Es ist nun zwar schon länger her, aber besser spät als nie. Alexander gewann den Wettbewerb der Nanobecken mit 30 Liter und hat Ihnen eine wirklich umfangreiche Vorstellung gefertigt. Besten Dank :-)
Hallo an alle Meerwasseraquarianer,
erst mal vielen Dank an alle die für mein kleines Becken gevotet haben! Ein besonders großer Dank geht an das Forum nanoriff.info, durch welches ich mit dem Thema Nanoriffe erst richtig vertraut wurde. Dort wurde ich auch über den Wettbewerb aufmerksam.
Zu meiner Person: Ich heiße Alexander Fechner, bin 27 Jahre, wohne im wunderschönen Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz.
Aquarien (Süßwasser) gab es in meiner Familie schon zu meiner Kindheit. Das ganze wurde dann aber nach und nach aufgegeben und ich befasste mich vor ca. 4 Jahren wieder mit dem Gedanken mir ein kleines Becken hinzustellen. Es wurde so ein 54l Standard Komplettbecken. Nach und nach wurde mir das natürlich zu klein und merkte auch, dass so ein 54l Becken nicht unbedingt Artgerecht war. Ebenso beschäftigte ich mich zu der Zeit auch stark mit dem Thema Wasser. Kreuznacher Leitungswasser hat 25°GH und 17°KH. Osmose-Anlage wurde gekauft und natürlich ein größeres Becken (160l). Wasser wurde dem gewünschten Fischbesatz angepasst, Filterung über Torf etc. und seit dem läuft alles Super bei dem Becken.
In dieser Zeit wurde ich auch zum ersten Mal auf das Thema Nanoriffe aufmerksam. Ich schaute mir in diversen Foren Bilder von solch kleinen Becken an und mein Entschluss mir ein solches Becken zuzulegen war gefallen. Im Herbst 2008 die Bücher von Knop (Riffaquaristik für Einsteiger, Nano-Riffaquarien) gelesen und die ersten Gedanken zur Planung gemacht.
Technik:
- 30l Dennerle Nanocube
- 18W Solaris Marine
- 11W Solaris Marine
- Hagen Aquaclear AC30 (Anfangs war es noch ein Niagara Skimmer 280)
- Sander Piccolo
- Tetratec APS 50
- Eheim 300 compact
Die Rückwand habe ich mit schwarzem Lack lackiert. Am 03.01.2009 wurde das Becken mit Osmosewasser gefüllt, alles getestet und aufgesalzen.
Dann fing die Suche nach gutem Lebendgestein an. Ich habe im Umkreis von ca. 100km alle Meerwassergeschäfte abgeklappert doch nirgends fand ich Lebendgestein, das meinen Wünschen entsprach. War eigentlich schon fest entschlossen bei M. Mrutzek zu bestellen… Dann ging es erst mal eine Woche nach Bielefeld, Schwiegereltern besuchen. Dort bin ich auf Aqua-World gestoßen, die hatten echt prima Lebendgestein. Schön mit Kalkrotalgen bewachsen, Röhrenwürmer drauf, kleine Scheiben drauf, Algen und vor allem keine Glasrosen. So hab ich mir das vorgestellt! Ich kaufte dort 4,7 kg und habe es selbst nach Hause transportiert. Als Bodengrund entschied ich mich für den Ocean Direct Caribean Live Sand. Der gefiel mir Richtig gut. Am 19.01.2009 kam dann endlich LG und LS ins Becken…
Dann begann die spannende Zeit der Einfahrphase. Ein Algenwuchs blieb bei mir fast ganz aus. Lediglich am Bodengrund bildeten sich kleine Fadenalgen. Nach 3 Wochen kamen dann 2 Schnecken ins Becken (Angaria sp.). Eine Woche später dann 3 Calcinus elegans.
Alles entwickelte sich gut… Die roten Scheibenanemonen auf dem Lebendgestein wuchsen recht schnell.
Dann ging es langsam mit dem Besatz los. Als erstes kam ein Keniabäumchen und ein paar Discosoma Sp. Scheiben rein.
