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Phytoplanktonkonzentrat

Phytoplankton Konzentrat

Erfahrungsbericht zum Planktonkonzentrat der Fa. Koraalenzo aus Holland. Ein Bericht von Frank Diehl

Phytoplanktonkonzentrat

Erst einmal möchte ich mich bei der Fa. Koraalenzo recht herzlich bedanken. Sie haben mir ihre Produkte zu einem Test zukommen lassen.

In meinem ca. 900 Liter kleinem Becken findet zur Zeit ein Test mit azooxanthellen Korallen statt. Dieses Becken ist unter anderem mit azooxanthellen Gorgonien, Seescheiden usw besetzt. Dieser Test dauert noch schön über ein Jahr an. Dabei wurden die unterschiedlichsten käuflichen Produkte getestet, aber auch Pyhtoplankton aus eigener Zucht.

Phytoplankton Konzentrat

Einige der Gorgonien sind seit Testbeginn im Becken und haben sich gut etabliert. Sie öffnen sich regelmäßig und zeigen bescheidenes Wachstum.

Gerne war ich bereit ein „Fertigprodukt“ zu testen, da die Planktonzucht auch Mehrarbeit bedeutet. Der Preis war eigentlich moderat und die Konzentration der einzelnen Algensorten überstieg meine bisherigen Möglichkeiten. Sicherlich haben wir auch Konzentrate aus den eigenen Zuchten erstellt, aber zu dieser Dichte sind wir nicht gekommen.

Das Produkt „Reef Mix“, bestehend aus Nannochlorpsis 50%, Tetraselmis 10%, Isochrysis 12,5% Pavlova 10%, Thalasiosira weissflogi 17,5% entsprach meiner bisherigen Fütterungspraxis am ehesten. Also wurde dieses Produkt gewählt und die eigenen automatische Planktonfütterung (lebende Kultur) abgeschaltet.

Die ersten Versuche sahen eigentlich sehr gut aus. Ich konnte keine Veränderung der Tiere durch die geänderte Fütterung erkennen. Alle Tiere öffneten sich wie gewohnt. Nach ca. 2 Wochen bemerkte ich allerdings eine Veränderung. Eine, mittlerweile eigentlich problemlose, Gorgonie öffnete sich immer weniger. An großen Teilen öffneten sich die Polypen nicht. Zuerst machte ich mir keine großen Gedanken, es könnte ja auch eine Häutung sein. Diese sind normalerweise nach 2 Tagen erledigt. Nach 4 Tagen ging die Koralle überhaupt nicht mehr auf und es zeigten sich keine Anzeichen einer Häutung. Da wurde ich sehr stutzig und betrachtete die anderen Tiere sehr aufmerksam. Alle aktiven Filtrierer, wie Seescheiden, Schwämme usw. zeigten keine Veränderung. Nur die Gorgonien machten mittlerweile ein etwas trauriges Bild. Ich entschloß mich, den Test abzubrechen und meine gewohnte Fütterung wieder zu beginnen.

In der zweiten Nacht waren die Gorgonien wieder wie gewohnt geöffnet.

Ist dieses Produkt jetzt bei mir durchgefallen? Das würde ich so nicht sagen. Es scheint nämlich ein Problem aufgetreten zu sein. Alle Flaschen fingen an, einen fischeigen Geruch zu verströmen. Die Produkte wurden, wie empfohlen, im Kühlschrank aufbewahrt. Allerdings hat der Postweg aus Holland, bis zu uns etwa 4 Tage gedauert. Das Plankton könnte dabei schwer geschädigt worden sein.

Allerdings ist auch eine andere Erklärung möglich. Durch das Konzentrieren kommt es sicherlich auch zum Verkleben der Filamente und zu Zellverklumpungen. Es wurde mir zwar von einem befreundeten Aquarianer zugesagt, das einmal unter einem Mikroskop zu betrachten, aber ich habe bis jetzt keine Antwort. Gerne hätte ich dazu etwas mehr geschrieben.

Sollten diese Verklebungen vorliegen, könnte es sein, das für einige Tiere anscheinend der Schlüsselreiz nicht mehr vorhanden oder bei Zellverklumpung eben zu groß. Ob dem wirklich so ist, weiß ich momentan noch nicht.

Ich halte dieses Produkt sehr geeignet für die Aufzucht von Zooplankton, Schwämme und aktive Filtrierer. Mit Zooplankton im Zuchtreaktor habe ich in dieser Richtung allerdings keine Versuche unternommen.


Nachtrag:

Mittlerweile wurden die Planktonkonzentrate genauer untersucht.
Unter dem Mikroskop (400x) waren Zellklumpen zu erkennen. Filamente von Tetraselmis die man hätte sehen müssen waren nicht vorhanden. Es gab Eigenbewegung in der Lösung.

Alle Algen stellten sich soweit erkennbar als glatte Kugeln dar. Färbung nach Gram brachte sowohl Gram + wie Gram - Staphylokokkenbakterienstämme hervor. Die Eigenbewegung ließ auf Verunreinigung durch Algen nach dem öffnen schließen. Nach der Größe könnten es Dunaliella oder Chlorellaarten sein.


Mit freundlichen Grüßen
Frank Diehl

 



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Team Korallenriff.de

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