In der Vereinszeitschrift "MarinLife / Meer-Nachrichten" Nr. 68 wurde ein Artikel zum Thema "Wasserwechsel oder Zusätze" veröffentlicht. Nach der Reaktion einiger Leser und nach der Absprache mit der Redaktion möchten wir jetzt diesen Artikel auch euch vorstellen. Dieser Text beantwortet sicher einige offene Fragen. Übersichtshalber wurde der Artikel in zwei Kapitel geteilt.
Autor: Frantisek FloderNehmen wir den Wasserwechsel und die Verwendung von Zusätzen als Maßstab, so können wir die Aquarianer in folgende Gruppen einteilen:
(In allen Fällen wird unabhängig davon die Ergänzung von Ca, Mg und Karbonaten vorausgesetzt)
WASSERWECHSEL | VERWENDUNG VON ZUSÄTZEN | |
Mehrheit | Minderheit | |
REGELMÄßIG | JA | NEIN |
KEINER | Minimum | - |
Becken, die langfristig ohne Wasserwechsel betrieben werden, gibt es zwar auch, doch ihre Anzahl ist vernachlässigbar. Deshalb möchten wir uns im folgenden Text vor allem jenen Aquarianern widmen, die einen bestimmten Teil des Meerwassers im Aquarium regelmäßig wechseln. Es stehen sich hier 2 völlig unterschiedliche Ansätze gegenüber, die sich vereinfacht wie folgt charakterisieren lassen:
Der Unterschied zwischen den einzelnen Ansätzen ist nicht das einzige Problem. Es gibt nämlich zwei Arten von Meersalzen – mit natürlicher und mit erhöhter Konzentration an Neben- und Spurenelementen. Höchstwahrscheinlich wird eine ganze Reihe von Aquarianern nach dem Lesen dieser Zeilen feststellen, dass sie über diese Tatsache noch nie wirklich nachgedacht haben.
Es können also folgende Situationen eintreten:
Wasserwechsel Art des verwendeten Salzes je nach der Konzentration der Neben- und Spurenelemente | Verwendung |
natürlich konzentriert(a) | NEIN |
angereichert(b) | NEIN |
natürlich konzentriert | JA |
angereichert | JA |
(a) – Das Salz enthält gerade so viel Neben- und Spurenelemente, dass nach dem Auflösen eine getreue Nachbildung des Meerwassers mit natürlicher Konzentration aller dieser Elemente entsteht.
(b) – Das Salz hat gegenüber natürlichem Meerwasser eine bis zu 100mal höhere Konzentration der Neben- und Spurenelemente. In der Lösung liegt die Konzentration an Neben- und Spurenelementen dreimal höher als in natürlichem Meerwasser.
Zunächst eine wichtige Frage:
Warum wechseln wir eigentlich das Wasser?
Auf diese Frage haben verschiedene Aquarianer unterschiedliche Antworten. Der eine wechselt das Wasser, um unerwünschte Stoffe zu beseitigen, vor allem solcher, die nicht durch die klassischen Methoden (flüssige Entferner, Adsorber, Abschäumer u. ä.) zu entfernen sind, ein anderer dagegen zum Nachfüllen verbrauchter Spurenelemente, und wieder jemand anderes wechselt das Wasser ohne nachzudenken einfach deshalb, weil es so sein soll – genau so, wie etwa ein Zimmer ab und zu gelüftet werden soll. Und alle genannten Antworten sind mehr oder weniger richtig.
Der Wasserwechsel im Meerwasseraquarium stellt – so wie das Lüften in einem Raum – den Austausch eines Teils der Lebensumwelt eines lebenden Organismus dar. Ein Teil der unerwünschten Stoffe wird aus dem Wasser entfernt (leider aber immer zusammen mit einem Teil der erwünschten Stoffe), und sofern für die Herstellung des Meerwassers Salz von höchster Reinheit verwendet wird, gelangen keine unerwünschten Stoffe in das System zurück – damit kommt es zur Abnahme ihrer Konzentration und zu einer Verbesserung der Situation. Was die Neben- und Spurenelemente angeht, ist die Situation nicht mehr so eindeutig, und wir werden sie daher näher unter die Lupe nehmen.
