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Hyposalinität als Behandlungsmethode bei Cryptocarion irritans

Heinz Mahler, engagierter Aquarianer aus dem Taunus, hat sich intenvis um die Problematik Crytocarion irritangs gekümmert und seine Erfahrungen und Tips für Sie zu einem hervorragenden Artikel zusammengefasst.

Hyposalinität als Behandlungsmethode bei Cryptocarion irritans

- " Es muß nicht immer Kupfer sein! " -

In diversen Forenbeiträgen sowohl hier in Europa als auch in den USA und Kanada ist mir aufgefallen, dass noch immer die überwiegende Mehrzahl der Meerwasser-Aquarianer die einen Befall von Cryptocarion irritans in Ihren Aquarien bzw. an Ihren Tieren feststellen, auf diverse kupferhaltige Mittel gegen Ektoparasiten zurück greifen anstatt den für die Fische wesentlich verträglicheren, leichteren und weniger gefahrvollen, vor allem aber verlustärmeren Weg der Behandlung mittels Hyposalinität zu beschreiten.

Nicht das wir uns missverstehen. Wenn ich sage einfach, meine ich nicht das es nicht einige wesentliche Dinge zu beachten gäbe die schief gehen könnten. Die gibt es durchaus und darauf werde ich im Einzelnen auch dezidiert eingehen. Ich schreibe dies für all diejenigen die gerne mal so eben sagen „Och das klingt doch einfach und leicht umsetzbar!“. Nun, die Behandlung ist relativ einfach umzusetzen, trotzdem gibt es einiges was UNBEDINGT zu beachten ist, doch dazu später mehr.

Zunächst sei darauf hingewiesen, die Behandlung durch Hyposalinität hilft AUSSCHLIESSLICH GEGEN CRYPTOCARION IRRITANS und nicht wie viele glauben mögen auch z.B. bei einem Befall mit Amyloodinium ocellatum dem Erreger der "Samtkrankheit" oder kurz Oodinium, anderen bakteriellen Infektionen oder gar Inneren- oder Äußeren-Parasiten der Fische. Auch sonstige Verletzungen von Fischen lassen sich damit meines Wissens NICHT erfolgreich behandeln.

Nun möchte ich aber nicht diese Behandlungsmethode preferieren ohne auch auf mögliche Gefahren aufmerksam zu machen. Die Hyposalinität tötet unter anderem so gut wie ALLE Copepoden und Kleinstlebewesen in einem Aquarium. Schnecken, Krabben und Garnelen sowie andere Invertebraten haben bzw. hätten längerfristig ebenfalls keine Überlebenschance. Die meisten Korallen, fast alle Lebewesen im Lebend Gestein und Live Sand, ja sogar die meisten marinen Algen werden bzw. würden abgetötet, ABER EBEN AUCH Cryptocarion irritans! Das ist auch der Grund warum man eine Hyposalinität-Behandlung IMMER in einem separaten Aquarium, am besten OHNE Bodengrund, Lebend Gestein oder Live Sand und natürlich auch ohne sonstige Insassen (außer den Fischen), durchführt. Sinnvollerweise wird in einem Quarantäne-Aquarium behandelt (ist in Europa leider nur sehr selten bei Meerwasser-Aquarianern anzutreffen) und NIEMALS im eigentlichen Aquarium oder DT (display-tank) wie es in „neudeutsch“ heißt und wie ich es von jetzt an nennen möchte.

 
Das Quarantäne-Aquarium

Wie sollte ein Quarantäne-Aquarium beschaffen sein und welche Technik benötigt man?  Zunächst einmal groß genug muss es natürlich sein! Etwa 20 Liter pro zu behandelnden Fisch sollten im normal Fall ausreichen. Für die Behandlung von etwa 10 mittelgroßen Fischen (z.B. Anthias sp.) sollte das Aquarium folglich mindestens ca. 200 Liter Fassungsvermögen aufweisen, wenn’s den nur 150 Liter sind ist das auch noch tolerabel, es handelt sich ja um einen überschaubaren Zeitraum in dem die Fische etwas „beengter wohnen“ müssen. Sind mehrere größere Fische darunter wie z.B. Drücker, größere Doktorfische usw. sollte die Wassermenge auf wenigstens ca. 30 - 40 Liter pro Fisch erhöht werden. Sicher ist auch eine derartige Größe gerade für Drücker und Doktorfische langfristig KEINE „passende“, für den relativ kurzen und überschaubaren Zeitrahmen der Behandlung aber problemlos anwendbar. Die angegebenen Werte sind als "Richtwerte" zu verstehen. Je größer ein Quarantäne-Aquarium ist, je besser für die Tiere, dass steht ausser Frage. Aber wie schon gesagt, ein paar Wochen geht's auch etwas beengter.

