Es kommt bei vielen Aquarianern/innen vielleicht der Tag wo jeder von uns vor der Wahl steht, das Aquarium auszuräumen nur weil sich ein Fisch nicht fangen lässt. Das es aber auch anders geht zeigt der Artikel.
Fische fangen, gar nicht leicht?
Wer kennt es nicht? Man kauft sich einen neuen Fisch, hat sich vielleicht vorher nicht ausreichend informiert und stellt dann fest, dass der Fisch nicht zur vorhandenen Gesellschaft passt. Sei es ob der Fisch aggressiv gegen andere ist, oder ob er krank ist und behandelt werden muss, oder wenn ein Fisch Korallen frisst. Es gibt sicherlich viele Gründe die dazu führen können, dass man sich von einem gekauften Tier wieder trennen muss.
Jetzt ist guter Rat gefragt. Vor allem in großen Meerwasseraquarien ist das Fangen von Fischen ein schier unmögliches Unternehmen. Der ganze, oft mit großer Mühe errichtete Steinaufbau, die damit eingefahrene Biologie, das will man logisch nicht alles für das Fangen eines eiinzigen Fisches riskieren. Nicht zu vergessen der Stressfaktor für den Rest des Fischbestandes.
Ich möchte in diesem Artikel auf einige Möglichkeiten die Bekannt sind eingehen.
Das herkömmliche Netz:
Grundsätzlich ist es in manchen Fällen schön möglich, dass man damit einen Fisch fangen kann. Ich persönlich halte aber von Netzen nicht wirklich viel. Sie haben nämlich zwei große Nachteile. 1. kann sich ein Fisch leicht die Haut verletzen, und 2. ist man mit dem Netz nicht wirklich schnell. Man wird in den meisten Fällen, alleine schon durch den Steinaufbau gehandicapt sein. In einem leeren Becken mag es durchaus gehen keine Frage, aber in einem eingerichteten Meerwasseraquarium dafür kaum. Oft kann man durch das Fangen in der Nacht aber auch mit einem Netz Erfolg haben. Wenn man z.B weiß wo ein Fisch seinen Schlafplatz hat, kann der schnelle Zugriff in der Nacht von Erfolg gekrönt sein. Gerade in der Nacht sind die meisten Fische nicht sofort hellwach da und agil, sondern brauchen ihre Zeit. Das ist auf jeden Fall schon mal besser als es unter Tage zu versuchen.
Viel geeigneter ist in meinen Augen aber die nächste Methode...
Die Fischfangglocke:
Gute Fachhändler fangen im übrigen Ihre Fische sowieso immer mit dieser Lösung. Schon aus dem einfachen Grund weil es deutlich weniger anfällig für die empfindliche Schleimhaut der Fische ist.
In Wikipedia ist die Funktion dieser einfachen Lösung sehr gut beschrieben: " Im Griffstück der Glocke befindet sich ein Loch. Dieses wird mit dem Daumen zugehalten, bevor die Glocke in das Wasser getaucht wird. Im Wasser wird die Glocke, die normalerweise eine Öffnung von etwa 10 Zentimeter Durchmesser hat, halbschräg unter den zu fangenden Fisch geführt. Wird das Loch im Griff dann freigegeben, strömt das Wasser in die Glocke und saugt den Fisch mit hinein. Fischfangglocken aus Glas, wie sie in der Frühzeit der Aquaristik typisch waren, werden heute nicht mehr angeboten. Sie sind allerdings aus Plastik noch erhältlich, weil sie sich für das Fangen von Jungfischen oder empfindlichen Fischen ganz besonders gut eignen. "
Ich persönlich habe mit dieser Art Fischfangglocke die besten Erfahrungen. Der Vorteil gegenüber dem Netz ist zudem auch, dass die Fischfangglocke durchsichtig ist und von Fischen nicht ganz so wahrgenommen wird wie ein Netz. Das kann ein gewisser Vorteil sein. Wobei man ja schon sagen muss, dass unserer Fische keinesfalls Dumm sind. Die merken schon ganz genau wer eigentlich gefangen werden soll, zumindest weiß ich das auch aus leidiger Erfahrung.
Die Fischfalle:
Oft ist eine Fischfalle die letzte Lösung und sicherlich auch die beste.
Es gibt diese unter anderem von den Firmen Hobby Dohse und Aqua Medic aber ich fand auch bei Doebe Bayern noch eine andere. (Wichtige Anmerkunjg... Unbedingt vorher fragen ob die Falltüre aus Plastik ist, Sie sollte aus Glas sein, zumindest aber so schwer das sie schnell zufällt)
Insbesondere bei Aquarien, die mit vielen Versteckplätzen eingerichtet sind, wie Riffbecken oder Malawiseeaquarien, können Fische kaum mit Netzen herausgefangen werden ohne die gesamte Dekoration zu zerstören. Die Fischfalle wird mit einem Köder bestückt. Sobald der gewünschte Fisch in die Falle geht, wird der Schließmechanismus – per Hand - ausgelöst. Die Falle ist so konstruiert, dass sie mit Fisch aus dem Aquarium genommen werden kann und dabei nur zur Hälfte leer läuft – ein besonders schonendes Verfahren.
Diese Art der Fischfalle kann man sich allerdings auch recht einfach selber bauen. Im Internet gibt es etliche Bauanleitungen.
Hierbei sollte man aber auf einige Dinge achten.
Ganz wichtig ist hierbei, dass die Tür der Falle aus Glas ist. Dann schliesst sie deutlich schneller und der Fisch kann nicht mehr entweichen. Das würde aber bei einer Plastiktür zweifelsohne passieren. Diese ist einfach zu leicht.
Es gibt zudem noch einige wichtige Dinge die ein Fangen ungemein erleichtern.
Futter:
Dazu gehört natürlich das einbringen von Futter. Füttern Sie Ihre Fische ausschliesslich in der Falle. Wenn dann der richtige Moment gekommen ist, kann man selber die Falle zuschnappen lassen.
Spiegel:
Noch einfacher geht es meist, wenn man am Ende der Falle einen Spiegel anbringt. Die meisten Fische neigen ja bekanntlich dazu auf Ihr Gegenüber das "Plötzlich" im Becken auftaucht, sofort loszugehen. Das ist dann der Punkt wo Sie zuschnappen können :-)
Achtung: Bei den Plaxifallen muss man sich oft noch etwas einfallen lassen. Diese haben, sofern sie mit Plastiksaugern nicht am Glas befestigt werden können, zu leicht Auftrieb. Dem kann man mit einer Glaseinlage in der Regel ganz gut entgegenwirken.
Mit salzigen Grüßen und jederzeit gut Fang
Robert und Team
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