Ist also für die langfristige Komplettpflege des Meerwasseraquariums ein regelmäßiger Wasserwechsel unter Verwendung eines geeigneten Meersalzes ausreichend, oder ist es besser oder gar unabdingbar – Zusätze zu verwenden?
Um diese Frage beantworten zu können, seien zunächst die Ausgangspunkte für weitere Überlegungen dargestellt:
Eine Ermittlung der aktuellen Konzentrationen ist bei den meisten Neben- und Spurenelemente in der aquaristischen Praxis üblicherweise nicht realisierbar.
biologische Vorgänge (der Stoffwechsel der Tiere)
chemisch-physikalische Vorgänge
(Absorption an den im System verwendeten Sorbentien,
Entfernung von Spurenelementen durch Abschäumen und Verdunstung)
Die Geschwindigkeit des Rückgangs der einzelnen Elemente kann sehr unterschiedlich sein und liegt im Bereich ein- bis zweistelliger Prozentwerte. Auf die Langzeitentwicklung der Konzentration von Neben- und Spurelementen wirken sich in erster Linie die Häufigkeit des Wasserwechsels und die ausgetauschte Wassermenge, die Art des für die Wasseraufbereitung verwendeten Salzes und die jeweilige Geschwindigkeit des Rückgangs der einzelnen Elemente aus.
Bei einem hypothetischen Spurelement X, dessen Gesamtabnahme im Becken 15 % pro Monat beträgt, können hinsichtlich des Wasserwechsels zwei Grenzfälle auftreten:
Wasserwechsel 0% Das Wasser wird gar nicht ausgetauscht. Der in der Graphik dargestellte Rückgang der X-Konzentration ist wohl keine große Überraschung. Nach 24 Monaten sinkt die Konzentration von X auf 10 % des natürlichen Wertes ab und tendiert gegen null. | Wasserwechsel 100% Monatlich wird der gesamte Beckeninhalt ausgetauscht. Es wird ein Salz mit einer solchen Konzentration des Elements X verwendet, dass beim Wasserwechsel dessen Rückgang gerade ausgeglichen wird. In diesem Fall schwankt die Konzentration von X in den Intervallen der Wasserwechsel und ist im Grunde konstant und korrekt. |
Diese Grenzfälle haben natürlich nur eine minimale Aussagekraft über die Realität der aquaristischen Praxis. Wie bereits erwähnt, wird nur ein Minimum der Becken ganz ohne Wasserwechsel betrieben, während umgekehrt ein hundertprozentiger Wasserwechsel nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen unrealistisch ist. Meerwasseraquarien enthalten zudem Dutzende wichtiger Elemente in unterschiedlichsten Konzentrationen und mit unterschiedlich raschem Rückgang.
Der Verständlichkeit halber werden für die folgende Analyse folgende Ausgangsparameter gewählt:
Beckenvolumen | spielt keine Rolle | |
Wasserwechsel | Häufigkeit | 1x pro Monat |
Menge | 10% | |
Art des Salzes für die Meerwasseraufbereitung | 1) mit natürlicher Konzentration an Neben- und Spurelementen | |
2) 100x höhere Konzentration an Neben- und Spurelementen gegenüber der natürlichen | ||
Untersuchte Elemente | 1 | 0,5% Verbrauch pro Monat |
2 | 25% Verbrauch pro Monat | |
3 | 50 % Verbrauch pro Monat |
Erklärungen zu den Diagrammen.
x-Achse - gibt die Anzahl der Monate seit dem Zeitpunkt an, als alle Konzentrationen den korrekten (also natürlichen oder empfohlenen) Wert hatten.
y-Achse - die Angabe 100 % steht für die korrekte, d. h. natürliche oder empfohlene Konzentration des jeweiligen Spurenelements. Die Kurven des Konzentrationsverlaufs der einzelnen Elementen sind geglättet und zeigen nicht die Oszillationen zwischen den Wasserwechseln.
Das Salz enthält gerade so viel anorganische Stoffe, dass nach dem Auflösen eine getreue Nachbildung des Meerwassers mit natürlicher Konzentration aller Spurenelemente entsteht. Es werden keine Zusätze für das gleichzeitige Nachdosieren von Spurenelementen verwendet.
