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Die Plage Falkenbergia rufolanosa

Gerd Guddat, bereits mehrfach fleissiger Autor auf www.korallenriff.de hat erneut eine Erfahrung mit einer unschönen Algenart im Aquarium gemacht. Im Artikel erfahren Sie mehr darüber

Die Plage Falkenbergia rufolanosa    Wie einige von Euch sicher auf www.Korallenriff.de gelesen,  habe ich im Mai 2009 einen Neustart meines Beckens gewagt. Der Grund warum ich damals das wunderschönen Becken (AQDM Feb ' 08) geleert habe, war eine massive Anthelia und Xenia Plage. Beides sind oftmals gerne gesehene Gäste im Aquarium, aber bei mir haben sie sich hemmungslos vermehrt. Das starke Wachstum der Weichkorallen prägte das Becken, Steinkorallen fühlten sich nicht mehr wohl.
  Genau am 1. Mai 2009 machte ich den Neustart. Es wurde neues Sulawesi Lebendgestein (60kg) und neuer Sand eingebracht. Davor stand das Becken zwei Wochen trocken. In dieser Zeit wurde die komplette Technik wie Pumpen, Verrohrung, das Filterbecken usw. gründlichst gereinigt.
 


  Nach einer Woche Standzeit hatte ich bereits Nährstoffwerte nahe der Null und damit war ich mehr als zufrieden. Nach zwei Wochen Standzeit zog bereits die erste SPS Koralle in Form einer blauen Montipora digitata ein. Sie öffnete sich auch schön und zeigte nachg kurzer Standzeit bereits erstes Wachstum.
Die ersten 6 Wochen wurde "jede Woche" ein Wasserwechsel von 10% durchgeführt. Dieser erfolgte aber mit gut eingefahrenem Wasser  aus einer sehr gut laufenden Steinkorallenanlage. Frisches Salzwasser hätte hier meiner Ansicht nach eher negative Auswirkungen gehabt. Die Biologie kam so richtig schön in Schwung, auch der Einsatz sehr guter Bakterien von Microbelift hat einiges dazu beigetragen.  



  Nach vier Wochen, obwohl noch ein paar Fadenalgen zu sehen waren, zogen die ersten Acroporen ein. Auch diese standen wunderbar und wuchsen. Doch nach ca. vier Monaten ging es los, es traten ersten Algen auf. Innnerhalb von zwei Wochen war das Becken fast komplett zu mit der Art Falkenbergia rufolanosa. Die Steine und selbst auf dem feinen Sand wuchsen sie mittlerweile. Die Alge war teilweise bis zum 5 cm hoch, das ging richtig explosionsartig. Hilfe fand ich dann im Meerwasserforum.info. Claude Schuhmacher und der Dipl. Biologe Jörg Kokott haben einen großen Beitrag mit Tips dazu geleistet.  



  
Die erfolgreichen Tips habe ich hier zusammengefasst:   - NO3 in einen nachweisbaren Bereich bringen. - Karbonathärte auf ca 10 dkh erhöhen
- Den PH-Wert erhöhen (Calciumhydroxid)
  (Das Nachfüllwasser wurde durch Kalkwasser ersetzt) - Über Kohle filtern
- Spuries, Mineralsalz etc auf "Null" fahren.
- Wasserwechsel eine Zeit lang ausgesetzt   Bei jedem Wasserwechsel wurden die Algen immer wieder mit abgesaugt. Nach kurzer Zeit schon zeigten sich die ersten Erfolge. Die Alge wuchs lange nicht mehr so stark wie zu Anfangs. Trotzdem war es im Gesamten gesehen ein langer Weg die Alge in den Griff zu bekommen.  Es brauchte auch wirklich viel Geduld.
Leider habe ich durch die Alge ein paar Acroporastöcke verloren. Ich habe die Korallen zwar immer wieder von den Algen befreit, aber das brachte leider nicht den durchschlagenden Erfolg. Das Problem war, dass des öfteren kleine Stücke der Alge durch das Becken schwebten und dann in den Ästen der Acroporen hängen blieben. Dort wuchsen sie sehr schnell zu kleine Büschen heran und störten damit die Koralle erheblich.
Im Meerwasserforum.info kam (neben einem User Beitrag im Lexikon in 2008) auch später noch der Tip, dass wohl der Pfaffenhutseeigel  diese Alge frisst. Zum Testen besorgte ich mir einen Tripneustes gratilla.  Dieser fraß diese Alge wirklich. Kurze Rede,..langer Sinn, es zogen sofort noch fünf dieser Seeigel ein.  


  Nach nun Gesamt 10 Monaten Kampf ist es mir gelungen 90% der Algen los zu werden. Das Becken entwickelt sich wieder prächtig.  Der Rest der Algen wird mit den ganzen Maßnahmen in den kommenden Wochen noch verschwinden.
    Gerd Guddat im April 2010

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Kommentare Zum Anfang


fredo am 09.06.10#1
Hallo Gerd,
Hut ab, du scheinst ein echter Kämpfer zu sein. Kann mir gut vorstellen wie es ist, wenn man einen Neustart macht um eine Plage los zu werden und dann schon die nächste ins Haus steht.

Gruß von Fredo, der dir eine "plagenfreie" Zukunft mit deinem Becken wünscht.
mmegerle am 21.06.10#2
Wie dieser Erfahrungsbericht zeigt, kann man nur jedem raten immer ausreichend der unterschiedlichsten Seeigel, Einsiedler und anderer Algenvertilger im Becken vorzuhalten. Auch wenn diese ev. zugefüttert oder Zeitweise in ein Algenrefugium ausgelagert werden müssen, wie ich das mache, ist dies immer noch die beste Versicherung gegen Algenplagen aller Art. Die Natur macht es uns vor. In einem intakten Riff sieht man auf den ersten Blick so gut wie keine Algen und trotzdem finden sich bei genauer Untersuchung viele Seeigel und andere Algenvertilger (Krabben, Einsiedler, Seesterne etc.) pro Quatratmeter. Wenn ich das mit dem Besatz in den meisten Riffbecken vergleiche wundert es mich nicht, wenn immer wieder Probleme mit der Massenvermehrung der einen oder anderen Alge auftreten.

Weiterhin viel Erfolg
Michael
jensen am 24.06.10#3
ich bin für diesen Beitrag sehr dankbar! ich beobachte diese Alge seit ca. 3 wochen auch bei mir im Becken, und obwohl auch ich sie dauernd absauge, beginnt bei mir die Plage! Ich werde mir gleich morgen so einen Seeigel besorgen. Vielen Dank!
jensen am 17.07.10#4
Neuester Stand: Habe jetzt seit zwei Wochen einen Mespilia Globulus im Becken, aber der hat die Alge noch nicht einmal angerüht. Habe auch weitere höhere Algen im Becken etabliert, um die Nahrung streitig zu machen. Aber bisher kann ich leider nur eine Stagnation der Alge ausmachen, kein Rückgang.
Meine Gorgonie und auch die Christus Dornenkoralle sind wohl dem Untergang geweiht! Schade, hat sonst noch jemand Tipps?
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Gerd.G am 19.07.10#5
Der Mespilia Globulus frißt diese Algen auch nicht ! ! !
Du mußt dir wenn einen Tripneustes gratilla (Pfaffenhut) besorgen, der geht garantiert dran.


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