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Die Balling-Methode.....

Salze für Balling

eine praktische Anleitung, zusammengefasst von Stefan Ott

Die Balling-Methode.....


In den letzten Jahren machte die Steinkorallenhaltung und -vermehrung große Fortschritte. Mittlerweile gibt es verschiedene Möglichkeiten, die dazu benötigten Magnesium- und Calciumwerte zu erreichen. Neben der Kalkwassermethode nach Wilkens und dem Kalkreaktor setzt sich mittlerweile besonders in großen Becken - die Balling-Methode mehr und mehr durch. Über Wirkungsweise und chemische Details möge sich der Leser an anderer Stelle informieren; hier soll es ausschließlich um die praktische Anwendung der Methode gehen.

Salze für Balling

Salze für Balling



Zur Erhöhung des Calciumgehaltes werden benötigt:

• Natriumhydrogenkabonat
• Calciumchloriddihydrat
• natriumchloridfreies Meersalz


Zur Erhöhung des Magnesiumgehaltes werden benötigt:

• Magnesiumchloridhexahydrat
• Magnesiumsulfatheptahydrat


Ausserdem benötigt man gute Tests für Calcium und Magnesium (z.B. Salifert), einen kH-Test und ein Refraktometer zur Bestimmung der Salinität bzw. eine Spindel zur Dichtebestimmung.

Refraktometer

 

Zur Ermittlung der jeweils benötigten Mengen an Salzen hat sich der kombinierte Calcium-/Magnesiumrechner von Thomas Chronz bestens bewährt. Man findet ihn als Online- Rechner auf der Homepage von Thomas oder als Offline-Version
hier.

Berechnungstool

Berechnungstool

 

Rechner.zip downloaden


Im ersten Arbeitsschritt werden die Karbonathärte sowie der Magnesium- und Calciumgehaltes des Beckenwassers ermittelt. Liegt die Karbonathärte über 10, verzichtet man so lange auf die Zugabe von Natriumhydrogenkarbonat, bis sich das Gleichgewicht wieder eingefunden hat und die KH bei 6-8 liegt.

Magnesium- und Calciumwert werden - zusammen mit dem Nettoliter-Inhalt des Aquariums und den zu erreichenden Werten (optimaler Mg-Gehalt ca. 1330mg, optimaler Ca-Gehalt ca. 420mg) in den Rechner eingegeben.

Die benötigten Mengen an Magnesiumchloridhexahydrat und Magnesiumsulfatheptahydrat zur Erhöhung des Mg-Gehaltes werden nun abgewogen und können in einem gemeinsamen Gefäss in Wasser - idealerweise Osmosewasser - aufgelöst werden.

Calciumchloriddihydrat und Natriumhydrogenkarbonat hingegen müssen in getrennten Gefässen aufgelöst und aufbewahrt werden. Idealerweise gibt man morgens, wenn der pH-Wert niedrig ist, Natriumhydrogenkarbonat und abends Calciumchloriddihydrat zu.

Die Lösungen werden nun auf eine Woche verteilt dem Becken zugeführt - entweder von Hand oder sehr bequem mit einer
automatischen Dosieranlage, z.B. einer Grotech TEC III NG.

Grotech TEC III NG



Nach dem Verbrauch der Lösungen, also nach einer Woche, muss ein Wasserwechsel - idealerweise 10% des Beckeninhaltes - stattfinden. Hierbei wird ein Teil des benötigten Meersalzes durch die im Rechner abzulesende Menge an kochsalzfreiem Meersalz (z.B. Preis Mineralsalz) ersetzt. Damit wird eine Ionenverschiebung ausgeglichen.

Am nächsten Tag werden wiederum die KH-, MG- und CA-Werte ermittelt. Die neuen Werte werden in den Rechner eingegeben und neue Lösungen angesetzt.


Anmerkung:

• Der Magnesiumwert sollte als erstes angehoben werden, da er hilft, den Calciumwert zu stabilisieren. In der Regel hält sich dieser Wert im Gegensatz zum Calciumwert über längere Zeit und braucht daher nicht wöchentlich angehoben zu werden.

• Bitte beachte beim Einkauf der Salze, dass das Mengenverhältnis von Magnesiumchloridhexahydrat zu Magnesiumsulfatheptahydrat ca. 7:1 beträgt. Das Mengenverhältnis von Natriumhydrogenkabonat zu Calciumchloriddihydrat hingegen beträgt ca. 1:1.

• Der Wasserwechsel ist ein entscheidendes Element der Ballingmethode und darf nicht vernachlässigt werden.

• Genauso wichtig ist das regelmässige Messen der Werte. Keinesfalls sollte "blind" dosiert werden - ein Zuviel kann mehr Schaden anrichten als zuwenig.


Stefan Ott, Februar 2003



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robertbaur

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