Warum man sich auch über Kohle Gedanken machen sollte.... Das Entfernen der im Meerwasser üblichen Gelbstoffe ist ein wichtiges und oft unterschätztes Thema
Aktivkohle im Meerwasseraquarium
Spätestens nach einigen Wochen und Monaten, und mit dem Einzug von Fischen und anderen Tieren wird es irgendwann nötig, sich wegen der Bildung von Gelbstoffen im Aquarium Gedanken zu machen. Hier gibt es zum einen die Möglichkeit mit Ozon zu arbeiten, oder falls man das nicht möchte kann man zur guten alt bekannten Aktivkohle zurückgreifen. Dies ist sicher auch den Umsteigern aus der Süsswasseraquaristik ein Begriff.
Man sollte, und das geht ganz einfach, selbst den Test machen ob es nötig wird etwas gegen evtl. anfallende Gelbstoffe zu unternehmen. Hierzu nimmt man am besten zwei gleiche Gefässe die rein weiss sein sollten. Es eignen sich dazu zum Beispiel Joghurtbecher, oder wie wir das in dem Fall veranschaulichen wollen, die Eimer die bei einem der Autoren beim Wasserwechsel zum Einsatz kommen, ganz hervorragend.
Wenn man Gelbstoffe im Aquarium hat, sieht man das in dem Falle sofort, was man aber im Aquairum ohne Vergleich meist nicht so einfach ersehen kann. Diese Gelbstoffe müssen entfernt werden, da sie zum einen die Wasserqualität verschlechtern, und zum anderen auch viel an Licht kosten. Je klarer das Wasser desto mehr Lichteinstrahlung ist möglich, was insbesonders für viele Blumentiere wichtig ist.
Allgemeines über Kohle:
Aktivkohle wird aus Torf, Holz, Braunkohle, Steinkohle, Nussschalen (Kokosnussschalen) hergestellt. Sie findet vor allem wegen der im Aquarium vorhandenen Gelbstoffe Anwendung. Aber nicht nur wegen der Gelbstoffe ist eine regelmässige Filterung über Kohle wichtig, man entfernt damit auch die wachstumshemmenden Stoffe (Terpene, Alkohole) und andere Schadstoffe. Hinzu kommt der Einsatz nach, zum Beispiel einer Medikamentenbehandlung.
Adsorbtion:
Kohle hat das Vermögen dem Wasser Stoffe zu entziehen. Dies geschieht bei der Aktivkohle durch die Adsorbtion. Diese Adsorbtion ist eine Anlagerung von Molekülen an die grosse Oberfläche der Kohle die aber auch umgekehrt auch rückgängig (reversibel) sein kann. Nämlich dann wenn andere Stoffe mit einer höheren Bindungsaffinität an die Kohle herantreten. Diese verdrängen dann die vorher gebundenen Stoffgruppen mit der geringeren Bindungsaffinität. Dies ist zu unterscheiden zu Absorbtion, bei der eine chemische Verbindung eintritt, und die nicht reversibel ist.
Es sollte ein Feinfilter der Kohlefilterung vorgeschaltet werden, damit keine Schwebstoffe die feinen Poren der Kohle verstopfen!
Dies bedeutet im Praktischen, dass eine Kohle nicht im Dauerbetrieb übersättigt werden sollte, sondern das ein Kurzzeiteinsatz vorzuziehen ist. Dieser liegt laut unserer Meinung bei ca. 2 bis 3 Tagen je nach Belastung des Wassers. Die beiden Autoren raten grundsätzlich zur Verwendung einer hochwertigen Aktivkohle!
Aber das wichtigste ist in jedem Fall, testen sie regelmässig ob Ihr Wasser noch durchsichtig ist, dann sind Sie auf der sicheren Seite.
Frank Diehl, Robert Baur-Kruppas
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