Mein Quarantäne-Aquarium (80 x 40 x 40 cm / 120 Liter) für Grundeln und kleinere Fische bis etwa zur Größe eines Anemonenfischs. Klicken Sie die Bilder ruhig an, dann sehen Sie diese in einer größeren Auflösung.


Beleuchtung, Ausstattung, Filterung

Man benötigt selbstverständlich eine Heizung bzw. einen „Kühler“ je nach Jahreszeit und Umgebungs- bzw. Raumtemperatur (oder auch beides), allerdings keinen Abschäumer da dieser unter den Bedingungen in einem Aquarium mit Hyposalinität nicht wirklich effektiv arbeitet. Die Wasserqualität wird bzw. sollte ausschließlich durch Wasserwechsel stabil gehalten werden, das hierbei ständig die Salinität sowie die Temperatur und vor allem der pH-Wert im Auge behalten werden sollte ist selbstredend. Die Salinität sollte ausschließlich mit einem Refraktometer gemessen werden, es lässt sich wesentlich genauer messen und darauf kommt es jetzt ganz besonders an. Verzichten sie auf Messmittel wie z.B. Hydrometer, sie sind einfach nicht genau genug. Der pH Wert kann bzw. sollte optimaler Weise mit einem digitalen pH-Meter gemessen werden, Tröpfchen-Tests jedweder Provenienz sind hier leider gänzlich ungeeignet, weil nicht genau genug.

Die Beleuchtung kann auf ein Minimum reduziert werden. Hier ist es auch nicht wichtig auf die „richtige“ Lichtfarbe zu achten, man kann durchaus auf Energiesparlampen (9500 Kelvin) zurückgreifen. Diese sind vollkommen ausreichend da die Beleuchtung eher weniger hell sein sollte. Das Aquarium sollte an einem „ruhigen“, möglichst wenig begangenen Platz stehen, um die Tiere nicht unnötig durch auf und ab gehen vor dem Aquarium zu erschrecken. Ich empfehle mindestens 1/3 des Aquariums an Seiten- und Frontscheibe entweder mit einer schwarzen Passepartout-Pappe oder einer schwarzen Folie als „Sichtschutz“ zu versehen so das die Tiere eine „Ruheecke“ haben.  Power Heads oder starke Strömungs- bzw. Förderpumpen sind für die Zeit der Behandlung ebenfalls nicht notwendig. Man sollte einfache Schwamm- bzw. Schnell- oder Innenfilter aus der Süßwasser-Aquaristik verwenden, diese sind vollkommen ausreichend müssen allerdings auch täglich gereinigt werden (Schwamm). Als Versteckmöglichkeit für die Fische und nächtlicher „Schlafplatz“ sollte man entweder Lochsteine oder eine Kombination aus Lochsteinen und geeignet großen PVC-Rohren  in ausreichender Zahl (abhängig von Anzahl und Größe der Fische) in das Becken einbringen. Auf Bodengrund sollte, wie schon beschrieben, verzichtet werden. Es gibt auch hier wie fast immer eine Ausnahme, behandelt man Lippfische, wird Sand als Bodengrund und somit als Schlafplatz für die meisten Arten unbedingt benötigt. Um das Quarantäne-Aquarium mit, wenn auch nur wenig, Sauerstoff zu versorgen und gleichzeitig überschüßiges CO2 auszutreiben (mögliche Absenkung des pH-Wert), verwende ich in kleineren Quarantäne-Aquarien einen Holzausströmer (wie im Bild zu sehen) oder aber einen Mini-Abschäumer wie den Sander-Picolo an einer "AM Mistral 300" Membranluftpumpe. Der Abschäumer hat hier nicht die Funktion eines "Filter", er soll lediglich ein wenig Sauerstoff in das Aquarium einbringen (ich weiß, die Wirkung ist umstritten) und einen Teil des sicher vorhandene CO2 (wenn auch nur aus der Raumluft diffundiert) austreiben. Eine stärkere Oberflächenbewegung des Wassers würde sicher ähnliches bewirken.

