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Wie ein Meerwasseraquarium entsteht Teil 39: Montipora Schnecken Phestilla sp.

Jetzt hatte es uns erwischt. Die so gut gewachsene rote Montipora zeigte blasse Farben und auch erste abgestorbene Flächen, vorzugsweis an den Rändern. Man sucht und sucht und kommt oft erst spät auf die letzte Möglichkeit, nämlich dass es sich um einen Fressfeind handelt, der dieser schönen Koralle zusetzt. Die Gewissheit war da, wir haben Montipora Schnecken! Viel Spaß mit dem Video und Artikel der auch den einen oder anderen Rat bietet was ihr tun könnt.

Ich will euch jetzt gar nicht so lange auf die Folter spannen, da ich das meiste in das Video gepackt habe. Aber ein wenig die Entwicklung will ich noch vorher machen.

Die folgende Aufnahem stammt aus der Zeit im September 2019 und zeigt die Montipora rechts oben im Bild.

Bild vom 13. September 2018

Die nächste Aufnahme stammt aus Dezember

Bild aus Dezember 2018

Gefolgt von Aufnahmen aus August 2019. Schon erstaunlich was Korallen in der relativ kurzen Zeit so an Wachstum zulegen können. Die folgenden Aufnahmen enstanden unter Blaulicht.

Auf einmal ging es dann los. Das Bild zeigt nun eine blasse Koralle mit deutlichem Gewebsrückgang. Ich habe die Bilder geschossen und im Netz nach Rat gefragt. Ich hätte es auch eher sehen können, aber wie das so ist wenn man nur das Handy nutzt, denn da sah man es einfach nicht. Ich wünsche Euch nun viel Freude mit dem Video das nach den letzen drei Bildern folgt.


Das VIDEO (mit besten Dank an Dennis Langbecker von the Montis Club)


Früher wurde diese Arten als Phyllodesmium benannt, was aber nicht richtig erscheint. Sie sind für uns Laien zudem kaum zu unterscheiden, sind sich Fadenschnecken viel zu ähnlich.

Wissenswertes über diese Schnecke findet ihr nachfolgend.

Auszug aus dem Meerwasser-Lexikon:

Es gibt immer wieder Berichte von kleinen weißlichen Nacktschnecken, die in unseren Aquarien als Montipora fressende Schädlinge beobachtet werden. Bisher lagen nur Vermutungen vor, um welche Nacktschneckenart es sich handeln könnte.

Bei Recherchen zu den in der Meeresaquaristik aufgetretenden Montipora schädigenden Nacktschnecken sind wir auf eine fundierte wissenschaftliche Quelle, einer Doktorarbeit im Internet gestoßen, die sich mit Nacktschnecken der Gattung Phestilla und deren unterschiedlichen Nahrung in verschiedenen Verbreitungsgebieten sehr ausführlich beschäftigt.

Die meisten Nacktschnecken der Gattung Phestilla ernähren sich von Porites Korallen , wenige von Goniopora und Tubastrea. Wissenschaftliche Berichte über eine Montipora fressende Phestilla haben wir erstmalig der genannten wissenschaftlichen Quelle aus dem Jahr 2016 entnehmen können.

Die Montipora fressende Phestilla, wird dort als Phestilla sp. bezeichnet. Sie wurde auf Bali auf Montipora porites gefunden, von der sie sich auch ernährt. Der Montiporafresser Phestilla sp. ist bisher die einzige uns bekannte Nacktschnecke ihrer Gattung, die sich von Montipora-Korallen ernährt. Wir sind gespannt, wann diese Art Erstbeschrieben wird und eine Aufnahme in WoRMS erhält. Bis dahin führen wir sie hier als Phestilla sp.

Hinweise wonach es sich bei den Montiporaschädlingen in unseren Aquarien um eine Nacktschnecke der Gattung Embletonia handeln könnte oder gar um Phestilla minor können wir anhand der Quelle und auch anderer wissenschaftlichen Berichte nicht bestätigen. Phestilla minor ernährt sich ausschließlich von Porites Korallen (Porites lutea) und andere Phestilla cf minor ernähren sich von unterschiedlichen Porites Arten. Zu Embletonia fanden wir keine wissenschaftliche Verweise.

Die winzigen Nacktschnecken sind auf ihren Wirtskorallen schwer auszumachen. Sollten sich Schäden zeigen, dann am besten die Koralle genau untersuchen. Die Montipora fressende Phestilla sp. legt ihren zahlreichen Laich in Clustern auf Montipora's, nach einigen Berichten auf der Unterseite dieser Steinkorallen ab .





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robertbaur

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tanne7 am 06.12.19#1
Ich hatte mir diese Schnecke mit frischem Lebendgestein eingeschleppt. Erst dachte ich, oh toll eine Nacktschnecke! Bis mir dann relativ schnell bewusst wurde, was diese kleine Schnecke frisst. Die Schnecke hatte sich hauptsächlich unter den Montiplatten eingenistet. Der Versuch die Schnecken mit Süßwasser "anzupusten" half nur temporär, bis die nächste Generation geschlüpft war. Mit einem Süßwasserbad habe ich mir eine Platte schwer beschädigt. Letztendlich half nur, über einen Zeitraum von gut einem Jahr, sich jede Nacht oder früh morgens auf die Lauer zu legen und die Viecher mit einer Pipette abzusaugen oder wenn die Stelle schlecht erreichbar war freizupusten.

Viele Grüße
Daniel

robertbaur am 11.12.19#2
Hallo Daniel,

vielen Dank für Deinen Kommentar dazu. Ich hoffe wir bleiben vor Plagen verschont.
viele Grüße Robert

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