Jörg Maurer berichtet auf spannende Weise was bei der Pflege von beiden Tieren passiert ist. [Archivartikel Juni 2005]
Seehase (Dolabella auricularia) kontra Teppichanemone (Stichodactyla haddoni)
Da ich an einigen Stellen in meinem 180 x 60 x 60 cm großen Aquarium mit Fadenalgen zu kämpfen habe und ich dieser Plage weder mit Seeigeln noch mit Einsiedlerkrebsen "Herr" geworden bin, war ich schon seit einiger Zeit auf der Suche nach einem Seehasen. Ich hatte gelesen, dass er ein außerordentlich guter Algenvernichter im Aquarium sein soll. Doch zunächst war es mir nicht möglich einen im Fachhandel zu erwerben.
Aufgrund der problemlosen Eingewöhnung kam bei mir große Freude auf. Dennoch wollte ich mich noch einmal im Internet über die Lebensbedingungen des Seehasen informieren. Gerade in diesem Moment machte mich meine Frau auf einen lila bis pinkfarbenen Schleim aufmerksam, der aus meiner ca. 50 cm großen Teppichanemone quoll. Die Teppichanemone war zu einer riesigen Kugel geschlossen.
Der Seehase sonderte am gesamten Körper den lila Schleim ab. Vorsichtig, bereits im Glauben der Seehase ist tot, schob ich diesen in ein großes Glas. Zu meiner Überraschung lebte der Seehase noch. Sofort begann ich den zähflüssigen lila Schleim, im Aquarium, aus der Anemone und vom Seehasen mit einem Luftschlauch abzusaugen. Lediglich ein kleiner Rest blieb in der Anemone zurück. Den Seehasen setzte ich in mein Algenfilterbecken. Hier blieb er ca. 1 Stunde lang regungslos liegen. Doch danach begann er zu meiner Überraschung erneut zu fressen.
Nun, nachdem einige Tage vergangen sind, kann ich sagen, dass der Zwischenfall weder dem Seehasen, noch der Teppichanemone geschadet hat. Auch haben glücklicher weise die Steinkorallen und Fische keinen Schaden genommen. Wie die Sache ausgegangen wäre, wenn ich den Vorfall nicht sofort bemerkt hätte, möchte ich mir gar nicht ausdenken.
Dennoch:
von einer Vergesellschaftung von Teppichanemone und Seehase kann ich nur warnen! Jörg Maurer im Juni 2005
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