Daniel Knop, Jahrgang 1957
Ich tanze, wie man so schön sagt, auf vielen Hochzeiten und beschäftige mich mit einer ganzen Reihe unterschiedlicher Dinge wie Meeresaquaristik, Unterwasserfotografie, Entwicklung von Aquarientechnik, um nur einige zu nennen. Eigentlich gehöre ich aber in die Kategorie Fachjournalismus. Bis 1992 war ich als Medizin-Fachjournalist tätig. Seither habe ich für die Meeresaquaristik viele Artikel verfasst, z. B. in Zeitschriften wie DATZ, Aquaristik aktuell, TI, Aquarium Frontiers (USA), Marine Fish and Reef (USA), Aquarium (Italien), Marine Aquarist (Japan) und anderen. Hinzu kommen zahlreiche Buchveröffentlichungen in mehreren Sprachen." 1993 habe ich – beinahe aus einer Verlegenheit heraus - die Firma KNOP Vertriebs-GmbH gegründet; Ich stellte damals aus bastlerischer Leidenschaft Abschäumer für Meeresaquarien her, und die wachsende Zahl von Interessenten – darunter der Frankfurter Zoo – machte die Gründung einer Firma unumgänglich. Heute stellt diese Firma viele unterschiedliche Produkte für die Meeresaquaristik her und vertreibt sie in zahlreichen Ländern
1995 folgte, gemeinsam mit dem Riffaquarianer und Rechtsanwalt Dr. Jochen Lohner und fünf weiteren Interessierten die Gründung des Förderkreis Korallenriff e. V., der das Ziel hat, die Entwicklung von Farmzucht-Methoden für Korallen zu fördern (www.knop.de/deutsch/magazin/index.htm). Dieser Verein hat bisher bei zwei philippinischen Universitäten ein Korallenfarm-Forschungsprojekt initiiert und finanziell gefördert, worüber in der Fachpresse berichtet wurde. Ziel ist es, die Methode des Coral Farming zu verbessern und vor allem auch ortsansässige Fischer in die Produktion von Korallen einzubinden, damit sie Alternativen zum destruktiven Fischfang bekommen. Zudem könnte sich in ihrem Denken manches verändern, wenn sie nicht mehr Biomasse zerstören (z. B. Dynamitfang), sondern produzieren (Korallenfarm). Zugleich könnte durch den Verkauf solcher farmgezogener Korallen an die Aquaristik ein Kapitalrückfluss geschaffen werden, der die Korallenfarm ernährt. Auf diese Weise könnte Riffschutz mit dem aquaristischen Hobby verbunden werden. Diese Idee kam mir 1994 während einer Fahrt mit dem Forschungsschiff der San Carlos Universität um die philippinische Insel Bohol.
Heute hört sich das alles vielleicht gar nicht mehr so sensationell an, aber 1994 war es bisweilen ein abenteuerliches Unterfangen, Meeresbiologen davon zu überzeugen, dass wir Aquarianer Korallen nicht nur am Leben erhalten, sondern künstlich vermehren können. Mir lag (und liegt) bei der ganzen Sache aber nicht nur das Wohl der Korallentiere am Herzen, sondern auch das der Menschen, die als einfache Fischer in den Küstenprovinzen der Philippinen und anderer Länder leben. Das mag damit zusammenhängen, dass ich seit mehr als zwei Jahrzehnten mit einer Filipina verheiratet bin und die Philippinen längst zu meiner „zweiten Heimat“ geworden sind.
Natürlich weiß ich, dass sich die Probleme der Überbevölkerung und der Riffzerstörung nicht ohne weiteres lösen lassen. Aber sollten wir nicht auch das versuchen, was uns unmöglich erscheint? Auch ein hundert Meilen weiter Weg beginnt mit einem einzigen Schritt. 1994 bot mir der Dähne Verlag die Leitung der Aquaristik aktuell - Redaktion an, ganz zweifellos eine interessante Aufgabe, die ich bis Ende 1996 wahrgenommen habe (Aquaristik Aktuell).
Im August 1999 schließlich hatte der Verleger Matthias Schmidt vom Natur und Tier-Verlag die Idee, eine Meerwasseraquaristik-Zeitschrift zu gründen, deren Redaktion ich leiten sollte; eine nicht minder faszinierende Arbeit, weil hierbei viele meiner Interessenschwerpunkte zusammenfließen.
Weil zu einem ausgewogenen Leben aber nicht nur die Arbeit gehört, sondern auch private Hobbies und Leidenschaften, habe ich zuhause ein Riffaquarium mit 6.000 Litern, das ich vor allem mit meinem 15jährigen Sohn Benny betreibe und derzeit heftig gegen das invasive Wachstum von Hydroidpolypen (Myrionema sp.) und Krustenanemonen (Protopalythoa sp.) verteidige.
Darüber hinaus widmen wir uns beide intensiv der Fotografie (Aquarienfotografie, Unterwasserfotografie). Hier fließen natürlich wieder die privaten und beruflichen Interessen zusammen, weil die Fotos oft Ausgangspunkt für Fachartikel oder Buchprojekte sind.
Ganz ähnlich ist das mit den zahlreichen Auslandskontakten zu Riffaquarianern und Meeresbiologen in aller Welt, die im Laufe der letzten Jahre entstanden sind; sie nützen der Arbeit, aber sie bereichern auch das private Leben.
Die vielen einzelnen Titel der Bücher hier aufzulisten, möchte ich Ihnen (und vor allem mir) ersparen. Die folgenden vier Buchtitel befassen sich mit der Meeresaquaristik bzw. der Aquaristik allgemein:
Aquarienbeleuchtung, Riesenmuschlen, Riffaquaristik für Einsteiger, Aquarienfotos, Nano-Riffaquarien, sowie der Korallenführer Indopazifik
Darüber hinaus habe ich Band 1 und 2 der Buchreihe „Das Riffaquarium“ von J. Charles Delbeek und Julian Sprung ins Deutsche übersetzt, sowie das Korallenbestimmungsbuch „Korallen“ von Julian Sprung.
Herzlichst Daniel Knop
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