Tierarzt Harald Mülder berichtet von seiner Erfahrung bei der Pflege von Scutus unguis
Die Spaltnapfschnecke Scutus unguis, vielen bekannt als schwarze Fingernagelschnecke, gehört seit vielen Jahren mit zu meinen Lieblingsschnecken. Zwar ist sie nachtaktiv, aber der Artenvielfalt zu liebe habe ich sie immer gerne gepflegt und nie konnte ich etwas nachteiliges über sie lesen oder hören.
Nun habe ich seit geraumer Zeit beobachtet das eine Acropora zeitweise von unten her einen Gewebeverlust hatte. Bei genauerer Inspektion konnte ich nie irgendwelche Parasiten feststellen. Eines nachts sah ich dann meine etwa 4 cm lange Scutus unguis in der Verzweigung der Acropora sitzen. Ich habe mir aber dabei noch nichts gedacht, da dort kleine Aufwuchsalgen massenhaft wuchsen.
Dann ging der Geweberückgang langsam aber stetig weiter und wieder fand ich sie in der Verzweigung. Diesmal hatte sie aber ihre Ranulazunge weit ins Korallengewebe vorgearbeitet und nur die in der Tiefe liegenden Polypen schimmerten an den Fraßstellen noch braun. Nun war der Fressfeind eindeutig erkannt. Ich habe sie herausgefangen und in eines unserer Nanobecken mit vielen verschiedenen [Caulerpa] Algen eingesetzt.
Harald Mülder,
Moringen am 12. Juli 2003
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