Timo glue, ein neuer Kleber auf dem Markt - Es berichten Peter Ismaier und Wolfgang Colsman
Bereits vor einigen Wochen berichteten wir an dieser Stelle über den neuen Korallenkleber mit Namen Timo glue von Frank Diehl. Nun finden sich auch bei uns die ersten Berichte von Anwendern ein, die wir natürlich gerne noch hinzufügen. Fassen auch Sie sich ruhig ein Herz und berichten von Ihren Erlebnissen mit neuen, noch nicht so bekannten Produkten.
Erfahrungsbericht Unterwasserkleber
Ich wurde von Frank Diehl, der Betreiber der Webseite www.matuta.com, gebeten seinen neuen Korallenkleber zu testen, was ich auch sehr gerne tat. Da ich momentan zufällig noch 2 andere Kleber da hatte, bot es sich mir an, einen kleinen Vergleichstest zu machen. Zu den einzelnen Testkanditaten.
TIMO glue
Dieser Kleber ist sehr einfach zu verarbeiten, da er nur einen Strang hat. Einfach die benötigte Menge abschneiden und Kneten. Laut Anleitung bis eine gleichmäßige Färbung entsteht und der Kleber warm wird. Allerdings hatte dieser Kleber schon eine gleichmäßige Färbung, wenigstens für einen Farbenblinden wie mich. Ich habe daher das Matreial geknetet bis es warm wurde. Es hat eine sehr gute Klebekraft und gute Bindung zum Untergrund auch unter Wasser. Er klebt als einziger auch an den Fingern und härtet ziemlich schnell aus.
Fazit
Ein sehr guter Kleber der einfach zu verarbeiten ist und auch unter Wasser gut klebt.
QFI Unterwasserkleber
Bei ihm handelt es sich ebnenfalls um einen Einstrangkleber, bei dem man aber die 2 Farben sehr gut erkennen kann. Er sollte solange geknetet werden, bis die Mischnung gleichmäßig weiß / hellgrau wird. Daher ebenfalls sehr gut zum verarbeiten. Außerhalb des Wasser's zum aufkleben von Ablegern auf einem rauhen Untergrund klebt er auch gut. Allerdings unter Wasser kam ich mit dem Kleber überhaupt nicht zurecht, er bindet sehr schlecht, eigentlich überhaupt nicht. Vergleichbar mit dem Kleber von GroTech mit dem ich auch nicht zurecht komme.
Fazit
Aus meiner Sicht außerhalb des Wasser's ein guter Kleber aber unter Wasser nicht empfehlenswert. Er wird aber als Unterwasserkleber bezeichnet.
Kleber von Tunze
Bei diesem Kleber handelt es sich um einen 2-Strangkleber. Das bedeutet, dass man von jedem Strang ein gleiches Stück abschneiden muss, was gar nicht so einfach geht. Das Material wird, wie bei den beiden anderen Klebern auch, geknetet bis eine gleichmässige Färbung entsteht und warm wird. Klebt sehr gut außerhalb vom Wasser und auch sehr gut unter Wasser, noch einen Tick besser als der TIMO glue. Nach meiner Anschauung und Test die beste Klebekraft aller drei Testkleber. Haftet sofort beim zusammen fügen.
Fazit
Mein Favorit, allerdings nicht ganz so einfach zu verarbeiten wie die beiden anderen Kleber.
Gesamtfazit
Außerhalb vom Wasser kleben alle drei sehr gut. Wobei die Kleber von Tunze und TIMO noch einen Tick besser kleben als der QFI. Unter Wasser kam ich mit dem Kleber von QFI überhaupt nicht zurecht, keine einzige Klebestelle hielt richtig. Die anderen beiden dagegen kleben unter Wasser gut (TIMO glue) bis sehr gut (Tunze).
Verfasst von Peter Ismaier
Es berichtet nun Wolfgang Colsman:
Den Kleber habe ich mit zwei Versuchen getestet:
1. Test: Befestigen eines kleinen (2 cm) Korallenfragmentes unter Wasser auf einem waagerechten Stein.
Beim Öffnen der Packung fiel mir im Unterschied zu anderen Klebern auf, dass die Folie an den Enden verschweisst ist. Das finde ich positiv, wenn meine Vermutung stimmt, dass so dem Austrocknen vorgebeugt werden soll. Die Kehrseite der Medaille: ohne Schere geht es nicht. Die Folie ist sehr spröde, und reisst deshalb leicht ein. Da das Ende aufgeschnitten ist, lässt sich der Kleber auch nicht wieder so leicht mit der Folie verschliessen. Evtl. könnte man eine elastischere Folie und einen Klippverschluss verwenden?
Aber nun zum eigendlichen Produkt, das Handling der Verpackung ist ja kein KO Kriterium:
Der Kleber zeichnet sich durch eine gut knetbare Konsistenz aus (nicht zu fest) und ist klebriger, als alle anderen von mir getesteten Epoxid-Kleber, wobei er aber nicht stärker an den Fingern haftet als andere. Klingt wie ein Wiederspruch, aber so habe ich es empfunden. Auch unter Wasser bleibt die Klebkraft soweit erhalten, dass der Kleber nach dem Andrücken am vorgereinigten Gestein haften bleibt, was bei anderen Produkten teilweise nicht der Fall ist. Die Wasserlöslichkeit ist gering, beim Modellieren unter Wasser treten nur sehr leichte Schleier auf.
Das Korallenfragment habe ich einfach in den Kleber gedrückt, und fertig. Die Klebkraft war so groß, dass ich nicht fixieren musste (Das Fragment war aber auch nicht sehr groß).
Fazit: Zur Herstellung von Ablegern sehr gut geeignet.
2. Test: Befestigung eines Kabelbinders an einer senkrechten Steinfläche, nach 24h Befestigung eines kleinen Stückes 16 mm PVC-Rohres (Wohnhöhle für Gobiosoma)am Kabelbinder
Wie auch bei der Befestigung des Korallenfragments hat die Klebkraft ausgereicht, den Kabelbinder mit dem Kleber an des Gestein zu drücken, ein Fixieren war nicht erforderlich. Beim Befestigen des Rohres hat sich der Kleber aber wieder vom Stein gelöst.
Fazit: Die Klebekraft reicht bei relativ glatten Fläschen nur für geringe Beanspruchung, gut strukturierte Oberflächen verbessern möglicherweise die Haltekraft. Für solche Aufgaben werde ich auch in Zukunft AMA Reefbond verwenden, weil der durch die chemische Verbindung mit dem Gestein für die Befestigung an glatten und senkrechten Flächen besser geeignet ist. Der Kleber steht in diesem Punkt aber in keinem Fall einem anderen mir bekannten Kleber nach, und es ging hier ja nicht um den Vergleich mit Mörtel. Den Kleber von Tunze habe ich noch nicht getestet.
Hinweis: Im Shop von www.matuta.de können Sie den Kleber beziehen, sowie natürlich mittlerweile im Fachhandel.
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