LIPOVIT, PRO-CORAL PHYTON - Ein Vorserientest von Robert Baur-Kruppas [Archiv 2005]
Vor ca. 6 Monaten sandte uns Hans-Werner Balling vom Hersteller Tropic Marin ein neues Futter zu, mit der bitte es einfach mal auszuprobieren. Hans-Werner Balling wusste das wir auch so schon eine Weile mit Staubfutter füttern, bisher bevorzugt mit Cyclop Eeze und Ultramin (Staub) sowie Ultra Clam. Wir haben hier kein bevorzugtes Produkt.
Die Produkte sind heute natürlich auf dem Markt etabliert. Das schreibt der Hersteller als Info auf der Homepage:
PRO-CORAL PHYTON
Natürliches Phytoplankton ist ein wichtiger Energie- und Nährstofflieferant für Leder- und Weichkorallen, Muscheln und andere Feinst-filtrierer. PRO-CORAL PHYTON ist ein ausgewo-gener Planktonersatz für alle Feinstfiltrierer im Meerwasseraquarium. Eine hochwertige Algenmi-schung versorgt die Tiere mit Spurenelementen und energiereichen Kohlenhydraten, wie sie nur im Meer vorkommen. Spirulina ist reich an Carotinoiden und deckt zusammen mit Bierhefe den Bedarf an natürlichen B-Vitaminen, insbesondere Vitamin B12. Zusammensetzung: Algen, Bierhefe, Spirulina, Garnelen und Garnelenneben-produkte.
Tropic Marin® LIPOVIT
High-Energy-Vitaminadditiv für die Fischernährung
Tropic Marin® LIPOVIT ist konzentrierte Energie für Meeresfische. Eine Mischung hochwertiger Marineöle versorgt den Fisch mit denjenigen nahrhaften Substanzen, die er benötigt, um auch Stresssituationen unbeschadet zu überstehen und gegen Krankheitskeime und Parasiten anzu-kämpfen. Insbesondere die in den Marineölen enthaltenen Omega-3-Fett-säuren sind für Meeresfische lebenswichtig. Sie beugen der gefürchteten Seiten-linienerosion vor. Ohne diese hoch ungesättigten Fettsäuren gibt es kein Wachstum und Wohlbefinden für die Fische. Durch die Mischung verschiedener Öle in LIPOVIT konnte der Vitamingehalt und die Vitaminauswahl speziell auf die Bedürfnisse der Fische eingestellt werden. So werden genau die Mengen an Vitaminen ergänzt, die die Fische benötigen. Die zugesetzten Vitamine C und E bewahren und schützen die Zellen der Fische vor schädlichen Radikalen. Das Vitamin Panthotensäure hat eine zentrale Stellung in vielen Stoffwechselprozessen; es wird für die Immunabwehr benötigt und verringert die Jungfischsterblichkeit. Eine vitaminähnliche Funktion kommt bei den Fischen den natürlichen Carotinoiden in LIPOVIT zu. Neben der Färbung fördern sie insbesondere die Laichbereitschaft und die Fruchtbarkeit. Das Schlupfergebnis des Laiches steht in direktem Zusammenhang mit dessen Carotinoidgehalt. Durch das enthaltene Knoblauchöl werden die Fische bei der Abwehr von Parasiten unterstützt und das Futter für die Fische attraktiver gemacht. Nicht zuletzt verbessert sich mit Tropic Marin® LIPOVIT die Nahrungsverwertung der Fische. Dadurch verringert sich die Belastung des Wassers mit Nitrat und Phosphat.
Meine Erfahrungen in der Vorserie:
Ich will natürlich gleich zu Anfang nicht verschweigen das eine Staubfütterung, genau wie eine starke Frostfutterfütterung auch Nachteile mit sich bringen kann. Denken Sie nur an Ihre Plagegeister wie Glasrosen oder Minianemonen die sich natürlich wie jedes andere Tier über die vermehrte Fütterung freuen. so sollte man sich zuerst dem Problem der Plagegeister widmen bevor man solche Zugaben anfängt. Glauben Sie mir es ist besser sonst freuen sie sich nicht mehr über das tolle Wachstum Ihrer Tiere.
Es handelt sich um ein feines Futter ähnlich der bekannten Staubfuttersorten. Die mitgeschickte Flasche Lipovit beinhaltet unter anderem auch eine Art Öl. Man soll beides zusammen anwenden, das heisst das man laut Dosierung 1 Messlöffel auf 200 - 500 Liter (je nach Besatz) am Tag von dem Staubfutter geben kann. Tropic Marin gibt an das 1 Tropfen Lipovit für 2 Messlöffel ausreichend ist, und man das Futter mit dem Öl vermischen soll. Der Clou ist ja daß das Futter das Öl aufsaugt und so den Korallen zur Verfügung steht.
Ich habe in den letzten Monaten einige mal den Versuch gemacht und kann folgendes festhalten:
Es ist ein sichtbar besseres Wachstum bei allen großpolypigen Steinkorallen, Lederkorallen und Gorgonien zu sehen. Bereits kurz nach der Zugabe des "Breigemischs" öffnen die Tiere ihre Polypen. Eupyhllia und andere LPS Korallen zum Beispiel zeigen seit Beginn der Zugabe von Staubfutter ein deutlich besseres Wachstum, ebenso Goniopora und Alvepora. Auch unser grüner Haarstern scheint seine Freude daran zu haben, da er regelmässig seine Arme ausstreckt. Allerdings muss man das fairer weise auch den bisher bekannten Futtermitteln zugestehen.
In den Monaten der Zugabe veränderte sich nichts bei meinen kleinpolypigen Steinkorallen, es gab weder Nachteile noch Vorteile zu sehen, wobei wir heute sicher sind das diese auch aktiv "Fressen" werden.
Unser Abschäumer stellt nach der Zugabe für einige Zeit den Dienst ein. Dies liegt sicher nicht nur am Öl, sondern auch am Staubfutter. Das ist aber bei allen bisherigen Staubfuttersorten so gewesen und stellt für mich kein Problem dar. Selbst das nicht abschäumen für einige Stunden brachte keine Wertveränderungen im negativen mit sich. Der Nitratwert blieb auf 5 -- 10 mg/L im Mittel. Wir machen in der Woche ca. 5% Wasserwechsel mit wechselnden Salzsorten.
Aufpassen sollte man außerdem mit der Dosierung des Lipovit. Es ist zweifelsohne gut, aber zuviel ist zuviel.
Man tut sich keinen Gefallen es mit der Dosierung zu übertreiben, da sich dies auf der Wasseroberfläche sofort sichtbar wird. Es bildet sich eine art öliger Teppich, der zwar keinen Schaden anrichtet aber einfach unschön war. Das ist mir passiert als ich einmal aus versehen die doppelte Menge verwendet habe.
Die Haltung von Dendronephtea ist auch heute noch ein unerreichter Punkt in der Meerwasseraquaristik, ebenso stellen einige Gorgonien wie Swiftea auch heute noch ein Problem in der längerfristigen Haltung dar. Sicher gibt es z.B. bei Swiftea erste Erfolge aber eine Dauerhaltung in jedem Aquarium, geht nicht so ohne weiteres.
Schauen wir mal was die Zeit so bringt. Wir kommen einem großen Traum, irgendwann mal farbige Weichkorallen zu halten, immer wieder ein kleines Stückchen näher.
mit salzigen Grüßen und Best Fishes
Robert Baur-Kruppas, Oktober 2005
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