Diese, durch neue Untersuchungsmethoden erarbeiteten Erkenntnisse führen gerade mal wieder zu neuen Gattungs- und Artnamen und es heißt für uns dies neu im Lexikon zu "speichern". Aber neben taxonomischen Änderungen werden dann erfreulicherweise auch komplett neue Gattungen (z.B. Australophyllia) ubd neue Arten (z.B. Micromussa indiana und Micromussa pacifica) beschrieben. Im Artikel gibt es mehr Infos und Fotos.
Von Andreas Völckers:
Der wissenschaftlich Aufsatz "When forms meet genes: revision of the scleractinian genera Micromussa and Homophyllia (Lobophylliidae) with a description of two new species and one new genus" eines ganzen Stabs von renommierten Korallenwissenschaftlern
(Roberto Arrigoni, Francesca Benzoni, Danwei Huang, Hironobu Fukami, Chaolun Allen Chen, Michael L. Berumen, Mia Hoogenboom, Damian P. Thomson, Bert W. Hoeksema, Ann F. Budd, Yuna Zayasu, Tullia I. Terraneo, Yuko F. Kitano und Andrew H. Baird)
haben Korallen der Familie Lobophylliidae mit genetischen Untersuchungen sowie den Methoden der Makromorphologie (mit bloßem Auge erkennbar) und der Mikromorphologie (Beschreibung der mikroskopischen und elektronenmikroskopischen Struktur) taxonomische Veränderungen vorgeschlagen:
Aus
Homophyllia cf. australis wird neu -> Micromussa pacifica
Micromussa cf. amakusensis wird neu -> Micromussa indiana
Acanthastrea hillae wird zu -> Homophyllia bowerbanki
Acanthastrea bowerbanki wird zu -> Homophyllia bowerbanki
Symphyllia wilsoni wird zu -> Australophyllia wilsoni
Diese, durch neue Untersuchungsmethoden erarbeiteten Erkenntnisse führen oftmals zu neuen Gattungs- und Artnamen und es heißt für uns dies neu zu "speichern".
Aber neben taxonomischen Änderungen werden dann erfreulicherweise auch komplett neue Gattungen (z.B. Australophyllia) ubd neue Arten (z.B. Micromussa indiana und Micromussa pacifica) beschrieben.
Hier möchten wir Ihnen gerne die bereits 2016 erstbeschriebene Art Micromussa pacifica ( Benzoni & Arrigoni, 2016) und Micromussa indiana Benzoni & Arrigoni, 2016 vorstellen:
Das Untersuchngsmaterial dieser Art wurde in Australien, Neukaledonien und Französisch-Polynesien (hier um die Gambierinseln und um die Australinseln) in etwas größeren Tiefen gesammelt.
Auf einer Reihe von Fotos kann das Budding (Knospenbildung) besonders gut gesehen werden, siehe hierzu die Markierungspfeile.
Die solitären Korallen zeigten tolle Farben von leuchtend rot, orangefarben, braun, grün, grau und weiß.
Diese Art lebt in geschützten Umgebungen mit hohen Sedimentation als auch in den tieferen Teilen des äußeren Riff hängen.
Der Holotypus und andere Exemplare wuchsen auf harten Untergrund aus Korallenschutt bestehend aus Fragmente von toten tabellarische Acropora-Steinkorallen.
Es erscheint durchaus möglich, dass in Zunuft auch beide Arten in den Handel gelangen, bzw. bestimmt sogar schon gelangt sind.
Die zur genaueren Untersuchung herangezogenen Korallen stammten aus dem Roten Meer, dem Jemen. dem Golf von Aden, der zu Jemen gehörenden Sokotra-Insel und aus Kenia.
Interessant war, dass die Mehrzahl aller Probekorallen als Wirt für eine ganze Anzahl von Untermietern herhalten mussten, so hatten sich verschiedenen Würmer, Bohrmuscheln, Rankenfußkrebse und Gallkrabben in und auf ihrem Wirt gemütlich gemacht.
Alle Korallen wurden in sehr seichten Gewässern zwischen 2 und 10 Metern, also bei recht hohen Wassertemperaturen, gesammelt, wobei einige Steinkorallen schon deutliche Bleaching-Folgen zeigten.
Das Peristom von Micromussa indiana unterscheidet sich von allen anderen untersuchten Korallenarten, alle restlichen Polypen zeigten Farbkombinationen aus einem leuchtend roten, orangefarben, braun, grün, grau und weiß.
Alle Korallen hatten sich auf harten Substrat angesiedelt.
Es erscheint durchaus möglich, dass in Zukunft auch Micromussa indiana in den Handel gelangen wird.
Salzige Grüße vom Meerwasser-lexikon.de Team.
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