 
Das „erste“ Wasser

Das erste Wasser bzw. dessen Werte für die Hyposalinität-Behandlung sollte dem Wasser im DT absolut gleichen. Idealerweise nutzt man einen Teil des Wassers aus dem DT und füllt den Rest mit frisch angesetztem Salzwasser falls notwendig auf (Bitte DRINGEND die Werte beachten!). Auf eine erhöhte Temperatur während der Behandlung sollte unbedingt verzichtet werden. Auch Medikamente sollten nicht parallel genutzt werden weil sich deren Wirkungsweise unter geringerer Salinität wesentlich verändern kann. Kupferhaltige Medikamente (z.B. eSHa 2000, Cupramin, Cyprinopur etc.) sollten IN KEINEM FALL verwendet werden, da deren Wirkung unter Hyposalinität tödlich für die Fische enden kann. Das Kupfer oxidiert wesentlich langsamer bei geringerer Salinität, dadurch erhöht sich der Wirkungsgrad um ein vielfaches. Der pH Wert ist regelmäßig zu prüfen da die Puffermöglichkeit des Wassers unter Hyposalinität deutlich herabgesetzt ist. Sollte eine pH Anpassung notwendig sein (…und sie wird notwendig sein), muss diese langsam und Tröpfchenweise mit den bekannten Mitteln (Calciumhydroxid, bzw. Kalkwasser etc) erfolgen. Auch hierzu später mehr.

 

pH-Wert Stabilisierung

Das erste Wasser entnimmt man Idealerweise dem DT wie schon zuvor beschrieben. Man kann auch frisches Salzwasser ansetzen, muss dieses dann allerdings an die im DT herrschenden Werte anpassen (pH, dKh, Salinität und Temperatur). Natriumcarbonat (Na2CO3) sollte zur schnellen pH Anpassung verfügbar sein. Man kann durchaus auch Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3) zu Anpassung verwenden. Ich finde allerdings Natriumcarbonat (Na2CO3) als das „potentere“ Mittel für eine optimale Anpassung zumal man es bei Hyposalinität in aller Regel eher mit einem langsamen absinken des pH-Wert zu tun hat. Hier ist Natriumcarbonat (Na2CO3) eindeutig besser geeignet.

Eine pH Stabilisierung ist in einer Hyposalinen Umgebung nur schwer möglich da die „Puffermöglichkeit“ des „verdünnten Salzwassers“, wie schon beschrieben, nur sehr gering ist. Seien sie also Vorbereitet darauf schnell reagieren zu müssen. Am einfachsten man bereitet sich in einer Tropfflasche eine fertige „Pufferlösung“ aus Osmosewasser und Natriumcarbonat (Na2CO3) vor. Falls notwendig gibt man nun Tröpfchenweise diese „Pufferlösung“ in kleinen Mengen zu und misst  ständig, am besten mit einem digitalen pH-Meter, den pH-Wert. Leider kann man nicht genau bestimmen wie viel der Pufferlösung jeweils zugegeben werden muss. Das ist abhängig von unter anderem der Wassermenge im Quarantäne-Aquarium, der verbliebenen Pufferfähigkeit, der Alkalinität sowie weiteren Faktoren auf die ich hier aber nicht weiter eingehen möchte.  

 

Einstellen der Hyposalinität

Über einen Zeitraum von etwa 36 – 48 Stunden, für größere Doktoren und Drückerfische sowie Kaiser- und Kugelfische lieber etwas länger,  wird die Salinität bzw. die spez. Dichte im Quarantäne-Aquarium abgesenkt.  Im Abstand von ca. 1-2 Stunden entnimmt man dem Quarantäne-Aquarium ca. 2-3 Liter Salzwasser (die zu entnehmende Wassermenge ist selbstverständlich abhängig von der Literzahl des Quarantäne-Aquariums) und füllt die entnommene Menge durch Osmosewasser sofort wieder auf. Nach ca. 48 Stunden sollte eine spezifische Dichte von 1.010 erreicht werden (entspricht einer Dichte von 1.0071 g/cm3 und einer Salinität von 13.45 psu ).

Elacatinus figaro (Neongrundel) mt starkem Befall von Cryptocarion irritans - © Doni-Marie / Woodstock



Cryptocarion irritans

Bei dem Schwächeparasit Cryptocarion irritans handelt es sich um ein Wimperntierchen (auch Meerwasser-lchdwo / Meerwasserichthyo genannt) welches im „Schwärmerstadium“ im freien Wasser des DT ohne Wirtstier nur wenige Tage überleben kann. Abgekapselt in der Dekoration oder dem Bodengrund allerdings einen deutlich längeren Zeitraum, nämlich ca. 5 - 6 Wochen. Die Schwärmer im freien Wasser lassen sich relativ sicher mit UV-C oder einem Ozonisator zu einem Großteil eliminieren, die abgekapselten Erreger im DT erreicht man allerdings weder mit Ozon noch UV-C.  Aus diesem Grund sollte die Hyposalinität-Behandlung im Quarantäne-Aquarium wenigstens 6 Wochen andauern. Minimum 4 Wochen sollten vergangen sein nachdem der letzte Punkt/Erreger an einem Fisch zu sehen war, findet man dennoch einen Erreger/Punkt, startet die Behandlung von vorne. Innerhalb dieses Behandlungszeitraums sollte dann auch im eigentlichen Aquarium (DT) der letzte Erreger eliminiert sein.

