Ein Artikel zum Bau einer kostengünstigen Krabbenfalle, von Tobias Feige, März 2005
Jeder hat sie!
Jeder, der nachts mal einen Blick ins Aquarium werfen kann, wird irgendwann einen kleinen Krebs (oder Krabbe) zwischen den Steinen huschen sehen, während dieser sich bei einfallendem Licht zu verstecken versucht. Sie kommen mit dem Lebendgestein, vielleicht nur wenige Milimeter groß, und dann wachsen sie. Wie schnell das geht, habe ich in meinem Atlantikbecken beobachten können. Beobachten konnte ich dort auch, wie interessant diese Tiere sein können. Aber wenn dann doch der erste Beckenbewohner dem Appetit der Krabbe zum Opfer fällt, ist es schnell vorbei mit der Begeisterung.
So konnte ich in meinem Aquarium neulich mit Schrecken entdecken, dass eine ca. 2,5 cm große Krabbe ihr kleines Unwesen trieb. Als noch erschreckender empfand ich dann die Preise, die im Fachhandel für Fallen verlangt werden. Nach einem kurzem Brainstorming mit einem Freund war aber bald eine Alternative gefunden:
eine Mineralwasserplastikpfandflasche!
Kostenaufwand: 15 cent für den Pfand
Zusätzlich braucht man etwas Aquariensilikon und eine Schere. Bei meiner Flasche wurde das Etikett nur fest umgespannt, nicht angeklebt.
Daher gibt´s auch keine klebrigen Rückstände, die an das Wasser abgegeben werden könnten. Nun wird der Flaschenhals abgeschnitten und verkehrt herum eingesetzt, mit etwas Silikon festkleben und trocknen lassen - fertig!
Als Köder gab ich etwas aufgetautes Nordseekrabbenfleisch auf den Flaschenboden. Das Silikon sollte nicht dicht abschließen, damit die Luft besser entweichen kann. Nachts, als nur noch die "Mond-Beleuchtung" schien, habe ich die Flasche dann waagerecht auf den Grund gelegt, möglichst in die Nähe des mutmaßlichen Räuberverstecks.
In den Eingansbereich schaufelte ich noch etwas Sand, um den Einstieg zu erleichtern.
Am nächsten Morgen konnte ich dann feststellen, dass meine Falle funktioniert sogar Putzergarnelen lassen sich damit fangen... Also Putzer befreit und einige Tage später auf ein Neues.
Voller Spannung geht natürlich der erste Blick am Morgen in die Falle. Und siehe da, da war sie drin, die dicke Krabbe, immer noch an dem Shrimp kauend. Die Trichterform des Flaschenhalses führt die "Beute" garantiert zum Ziel, nur den Ausgang findet sie nicht mehr.
So wenig Aufwand und so ein schönes Ergebnis. Mal sehen, was sich sonst noch an unerwarteten Bewohnern einfangen lässt...
Ein "Jagd" Bericht von Tobias Feige, im März 2005
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