Steffen Henschelmann hat sich den Poly-Filter der Fa. Arcadia zur Brust genommen und berichtet nachfolgend sehr ausführlich von seinen Erfahrungen. Der Poly Filter soll diverse Stoffe aus dem Wasser filtern, ähnlich wie diverse Adsorber dies tun.
Der Poly-Filter von Arcadia und dessen Geheimnisse
von Steffen Henschelmann
In vergangener Zeit fielen uns beim „Stöbern" im Internet immer wieder Fragen zum Einsatz des Poly-Filters auf.
Dies brachte uns auf die Idee, sich mit dem Einsatz des Poly- Filters näher zu beschäftigen.
Robert gab mir eine gute Kontaktadresse. Bei dieser handelt es sich um den Verkaufsleiter von Deutschland, Herrn Toni Nezi, von der Firma Arcadia.
Ich setzte mich telefonisch mit Herrn Nezi in Verbindung und berichtete über unsere Fragen zum Filter. Diese haben wir uns aus einschlägigen Foren selbst zusammengestellt.
Herr Nezi beantwortete mir nicht nur bereitwillig meine Fragen, sondern stellte mir gleich das Produkt zum Test in drei verschiedenen handelsüblichen Größen zur Verfügung.
Nun zur Vorstellung und meinen persönlichen Erkenntnissen des Poly-Filters von Arcadia:
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Der Poly-Filter ist ein Filtervlies, welches in drei verschiedenen Größen angeboten wird.
300x300mm für 900-1000 Liter
200x100mm für 140-180 Liter
Doppel-Disc Pack 70 mm für 45-55 Liter
Die Disc mit 70mm Größe ist aufgrund der Form optimal für den Einsatz im „Eheim aquaball" oder „biopower Innenfilter" geeignet.
Eingesetzt werden kann der Filter in Meer- und Süßwasseraquarien.
Das Filtermedium ist für den Einsatz in Filtern und direkt im Wasser konzipiert.
Für den Einsatz im Filter kann das Vlies auf die benötigte Größe zugeschnitten werden.
Ich verwendete für meinen Test einen Außenfilter „Eheim Classic 250(2213)". Das Vlies konnte mit Hilfe einer Schere schnell und einfach zugeschnitten werden.
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Wird das Vlies direkt im Wasser zum Beispiel im Filterbecken, in der Filterkammer oder im Aquarium verwendet, sollte es an einer gut durchströmten Stelle angebracht werden.
Die Aufgabe des Poly-Filters soll laut der Beschreibung folgende sein:
1. Entfernung von Ammonium, Nitrit, Nitrat, Antibiotika, Phosphat, Proteine, giftige Metalle, Phenole, Pestizide
2. Unterstützt die Schaffung von kristallklarem Wasser bzw. Verbesserung der optischen Qualität des Wassers
3. Keine Abgabe aufgenommener Schadstoffe zurück in den Wasserkreislauf
Beim Entzug der oben genannten Stoffe sollen aber Spurenelemente im Wasser bleiben und eine Änderung des Wasserhärtegrades nicht erfolgen.
Folgendes Ergebnis kann ich über meinen Test berichten:
Im Vorfeld möchte ich bemerken, dass meine Messungen aus Spaß an der Freude und mit Testsätzen von der Firma Red Sea und Salifert durchgeführt wurden. Laborergebnisse haben wir bei unseren Messungen nicht angestrebt.
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Die Testsätze von Red Sea wurden mir freundlicherweise von Robert zur Verfügung gestellt, dem ich auf diesem Weg danken möchte.
Der Zeitraum meiner Messungen wurde auf einen Monat beschränkt.
Währenddessen wurden täglich die Werte von Ammonium, Nitrat, Phosphat, Magnesium, Calcium, pH-Wert, Salzgehalt, Silicat und Karbonathärte gemessen.
Andere Parameter, für die es ebenso Meßkits gibt, wurden nicht überprüft, weil die im Aquarienhandel erhältlichen Tests zu ungenau sind.
Meine Wasserwerte befanden sich zwar nicht im optimalen Bereich, boten aber gute Voraussetzungen für den Testbeginn.
Die erste Veränderung bemerkte ich nach zwei Tagen. Der Abschäumer zeigte ein verändertes Schaumbild.
Nach ca. vierzehn Tagen wurde das Wasser sichtbar klarer, dies wurde mir auch beim „Tellertest" im Bezug auf Gelbstoffe bestätigt.
Nach ca. vier Wochen konnte auch mein leicht erhöhter Phosphatwert von 0,20 mg/l wieder in den optimalen Bereich gesenkt werden.
In dieser Zeit ging auch der grüne Algenbelag an den Scheiben des Aquariums sichtbar zurück.
Dies habe ich auf den Entzug des Phosphates, eine Quelle für das Algenwachstum, zurückgeführt, da ich Nitrat über den gesamten Zeitraum in meinen Becken mit dem zur Verfügung stehenden Testsätzen nicht nachweisen konnte.
Am Ende meiner Testphase fand ich eine farbliche Verbesserung meiner Korallen, welche über die gesamte Testzeit ein gesundes Erscheinungsbild abgegeben haben.
Eine farbliche Veränderung am Vlies konnte ich nicht beobachten, da sich keine kupferbasierenden Medikamente im Wasser befanden.
Den Entzug dieser Medikamente garantiert der Hersteller mit seinem Produkt, was durch eine chemische Reaktion mit einer farblichen Veränderung am Vlies angezeigt wird.
Der Gehalt von Magnesium und Calcium blieb neben dem pH-Wert im empfohlenen Bereich für unsere Riffaquarien und wurde durch den Filter nicht negativ beeinträchtigt.
Nach dem Test kann ich ein kristallklares Wasser bestätigen, aber welche Substanzen ausgefiltert wurden wird mir wohl ein Geheimnis bleiben.
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Nun startete ich noch zu meinem letzten Test:
Zu diesem Zweck gab ich den ausgebauten Filter in ein Gefäß mit Osmosewasser, welches ich im Vorfeld natürlich auf seine Wasserparameter überprüft hatte, und lies es bei Zimmertemperatur zwei Tage stehen.
Ziel war es festzustellen, ob der Filter das aufgenommene Phosphat wieder an das Osmosewasser abgeben würde.
Ich konnte im Osmosewasser kein Phosphat nachweisen und damit hat der Filter seinen Test bestanden.
Fragen zum Filter werden gern unter Angabe der eigenen Mailadresse weitergeleitet.
Mit salzigen Grüßen
Steffen Henschelmann
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