Weitere 7 - 10 Tage werden benötigt um die so behandelten Fische wieder sehr langsam an „normale“ Dichteverhältnisse bzw. Salinität anzupassen (siehe Kapitel: Wieder anheben der Salinität auf Normalwerte).

Ein Acanthurus achilles mit deutlich sichtbaren "Pünktchen" oder Cryptocarion irritans - © Doni-Marie / Woodstock


Pflege bzw. Wartungsarbeiten im Quarantäne-Aquarium

Erinnern Sie sich? Ich schrieb „ ….. wen ich sage einfach meine ich nicht das nicht einige Dinge schief gehen können“. Es ist sehr wichtig mehrmals am Tag sowohl die spezifische Dichte/Salinität, als auch die Temperatur und den PH-Wert über die gesamte Behandlungsdauer zu messen und gegebenen Falls anzupassen, andernfalls KANN die Behandlung auch „ins Auge gehen“! Auch Ammoniak (NH3) und Nitrit (NO2) sollte man wenigstens zweimal am Tag messen und nicht glauben man könne nach einigen Tagen mit der Intensität der Messungen nachlassen da ja doch alles ständig im „grünen Bereich“ ist. Glauben Sie mir, es IST notwendig täglich wenigstens zweimal zu messen.

Um Ammoniak sowie Nitrit/Nitrat, PO4 und Phenole im „Griff“ zu halten, ist ein Wasserwechsel von ca. 25% (besser 30%) alle 2 Tage  notwendig. Im Quarantäne-Aquarium wirken keinerlei biologische Filter, daher ist ein häufiger Wasserwechseln unabdingbar. Befinden sich die Werte innerhalb tolerabler Grenzen (PO4 0.03 / NO2 0 / NO3 5 / pH 7.9 - 8.4), kann der Wasserwechsel auf wenigstens 2 x in der Woche reduziert werden. Verdunstungswasser muss, wie im DT auch, jeden Tag durch Osmosewasser ersetzt werden.

Dass der Bodengrund ständig sauber zu halten ist versteht sich von selbst. Futterreste sind möglichst sofort nach der/den täglichen Fütterung(en) zu entfernen um die Belastung des Wassers so gering wie möglich zu halten. Das Futter der Tiere habe ich immer mit einigen Tropfen TM-Lipovit (Omega3) angereichert. Knoblauch oder auch Koblauchsaft kann sicher auch nicht schaden, ob er auch hilft bzw. das Immunsystem der Fische wirklich unterstützt ist sehr umstritten. Auf jeden Fall ist es wichtig das die Tiere während der Behandlung optimal und abwechselungsreich gefüttert werden (siehe auch Artikel: Die natürliche Nahrung mariner Fische & Fischfutter im Aquarium).

Ich möchte noch einmal eindringlich darauf hinweisen die Salinität bzw. spez. Dichte im Blick zu haben und ständig zu kontrollieren. Ein ansteigen der Salinität bzw. der spezifischen Dichte während der Behandlung über Werte von 1.015 / 20.12 psu KANN dazu führen das nicht alle Erreger abgetötet werden. Ein längerfristiges absinken unter 1.008 / 10.78 psu  KANN tödlich für die Fische enden. Wie schon gesagt, die Behandlung ist einfach und sehr effektiv durchzuführen WENN MAN DIESEN PUNKT STRIKT BEACHTET!

Erste Anzeichen von Cryptocarion irritans bei einem Chelmon rostratus - © Doni-Marie / Woodstock

Wieder anheben der Salinität auf Normalwerte

Da das Anheben der Salinität / spez. Dichte für die Fische mit relativ viel Stress verbunden ist, sollte man hier sehr langsam vorgehen. Ein Zeitraum von 7 – 10 Tagen ist angemessen. Das während dieser Phase verdunstetes Wasser NICHT WEITER durch Osmosewasser ersetzt werden muss ist selbstredend. Pro Tag sollte um nicht mehr als 0.002 – 0.003 der spez. Dichte angehoben werden, eine langsamere Anhebung ist hier eher von Vorteil.