Nach etwa 18 Monaten stellt sich ein stabiler Zustand ein, der durch eine negative Ionenbilanz charakterisiert ist.Alle Spurenelemente werden im Becken in wesentlich niedrigerer Konzentration als im natürlichen Meerwasser vorkommen.
Das Salz hat gegenüber natürlichem Meerwasser eine bis zu 100mal höhere Konzentration der Spurenelemente. In der Lösung liegt die Konzentration an Spurenelementen etwa 3,3mal höher als in natürlichem Meerwasser. Es werden keine Zusätze für das gleichzeitige Nachdosieren von Spurenelemente verwendet.
Nach etwa 18 Monaten stellt sich ein stabiler Zustand ein, bei dem teils ein Überschuss, teils ein Defizit der Ionen herrscht.
Die Spurenelemente werden im Becken, je nach ihrem Typ, entweder in richtiger, in wesentlich höherer oder in niedrigerer Konzentration vorkommen.
Das Salz hat gegenüber natürlichem Meerwasser eine bis zu 100mal höhere Konzentration der Spurenelemente. In der Lösung liegt die Konzentration an Spurenelementen etwa 3,3mal höher als in natürlichem Meerwasser. Parallel dazu werden Zusätze zum Nachdosieren der Spurenelemente verwendet.
Nach etwa 18 Monaten stellt sich ein stabiler Zustand ein, der durch einen einseitigen Überschuss an Ionen charakterisiert ist.
Bei hohen Mengen vor allem von Additivmischungen kann aber die Konzentration einiger Elemente kontinuierlich steigen.
Die meisten Spurenelemente werden im Becken in wesentlich höheren Konzentrationen als im natürlichen Meerwasser vorkommen.
Das Salz enthält gerade so viel anorganische Stoffe, dass nach dem Auflösen eine getreue Nachbildung des Meerwassers mit natürlicher Konzentration aller Spurenelemente entsteht. Die verbrauchten Stoffe werden mit Hilfe von Zusätzen nachdosiert.
Die Konzentration der Spurenelemente hängt von den Additiven ab, sie ist langfristig stabil und den natürlichen Werten nahe. Sofern bei der Auswahl und Verwendung der Additive mit der gebotenen Sorgfalt vorgegangen wird, lässt sich so das Problem des Rückgangs und dadurch auch der niedrigeren Konzentration von Spurenelementen lösen. Die Überschreitung der natürlichen Konzentrationen ist dabei minimal.
Neben- und Spurenelemente im Meerwasseraquarium vom Standpunkt des Wasserwechsels (des verwendeten Meersalzes) und der Verwendung von Zusätzen
NATÜRLICH KONZENTRIERTES SALZ | ANGEREICHERTES SALZ | |
KEINE ZUSÄTZE | Niedrige Konzentrationen Kritische Zeit: 12-22 Monate | Ungleichgewicht Kritische Zeit: 12-18 Monate |
VERWENDUNG VON ZUSÄTZEN | Korrekte Konzentration Langfristig stabiles Lebensumfeld | Hohe Konzentrationen Kritische Zeit: 6-18 Monate |
Unter kritischer Zeit wird jene Zeit verstanden, nach welcher mit gravierenden Problemen im Becken gerechnet werden muss.
Wird für die Meerwasseraufbereitung angereichertes Meersalz verwendet, so besteht das Hauptproblem darin, dass seine Zusammensetzung hinsichtlich der Konzentration der Elemente fest und konstant ist.
Es ist also nicht möglich, auf unterschiedliche Parameter verschiedener Becken zu einem gegebenen Zeitpunkt zu reagieren:
Grad des Besatzes mit Blumentieren
Korallenarten (Leder- / Steinkorallen)
Phase des Lebenszyklus im Becken (kleine Korallen in der Wachstumsphase / große Korallen)
konkretes Vorhaben des Aquariumbesitzers (z. B. zeitweilige Einstellung der Nährstoffzufuhr)
Weiter besteht bei Verwendung von angereichertem Meersalz keine Möglichkeit, den Wasserwechsel zur Beseitigung eines Teils der überflüssigen Nährstoffe oder zur Verringerung der Schadstoffkonzentrationen zu nutzen – jeder Wasserwechsel unter Verwendung angereicherten Meersalzes erhöht den Anteil der mineralischen Nährstoffe im Becken und vergrößert das Ungleichgewicht der Konzentrationen von Neben- und Spurenelementen.
