Umbau einer JBL ProFlow maxi 1000 zu einer effektiveren und stärkeren Strömungspumpe - ein Bericht von Manfred Pitsch
Angeregt durch einen Beitrag im amerikanischen Forum Reefcentral, und da ich eine Strömungspumpe für mein 60 l Becken benötigte und auch noch eine JBL Pumpe bei mir herumliegen hatte, fing ich ein wenig das Basteln an.
Folgende Teile werden benötigt:
1. Powerhead JBL ProFlow maxi 1000
2. Eine Modell Hochleistungs Rennschraube (ich habe eine Art. Nr. 2304/47 L der Fa. Graupner verwendet)
3. Keramikachse Art. Nr. 7438430 der Fa. Eheim
4. Rohr Außendurchmesser 6 mm, 25 mm lang (hier habe ich das Ende einer Schutzhülle für eine Injektionskanüle verwendet, da dieses gerade passte)
5. Schraube M5 * 40, Kopf abgesägt
6. PVC-Rohr 40mm Durchmesser 50 mm lang (ich habe ein transparentes Rohr verwendet )
7. PVC-Teil 8 mm * 12 mm * 40 mm (ich habe zwar ein Stück einer 8 mm Plexiglasscheibe verwendet, aber zum Verkleben ist sicher PVC dann besser
8. Plexiglas -Teil 6 mm * 18 mm * 100 mm (es geht auch PVC)
Benötigtes Werkzeug:
1. Ständerbohrmaschine
2. Heißluftgebläse
3. Laubsäge
4. Schlüsselfeilen
5. Bohrer: 3mm, 6 mm, 8 mm
6. Tangit PVC-Kleber
Umbauanleitung:
Die Schiffsschraube wird auf eine die abgeschnittene M5 Schraube aufgeschraubt, mit diesem Gewindestück in die Bohrmaschine eingespannt und durch dagegenhalten einer Feile auf den Innendurchmesser des Rohres angepasst. Dann wird die abgeschnittene M5 Schraube erwärmt (Feuerzeug) so dass dann das Gewindeteil der Schiffschraube mit einer Zange herausgezogen werden kann. Nun noch vorne die Schraube abschneiden, so dass man das durchgehende Loch hat.
Von der Kanülenschutzhülle die vorderen 25 mm abschneiden, in die Bohrmaschine einspannen und mit einer Zange den 3 mm Bohrer gegen die Vorderseite halten um hier ein Loch für die Keramikachse zu bohren (auf diese Weise gelingt es besser das Loch zentrisch zu bekommen. Mit einer runden Schlüsselfeile so erweitern, so dass die Keramikachse gut läuft.
Nun die Schiffschraube auf die gerade erstellte Achse pressen (evtl. etwas nachfeilen, aber Vorsicht, damit alles zentrisch bleibt, sonst hat man eine Unwucht, die zu unerwünschtem Brummen führt).
Vom Magnet, den originalen Impellor abziehen und die Rastnase wegfeilen. Dann mit dem 3 mm Bohrer das Kunststoffteil im Magnet durchbohren, so dass die Keramikachse passt. Hier muss sehr darauf geachtet werden, dass man zentrisch bleibt. Da der Kunststoff etwas schmiert und die Achse auch genau 3 mm hat etwas mit der runden Schlüsselfeile nacharbeiten, bis sich der Magnet leicht auf der Achse dreht. Nun die Schiffschraube auf den Magnet stecken, die Keramikachse durchstecken und die beiden Gummikappen aufsetzen.
Das PVC-Rohr wird an einer Seite erwärmt und über dem Hals einer Bierflasche (die war gerade zur Hand und passt ganz gut) so weit aufgeweitet, dass es auf den Absatz der Pumpe passt, welcher normal das Laufradgehäuse hält.
Nun werden drei Reihen mit je 8 Löchern á 8 mm Durchmesser auf der Seite der Erweiterung des Rohres gebohrt (mit 3 mm vorbohren).
Damit das Rohr hält, werden seitlich außen an das Rohr zwei kleine Rastnasen für die Bajonetthalterung der Pumpe angeklebt. Ich habe dazu einen ca.1 mm langen Abschnitt des gleichen Rohres verwendet (der unterschiedliche Durchmesser kann mit einer Feile angepasst werden). Für den vorderen Achsenhalter wird in das 8 mm dicke Kunststoffteil wird mittig ein Loch mit 8 mm Durchmesser ca. 6 mm tief gebohrt, dann wird der Rest mit einer Laubsäge zurechtgeschnitten. In das Rohr wird vorne ein Passender Schlitz gesägt, so dass der vordere Achsenhalter passt.
Jetzt wird das ganze einmal probeweise zusammengebaut und die Pumpe laufen gelassen, den vorderen Achshalter kann man jetzt bei laufender Pumpe am besten zentrieren. Dann ausschalten und den vorderen Achshalter festkleben.
Nun wird noch ein ganz wichtiger Nippel benötigt. Diesen kann man sich aus einem PVC Rest zurechtfeilen. Er wird so eingeklebt, dass er ein paar mm vor der Schiffschraube im Rohr sitzt.
Dieser Nippel vorhindert, dass die Pumpe in der falschen Richtung läuft. Läuft die Pumpe in der falschen Richtung an, so wird der Magnet durch die Schraube aus dem Pumpenkörper herausgezogen, stößt an diesen Nippel, stoppt und fällt zurück. Nun hat sie eine neue Chance richtig zu starten, das geht so lange bis die Pumpe in der richtigen Richtung läuft.
So nun benötigen wir nur noch einen neuen Halter. Dafür habe ich einen 18 mm breiten Streifen von Plexiglas (es geht auch PVC) zu einem Winkel gebogen, und den einen Schenkel des Winkels so zugefeilt, dass er in die Schwalbenschwanznut der Pumpe passt. Der andere Schenkel wurde mit zwei 6 mm Löchern versehen, die bis zu halben Materialstärke mit dem 8 mm Bohrer erweitert wurden, so passen die Saugnäpfe.
Die Rückseite der Pumpe ist mit einem Kunststoffteil abgedeckt, dieses kann mit einem 6 mm Bohrer durchbohrt werden, so dass hier ebenfalls zwei Saugnäpfe befestigt werden können (Vorsicht nicht zu tief bohren, da sonst der Pumpenkörper beschädigt wird, Wandstärke der Abdeckung ca. 1.5 mm)
So nun ist die selbstgebaute Strömungspumpe fertig.
Es gehört etwas handwerkliches Geschick dazu, dann kann man den Umbau in ca. 2 Stunden durchführen. Die Schiffschraube hat mich 2.30 € und die Keramikachse 3.17 € gekostet, die restlichen Sachen hatte ich.
Leider ist die Pumpleistung zu gut und macht eine gewaltige Strömung, so dass ich nun für mein 60 l Becken eine kleinere Powerhead modifizieren muss.
Ich denke Details und Fragen zum Umbau können wir im www.Meerwasserforum.com diskutieren. Andernfalls ist der Redaktion von Korallenriff.de meine E - Mailadresse bekannt.
Mit salzigen Grüssen
Manfred Pitsch, im April 2004
Anmerkung der Redaktion und des Autors:
Der Autor und die Redaktion übernehmen keine Verantwortung für irgendwelche Schäden, die durch einen derartigen Umbau einer Powerhead entstehen können. Ein etwaiger Umbau unterliegt daher Ihrem eigenen Risiko !
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Manfred Pitsch für den überaus informativen Bericht und hoffen das einige das Basteln anfangen :-)
Manuela und Robert, Korallenriff.de
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