Ist die ursprüngliche Dichte/Salinität erreicht, empfehle ich die Tiere noch einige Tage im Quarantäne-Aquarium zu belassen um 100% sicher zu gehen das die Behandlung auch erfolgreich war. Will man nun absolut sicher gehen dass auch im DT der letzte Erreger das zeitliche gesegnet hat, verlängert man den Aufenthalt der Fische im Quarantäne-Aquarium um weitere 7 Tage. Die Gesamtbehandlungsdauer beträgt dann ca. 8 Wochen.

Ich weiß, diese Behandlungs-Methode stellt den Meerwasser-Aquarianer auf eine "harte Geduldsprobe", er wird allerdings auch mit wieder gesunden und gestärkten Tieren honoriert. Angenehmer Nebeneffekt! Das DT wird so zumindest ebenfalls für eine absehbare Zeit (bis zum einsetzen weiterer Tiere) frei von Cryptocarion irritans.

________________________

Bleibt Ihnen viel Erfolg bei einer möglichen Bahndlung zu wünschen. Über Rückmeldungen und Anregungen aber auch Kritik via mail@reefdreams.de oder auch meines Gästebuch würde ich mich sehr freuen.

 
(Bild und Text - Copyright by Heinz Mahler, 2009)


Anmerkung der Redaktion:

Heinz Mahler ist ein besonders engagierter und fachlich versierter Aquarianer und kennt sich im salzigen Naß besonders gut aus. Er hat bereits einige sehr gute und fachlich hervorragende Artikel verfasst und veröffentlicht.

Dazu ist Heinz Mahler seit längerem Europakoordinator im Meerwasser-Lexikon und hilft mit den Kontakt zu den diversen Sprachausgaben zu halten. Denn mittlerweile sind es nun doch 7 Sprachen, die mehr oder weniger bewältigt werden müssen. Darüber Hinaus kümmert er sich ganz hervorragend und immer sehr ausführlich um die Englische Sprachausgabe des Lexikons.

Zum Glück hat Heinz auch eine eigene, sehr gute gemachte Homepage.
Wir sind uns sicher dass er sich über Ihren Besuch, und vielleicht auch über ein paar nette Zeilen von Ihnen sehr freuen wird.


http://www.reefdreams.de

Wir möchten uns an dieser Stelle für diesen sehr guten Bericht ganz herzlich bedanken, und das im Namen aller Aquarianer :-)

Manuela und Robert

 

 



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robertbaur

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Kommentare Zum Anfang


Salvelinus am 18.03.09#1
Der Bericht beschreibt zum Glück auch den Aufwand, dem man bei einem Quarantänebecken mit eingeschränkter Versorgungstechnik betreiben muss. Viele Aquarianer setzen einen kranken Fisch in Minibecken und erwarten dort für die nächsten 8 Wochen "stabile" Verhältnisse. Wenn der Fisch dann "überraschend" stirbt, liegt es nicht immer an dem Krankheitserreger oder an der Behandlung, sondern manchmal auch an den Bedingungen im Quarantänebecken.

Leider gibt es beunruhigende Nachrichten bzgl. der Salz- bzw. Dichtetoleranz bei dem Erreger.
Yambot berichtet von C.irritans-Varianten, die in Taiwan in Brackwasserteichen Fische infiziert haben. Die Salinität wurde mit 5 ppt bzw. 10 ppt (Meerwasser = ca. 35 ppt) angegeben.

Yambot, A.V., Song, Y.L. & Sung, H.H. ?Characterization of Cryptocaryon irritans, a Parasite Isolated from Marine Fishes in Taiwan.? Diseases of Aquatic Organisms, 54, 147-156, 2003

Vereinzelt findet man auch Berichte über ähnliche "brackwassertolerante" Varianten aus Mündungsgebieten großer Flußsysteme, die direkt ins Meer münden.

Trotzdem ist die Hyposalinität bis zum Auftauchen derartiger Varianten in unseren Aquarien sicher eine mögliche Methode, den Erreger zu eliminieren.

Torsten Sause



sea-shepherd am 10.05.09#2
Ein gute fundierter Bericht und sicherlich die beste Art und Weise dieser Plage Herr zu werden. Doch für viele Riffaquarianer stellt sich doch sicherlich das Problem dar, erst einmal den befallenen Fisch heraus zubekommen. Das erzeugt zusätzlich Stress und schwächt zum einen den "Zielfisch" und zum anderen wird die restlichen Bewohner ebenfalls für anfällig machen. Daher bleibt wohl vielen Aquarianern nichts anderes übrig als die Tiere im eigentlichen Becken zu behandeln. Sollten viele Fische betroffen sein, ergibt diese Methode auch schnell ein logistisches Problem denn ein für ein entsprechend großes Becken fehlt wohl vielen auch einfach der Platz.

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