Eine hohe Konzentration von Elementen im Salz ist kein Vorteil, sonder ein nicht mehr zu behebendes Problem, da keine Möglichkeit mehr besteht, den Chemismus im Becken flexibel und kontinuierlich zu beeinflussen.
ANGEREICHERTES SALZ – OHNE Verwendung von ZUSÄTZEN
Der Zustand hinsichtlich der Konzentrationen von Neben- und Spurenelementen. | |||
Kritische Zeit | 15 Monate | (12 - 18) | |
Probleme | Ungleichgewicht der Konzentrationen | Stabiler Zustand – kritischer Mangel an einigen Elementen | |
Stabiler Zustand – kritischer Überschuss einiger Elemente – Toxizität | |||
Auswirkungen | Kombinationen von oft gegensätzlichen Erscheinungen, z. B. Absterben mancher Korallenarten, während andere Arten wachsen und gedeihen. Wachstum unerwünschter Cyanos und Algen. | ||
Lösung | Wasserwechsel | Nein | Ein Wasserwechsel unter Verwendung der gleichen Salzart behebt dieses Problem nicht, sondern vergrößert noch das Ungleichgewicht. |
Anwendung von Sorbenten | Nein | Es reduziert sich zwar die Konzentration der zu stark vertretenen Elemente, gleichzeitig aber auch die Konzentrationen anderer Elemente, die ursprünglich die korrekte oder bereits eine zu niedrige Konzentration hatten. | |
Einmalige Verwendung von Zusätzen | Nein | Es steigen zwar die zu niedrigen Elementkonzentrationen, gleichzeitig aber auch die Konzentrationen von Elementen, die ursprünglich die korrekte oder zu hohe Konzentration hatten. | |
Übergang zur Verwendung von Meersalz mit natürlicher Konzentration bei regelmäßigem Einsatz von Zusätzen. |
ANGEREICHERTES SALZ – VERWENDUNG von ZUSÄTZEN
Der Zustand hinsichtlich der Konzentrationen von Neben- und Spurenelementen. | |||
Kritische Zeit | 12 Monate | (6 - 18) | |
Probleme | Hohe Konzentrationen | Stabiler Zustand – kritischer Überschuss einiger Elemente – Toxizität | |
Bei übermäßigem Einsatz von Zusätze kommt es zur kontinuierlichen Konzentrationszunahme mancher Elemente – die kritische Zeit wird schneller erreicht. | |||
Auswirkungen | Wachstum von Cyanos und Algen. Plötzlicher Kollaps im Becken – massives Absterben von Korallen und andere Tieren. | ||
Lösung | Wasserwechsel | Nein | Ein Wasserwechsel unter Verwendung der gleichen Salzart behebt dieses Problem nicht, sondern verschlimmert nur die Situation. |
Anwendung von Sorbenten | Nein | Es reduzieren sich zwar die hohen Elementkonzentrationen, aber nicht gleichmäßig – das Ergebnis ist ein Ungleichgewicht der Konzentrationen (siehe Variante „Angereichertes Salz – keine Verwendung von Zusätzen“). Bei massivem Einsatz von Sorbentien ist es zwar möglich, die Spuren- und Nebenelemente im Becken praktisch zu eliminieren, doch würde es sich um einen regelmäßigen schockartigen Eingriff in die Lebenswelt der Organismen handeln – es ist so nicht möglich, eine stabile Umgebung herzustellen. | |
Beenden des Einsatzes von Zusätzen | Nein | Es handelt sich eigentlich nur um den Übergang zur Variante „Angereichertes Salz – keine Verwendung von Zusätzen“ mit allen damit zusammenhängenden Problemen. | |
Übergang zur Verwendung von Meersalz mit natürlicher Konzentration bei regelmäßigem Einsatz von Zusätzen. |
NATÜRLICH KONZENTRIERTES SALZ – OHNE Verwendung von ZUSÄTZEN
Der Zustand hinsichtlich der Konzentrationen von Neben- und Spurenelementen. | |||
Kritische Zeit | 17 Monate | (12 - 22) | |
Probleme | Niedrige Konzentrationen | Stabiler Zustand – kritischer Mangel an einigen Elementen | |
