Markus Köchle baut sich eine Nachfüllanlage
Eine "günstige" Möglichkeit der Nachfüllung im Aquarium
von Markus Köchle
Meine "Nachfüllanlage" eignet sich in etwa für Becken bis zu ca. 500 Liter bzw. einer Verdunstungsrate von bis zu 5 Liter pro Tag. Da ich kein Freund von viel Technik (kostet, muß gewartet werden, kann ausfallen...) im und ums Aquarium bin, aber dennoch nicht jeden Tag händisch mehrmals ein paar Liter Wasser nachfüllen möchte, um das verdunstete Wasser zu ergänzen, habe ich mir eine einfache und kostengünstige "Nachfüllanlage" zugelegt.
Diese besteht aus einem 10 Liter Wasserkanister mit Ventilhahn (einer von den faltbaren, wie man sie fürs Campen verwendet). Den kann man um ein paar € in fast jedem Baumarkt bekommen. Man muß nur darauf achten, daß man einen kauft, der ein entsprechend feines Ventil hat, das gut justierbar ist (siehe Detailfoto). (Es gibt solche mit einem größeren Ventil, die sind aber ungeeignet.)
Nochmals etwas modifiziert :-)
Mein Becken steht auf einem Ytongunterbau, auf dem eine Küchenarbeitsplatte liegt. In diese habe ich mir an geigneter Stelle über dem Unterbecken einen Hacken geschraubt. Jetzt wird einfach der gefüllte Kanister (er hat auf der dem Ventil gegenüberliegenden Seite ein Loch, in das man eine Schlaufe aus Draht gibt) an dem Haken aufgehängt und der Ventilhahn so weit aufgedreht, bis alle paar Sekunden ein Tropfen aus dem Kanister ins Unterbecken tropft. Die Menge muß man entsprechend der Verdunstungsrate einstellen. Bei mir sind es etwa alle 3-5 Sekunden ein Tropfen.
So reicht eine Füllung für etwa 2 - 2 1/2 Tage aus. Gelegentlich kann es passieren, daß die Tropfgeschwindigkeit etwas nachläßt; dann muß man entsprechend nachregulieren. Ich kontrolliere zwei bis drei Mal am Tag beim Füttern einfach auch den Wasserstand im Unterbecken. Ist der Kanister schon ziemlich leer (etwa bei einem 1/2 Liter), stellt die "Anlage" meistens das Tropfen ein, dann muß halt wieder aufgefüllt werden.
Voraussetzung für diese einfache und kostengünstige Nachfüllanlage ist lediglich eine entsprechende Höhe bzw. der Platz im Unterschrank um den Kanister aufzuhängen. Empfehlen würde ich auch, zu achten, daß im Falle einer (obwohl eher unwahrscheinlich) ungewollten Entleerung des Kanisters die Wassermenge im Unterbecken Platz hat, um Überschwemmungen zu vermeiden (sollte aber eigentlich sowieso selbstverständlich sein, da das Unterbecken ja auch im Falle eines Stromausfalles die Überlaufmenge aus dem Hauptbecken aufnehmen sollte).
Ähnlich dem 10 Liter Wasserkanister, gibt es auch kleine durchsichtige Kunststofffässer, die 15 Liter fassen und ebenfalls so einen Ventilhahn haben. Wer Platz hat, so ein Fass im Unterschrank auf einer Abstellfläche unterzubringen, kann natürlich auch so eines verwenden. Das kann dann sogar an seinem Platz verbleiben, da man nur den Deckel abschrauben muß, um mit einem Schlauch nachzufüllen.
Nachtrag vom 11.09.2003
Ich habe jetzt etwas umgestellt, um den anderen Betreuern der Anlage (steht ja im Seniorenheim) - vor allem den weiblichen Betreuerinnen - die Handhabung etwas zu erleichtern (der 10 Liter Kanister zum Aufhängen war ja doch etwas schwer und mußte zum Befüllen immer herausgenommen werden).
Zwei Winkel wurden links innen am Unterschrank angebracht. Darauf steht nun ein 5 Liter Kanister dem hinten oben ein Stück weggeschnitten wurde wodurch eine Öffnung zum leichten Nachfüllen des Wassers mit einem Gefäß gegeben ist. Am Boden des Kanister, wo ein Gewinde für einen Ablaufhahn ist, wurde ein Infusionsschlauch mit Tropfenregler angebracht (wie schon beim 10-Liter Kanister) um die Tropfgeschwindigkeit einfach und leicht einstellen zu können. Somit kann die "Nachfüllanlage" leicht befüllt werden ohne sie zu entfernen.
Update:
Eine weitere einfache Möglichkeit ist auch ein Kanister/Fass mit Deckel und unten am Auslauf einen Schlauch, der bis zur gewünschten Wasserhöhe reicht. Sinkt nun der Wasserspiegel unter das Niveau des Auslaufs aus dem Nachfüllbehälter, kann zu diesem Luft und es rinnt soviel Wasser heraus (im Austausch mit Luft), bis das Niveau wieder den Schlauch erreicht hat.
Erfolgt die Nachfüllung ins Technikbecken muß der Auslauf des Fasses (Schlauchverlängerung) natürlich so weit hinabreichen, dass ein Wasserstand gewährleistet ist, der bei Pumpenausfall natürlich noch das aus dem Hauptbecken ins Technikbecken nachrinnende Wasser fassen kann.
Gruß
Markus
Text und Fotos von Markus Köchle (c), im November 2002/ September 2003 auf www.Korallenriff.de
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