Julius Vetterlein wohnt und studiert in Köln. Er schildert hier in Wort und Bild den Werdegang von Süss zu Meerwasser und endet wie so oft, einmal salzig, immer Salzig. Der Artikel enthält jede Menge Fotos und einen Video.
Der Werdegang bis zum 60l Nanowürfel
Angefangen hat es bei mir, wie bei den meisten, mit der Süßwasseraquaristik. Südamerikanische Buntbarsche hatten es mir angetan und in meinem Kinderzimmer standen zu den Top-Zeiten bis zu 3 Aquarien. Zu Beginn des Studiums wurden die drei auf ein großes Becken reduziert. Im Studium lernte ich dann einen genauso verrückten Aquarianer wie mich kennen und so kam es, dass man einmal die Woche, sämtliche Zooläden Kölns besuchte. Man blieb immer öfter bei den bunten, salzigen Becken stehen, quatschte mit dem Personal und schaute immer häufiger im Netz nach, wie das alles funktioniert. Nach den ersten Büchern und nicht zuletzt dieser Internetseite hier, wurde uns schnell klar, dass ein kleines Becken auch für einen Studenten finanzierbar ist. Vor allem wenn man gerne bastelt. So kam es also, dass jeder von uns sich einen 30l Würfel zuhause hinstellte. Wir teilten uns alles, vom Salz über die Versandkosten bis zur Koralle.
Wie ihr euch denken könnt, ist so ein 30l Würfel sehr schnell voll. Und hey, ob 30l oder 60l was soll es. Die meiste Technik kann man übernehmen und das Becken ist auch erschwinglich. Oje, da hatten wir etwas angefangen. Es stand auch wirklich erst nur das 60l Becken, jetzt stehen beide :D .
Mit der Technik haben wir vieles ausprobiert. Als Beleuchtung starteten wir mit t5. 4x8 Watt hingen über dem 30er und da hat es auch voll ausgereicht. Beim 60er sah die Sache schon anders aus. Mit nur 38cm Kantenlänge kamen keine längeren Röhren in betracht und so wurde ein 70 Watt HQI-Strahler von Aqua-Light bei ebay besorgt. Dazu kam ein LED-Spott von Phillips mit 3 blauen LEDs. Soviel dazu: Technik übernehmen. Mein Kollege hat sich eine LED-Lampe selbst zusammen gelötet. Die kam dann auf 56 Watt. Sah toll aus und hat auch eine Zeit lang funktioniert mit den Korallen. Letztendlich hat er sich dann aber auch für die HQI Lösung entschieden. Aber dazu soll er lieber selber mal was schreiben.
Als Strömung verwendete ich lange 300er Eheimpumpen. Bei einem vollbesetzten Becken braucht man da aber schon min. 3 Stück von, also musste was neues her. Jetzt wird das 60er mit der 6025er Tunze betrieben. Allerdings musste ich eine Zwischenplatte einbauen, damit die Leistung etwas herunter gefahren wird. Auf einen Abschäumer habe ich lange verzichtet. Das 30er läuft auch immer noch ohne.
Nun verrichtet im 60er ein winziger Abschäumer von Wafereef seine Dienste. Aber auch dieser musste modifiziert werden damit er ordentliche Leistung bringt. Als Heizung dient weiterhin ein alter 25 Watt Heizstab.
Der wichtigste Teil in einem so kleinen Becken ist das Lebendgestein und der Lifesand. Rund 8 Kilogramm Lebendgestein und 3 Kilogramm Lifesand sind im 60er Würfel verbaut. Sie sind der Hauptfilter des Beckens. Ihnen helfen 12 Einsiedler, Schnecken und Caulerpa-Algen bei der Instandhaltung des Beckenklimas.
Anhand der Beleuchtung kann man schon erkennen, dass hauptsächlich Steinkorallen im Becken sind, wobei sich LPS und SPS die Waage halten. Es sind größtenteils Ableger der 2. oder 3. Generation. Sie werden zu einer verkaufsfähigen Größe herangezogen, dann mach ich mir wieder einen kleinen Ableger und gebe die große Koralle an meinen Händler. So sieht das Becken zwar oft „frisch besetzt“ aus, ist aber einfacher zu finanzieren. Natürlich gibt es aber auch Lieblinge, die sich voll entfalten dürfen und garantiert im Becken bleiben. Und wenn wir schon bei Liebligen sind darf einer nicht fehlen: Mein kleiner „Schleimi“ Ecsenius Stigmatura. Mit dem hat man immer was zu lachen. Allerdings zu Neuankömmlingen ist er nicht so nett.
Technik :
Das Becken ist der 60l Würfel von Dennerle aber nur das Becken :D
Beleuchtung:
HQI 70 Watt von Aqua Light mit 14000 Kelvin
1 dreier LED-Spott von Phillips mit Blauen LEDs, glaub der hat knapp 5 Watt
Pumpen:
Tunze Nano 6025
Eheim 400 Membranpumpe für den Abschäumer Von Wavereef. Der musste aber ordentlich umgebaut werden damit der was taugt, Boden raus, Sander Ausströhmer, Röhrchen kürzen.
Membranpumpe betreibt noch ein anderes Becken, daher die 400ter.
Heizung:
25 Watt Heitzstab
Einrichtung:
8 kg Lebende Steine, 3 kg live Sand…hätte was mehr rein gekonnt, er wandert langsam aber sicher unter die Steine
Salz: Red Sea Coral Pro
10% Wasserwechsel die Woche mit Osmosewasser
Besatz:
12 Clibanarius tricolor
Nicht zählbar viele Gänsefüßchen Seesterne und kleine Schnecken, die die Algen im Griff halten. Keine gekauften, nur die kleinen aus dem Lebendgestein.
1 Bispira tricyclia und zahlreiche kleine andere Arten
Korallen SPS:
3 Acropora
4 Montis
4 Stylophora, grüne und eine lilane
Und noch ein paar einfache Makros von Robert
und noch ein paar von Julius unter Blaulicht
Korallen LPS:
1 Bartkoralle
1 Goniopora
1 Alveopora
2 Tubastreas
1 Tubinarias
1 Acanthastrea
Scheibenanemonen:
Ricordea, Rhodactis, Corynactis und Discosoma
Caulerpa-Algen für ein wenig Filterung
Fische:
1 Ecsenius stigmatura
2 Pseudochromis fridmani
Muscheln:
So sieht es zur Zeit aus:
Die 2 Nano-Becken laufen schön artig vor sich hin und mein letztes Süßwasserbecken wurde auch noch zu einem Salzigen umgerüstet und fährt sich gerade ein.
Jetzt noch der versprochene Video zusammen mit Robert.
Einmal Salzig immer Salzig
Grüße aus Köln
Julius Vetterlein
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