache Beleuchtung hat zwar den Nachteil, dass Steinkorallen und andere anspruchsvolle Pfleglinge nicht eingebracht werden können aber das ist nicht die Daseins-Berechtigung für dieses Becken. Dafür konnte ich auch keinen zu großen Temperaturanstieg im Sommer verzeichnen.
Fazit:
Mein persönlicher Einstieg in die Meerwasseraquaristik ging mit diesem kleinen Aquarium Set recht einfach von Statten. Zugegeben waren schon einige Vorkenntnisse vorhanden, aber das salzige Element ist doch eine Welt für sich. Ich denke jeder der dieses tolle und spannende Hobby für sich entdeckt hat wird einen anderen Blick auf unsere Welt gewinnen. Egal ob die tollen großen Becken die diesen Titel hier gewonnen haben oder die kleinen Schmuckstücke wie meines, wichtig sind die Pfleglinge darin und man sollte sich die Bedürfnisse dieser Tiere immer vor Augen halten.
Danksagung:
Ich danke allen Mitgliedern der drei Foren die mein Becken trotz der erdrückenden Konkurrenz gewählt haben. Den Machern hinter den Kulissen von Korallenriff.de und der Foren und ich möchte auch den guten und empfehlenswerten Fachhändlern danken die mich immer fachkundig beraten haben. Wenn ich darf: Daniel Duttlinger, Markdorf; Sigi Riedle und Dieter Keller, Konstanz; Michi und Silke Kornes, Argenbühl; Toni Wild, Hechingen; Nico vom Zootreff, Senden und A.Horzel; Karlsruhe.
Danke !!!
Salzige Grüsse
Alexander Stroba, Neuhofen/Pfalz
Wie gefällt Ihnen dieser Artikel?
Damit Sie selbst etwas schreiben können, müssen Sie sich vorher anmelden.