Danach folgte Clavularia viridis, Sinularia dura, Ricordea yuma, grüne Scheibenanemonen gab’s geschenkt, ebenso wie ne Handvoll braune Palythoa sp. Nach 8 Wochen sah das ganze dann so aus:
Nach weiteren 4 Wochen habe ich angefangen die ersten Zoanthus-Krustenanemonen einzusetzen, ebenso kam noch eine Ricordea florida hinzu. Von diesen Scheiben bin ich nach wie vor völlig begeistert.
Das Becken hat sich zu der zeit jede Woche verändert, alles wuchs prima. Einmal die Woche wird ca. 4 l Wasser gewechselt. Die Scheiben und Krusten hab ich 1-2 mal die Woche mit Coral-Energizer eingenebelt (ob es wirklich was bringt bezweifle ich, außer vermehrten Algenwuchs, verwende es seit einiger Zeit nicht mehr und den Korallen geht es auch so gut).
Da man natürlich nie genug von den Korallen kriegt und ich noch ein paar Stellen frei hatte kamen noch eine Ableger hinzu, die ich gegen einen Krustenableger getauscht habe.
- Seriatopora caliendrum
- Montipora digitata
- Pterogorgia citrina
- Zoanthus radioactiv
- Montipora hodgsoni
Zu der Zeit entstand auch das Bild, mit dem ich zur Wahl zum AQDM teilgenommen habe.
Die Beleuchtung von Anfangs 18 W auf weiter 11 W aufgestockt. Der Niagara-Skimmer 280 wurde durch den AC30 ausgetauscht. In den AC30 habe ich dann einen Sander Piccolo eingebaut.
Das Becken lief so einige Zeit… Bis der Entschluss gefallen ist mir ein paar Gobiodon histrios einzusetzen. Hatte ja jetzt einen Abschäumer. Die 2 Histrios lebten aber leider nur 4 Tage in meinem Becken. Sie gingen an kein Futter ran. Mein Händler meinte, dass man bei so kleinen Kerlchen schon mal Pech haben kann und hat sie mir durch 2 Gobiodon albofasciatus aus seinem Schaubecken ersetzt. Die gingen ohne Probleme an Frostfutter.
Nach einer Woche bemerkte ich dann lauter kleine weiße Pünktchen bei beiden Fischen. Einer hat es leider nicht überlebt, der zweite erholte sich und hat ca. 5 Wochen weitergelebt. Gefuttert hat er wie wild und es ging ihm sichtlich gut… bis er Opfer der Strömungspumpe wurde.
Ich habe mich dann entschlossen es mit Fischen in einem so kleinen Becken erst mal sein zu lassen. Vor lauter „Stress“ mit den Fischen habe ich ein paar Probleme mit den Wasserwerten bekommen, dass sich mit vermehrtem Grünalgenwuchs bemerkbar machte. Vielleicht lag es am Futter, zudem war mein Osmosewasser auch nicht mehr das Beste. Die Claviularia viridis hat es am schlimmsten erwischt, hat sich aber bis heute wieder erholt.
Nachdem ich die Wasserwerte wieder im Griff hatte lief alles ohne Probleme. Die Korallen wachsen echt alles zu.
Ich entschloss mich ein 12 Liter Ableckerbecken einzurichten. Dieses hat sich mittlerweile so schön entwickelt, dass ich die Ableger gar nicht mehr her geben will.
Weiter hinzu kamen noch 2 Cribrinopsis crassa, aus denen mittlerweile 3 geworden sind. Eine Euphyllia glabrescens und ein Schlangenstern, den ich leider nicht vor die Linse bekomme.
Bis heute bin ich immer noch absolut begeistert von dem Hobby Meeresaquaristik.
Ich beschäftige mich mittlerweile seit einem Jahr damit und muss sagen, dass ich jetzt einiges anders machen würde. Zudem ist es vielleicht auch für den Einstieg in die Meeresaquaristik nicht gerade optimal mit einem Nanobecken anzufangen. Außerdem sind die kleinen Becken schneller voll als einem lieb ist. Der Pflegeaufwand im Gegensatz zu einem Süßwasserbecken ist enorm.
Zurzeit baue ich mir ein neues Becken mit mehr Volumen und Technikbecken auf, darin werden dann beide Becken integriert und die Beleuchtung optimiert um meinen Tieren einen noch besseren Lebensraum zu bieten.
Ich hoffe Euch hat die Vorstellung bzw. die Entstehung meines 30 Liter Nanoriffes gefallen.
Beste Grüße
Alexander Fechner
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