Moinsen zusammen,
eigentlich wollte ich zu diesem Artikel gar nichts schreiben. Das Thema ist einfach sehr umfangreich und meiner Meinung nach sehr Grenzwertig was die Frage von „Schuld“ haben angeht. Dennoch möchte ich mich für diesen Artikel und der damit verbundenen Arbeit bedanken. Auf der SAIA Seite sind auch „ähnliche“ Berichte zu finden.
Ich denke nicht, dass wir in der Lage sind, diese Umstände grundlegend zu verändern. Einen Teil daran trägt sicherlich, dass wir immer gern alles besonders Günstig haben wollen bzw. die Frage ist, wenn wir mehr zahlen, ob es da ankommt, wo wir uns wünschen das es ankommt. Wenn ich zum Beispiel an meinen Fachhändler vor Ort denke, der seine MW Abteilung leider schließen musste, weil sie sich nicht gerechnet hat, stellt sich die Frage warum? Er hatte immer wirklich ausgesprochen gute Qualität im Angebot, die Abteilung war sehr gepflegt und die Beratung Kundenfreundlich. Nach dem Motto, was man nicht braucht, wurde einem auch nicht angedreht. Und auch bei Fischen und anderen Tieren hörte ich oft: Das lass mal lieber, passt nicht in dein Becken bzw. wirst du keine Freude dran haben. So was habe ich Online natürlich nicht, weil man mich bzw. meine Anlage dort gar nicht kennt. Trotzdem war von den meisten Kunden immer zu hören, dass ist aber teuer, dass Tier bekomme ich Online aber xy Euro günstiger. Nun ist die Abteilung dicht und die Gesichte lang.
Aber eben diese Verhalten verursacht doch auch solche Zustände. Mir ist auch klar, dass der Fischer vor Ort, so oder so, am Ende der Kette steht. Aber ein wenig mehr, würde dann evtl. doch bei ihm ankommen. Die Frage ist aber, ändere ich dadurch seine Einstellung zur Umwelt? Ich denke nicht und aus meiner eigenen beruflichen Erfahrung heraus habe ich zahlreichen Ländern dieser Welt ähnliches sehen können. Der Bezug zur eigenen Umwelt ist überall anders und auch von den Lebensumständen abhängig. Dort wo die Menschen jeden Tag um das Überleben kämpfen, sich und ihre Familien zu ernähren, ist die Umwelt ganz hinten im Gedankengut. Es gibt auch viele Länder, die nicht soweit von uns weg sind, da sieht das nicht anders aus. Dafür können wir dann aber günstig einkaufen und unseren Lebensstandart halten. Damit möchte ich nicht sagen, dass die Menschen vielleicht weniger Glücklich sind als wir, sie legen ja auch ganz andere Maßstäbe zugrunde, aber der Focus ihres Lebens ist einfach ein ganz anderer.
Mit unserem wundervollem Hobby, der Meeresaquaristik haben wir sicherlich auch viel Schaden verursacht.. Mittlerweile denke ich aber, dass wir nun auch viel zurückgeben. Der Aufbau von Korallenfarmen zum Beispiel, um den Menschen zu zeigen, dass man damit auch seinen Lebensunterhalt verdienen kann und gleichzeitig die Umwelt schont bzw. regeneriert. Viele Menschen in diesen Ländern sehen mittlerweile, dass sie z.B. mit Tourismus Geld verdienen können, wenn das Ökosystem noch Intakt ist.
Ich glaube wir sind mittlerweile auf einem guten Weg, der Natur das zurück zu geben, was wir ihr genommen haben. Viele Korallen wurden wieder ausgesiedelt, die es in der freien Natur nicht mehr gegeben hat. Es gibt viele gute Beispiele und ich denke in den meisten Köpfen, die sich näher damit beschäftigen hat auch ein umdenken stattgefunden. Wir können im kleinen sicherlich einen Teil dazu beitragen. Wenn wir beherzigen, was wirklich sinnvoll ist. Angefangen von der Auswahl der Fische für das eigene Becken, bis hin zum Preis, den wir dafür bereit sind zu zahlen.
Gruß und schönes Wochenende
Sebastian