Auswirkungen | Zunächst Verlangsamung des Wachstums, später unter Umständen völliger Stillstand und Verlust der natürlichen Korallenfärbung. Da die langsamer wachsenden Korallen nicht so hohe Ansprüche an die Nährstoffe im Meerwasser haben, verlangsamt sich deren Rückgang. Dadurch verschiebt sich der kritische Zeitpunkt, und das Becken kann über relativ lange Zeit, bis zu 2 Jahre, ohne markante Probleme stagnieren. Es muss aber mit einer höheren Anfälligkeit der Korallen für Krankheiten gerechnet werden, die jederzeit auftreten können. | ||
Lösung | Wasserwechsel | Nein | Ein Wasserwechsel unter Verwendung der gleichen Salzart wäre nur bei hundertprozentigem Austausch des gesamten Beckeninhalts eine Lösung. |
Einmalige Verwendung von Zusätzen | Nein | Er kann die Konzentration der Elemente nur vorübergehend auf den korrekten Wert bringen. Danach beginnen die Konzentrationen aller Elemente wieder kontinuierlich zu sinken. | |
Übergang zur Verwendung von Meersalz mit natürlicher Konzentration bei regelmäßigem Einsatz von Zusätzen. |
NATÜRLICH KONZENTRIERTES SALZ – VERWENDUNG von ZUSÄTZEN
In Anbetracht der in diesem und im vorigen Beitrag genannten Fakten ist offensichtlich, dass die regelmäßige Verwendung von Zusätzen in Kombination mit dem Austausch des Meerwassers, zu dessen Herstellung natürlich konzentriertes Salz verwendet wurde, für die Pflege des Meerwasseraquariums folgende wesentliche Vorteile mit sich bringt:
minimales Risiko, dass toxische Konzentrationen an Neben- und Spurenelementen erreicht werden
maximale Kontrolle über die Konzentrationen der Neben- und Spurenelemente durch den Besitzer des Aquariums
Möglichkeit, den Wasserwechsel als Mittel zur raschen Reduktion hoher Konzentrationen an mineralischen und organischen Nährstoffen und unerwünschten Stoffen zu nutzen, ohne dass das Risiko eines anschließenden Ungleichgewichts der Ionen besteht
Meersalz und DOM (gelöste organische Stoffe)
Ebenso wie im Falle der Neben- und Spurenelemente sollte auch bei den gelösten organischen Stoffen verfahren werden, die für das Leben und Gedeihen im Aquarium von gleicher Wichtigkeit oder sogar noch wichtiger sind. Als optimal kann gelten, wenn das zur Wasserherstellung verwendete Meersalz alle wichtigen Stoffe, einschließlich der DOM, in natürlichen Konzentrationen enthält.
Messbare und nicht messbare Elemente und Stoffe
Eine genaue Ermittlung der Konzentrationen ist bei den allermeisten Neben- und Spurenelemente in der aquaristischen Praxis überhaupt nicht realisierbar. Eine Ausnahme sind die folgenden Nebenelemente:
I - Jod
Sr - Strontium
B - Bor
K - Kalium
Bei diesen Elementen ist es sinnvoll, regelmäßig die Konzentrationen zu messen und durch Verwendung gesonderter Zusätze zu regulieren.
Bei Spurenelementen und DOM ist es im Grunde gleichgültig, ob Misch- oder selbständige Zusätze verwendet werden. Wichtig ist, dass der Zustand des Beckens regelmäßig kontrolliert und die Dosierung der Zusätze entsprechend angepasst wird. Bei ihrer sorgsamen Anwendung ist das einzige Risiko eine erhöhte Konzentration an mineralischen und/oder organischen Nährstoffen, die das Wachstum von Algen und Cyanos verursachen können. In diesem Fall ist es nötig, die Dosiermengen der entsprechenden Zusätzen zu reduzieren (bzw. ihre Anwendung vorübergehend zu unterbrechen) und eine Verbesserung der Situation abzuwarten.
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