Ein Bericht über die neue Strömungspumpe von Tunze - getestet von Roland Berghöfer aus Österreich
Das Tunze Turbelle® Stream Kit TS24
Ich möchte Euch hier die neuen Tunze Turbelle Stream Strömungspumpen mit Multicontroller für Wellenschlagsimulation und Tag/Nachtschaltung vorstellen. Ich habe diese seit einigen Tagen in meinem 180/60/60 Becken im Einsatz und bin schon jetzt von diesen Power-Pumpen begeistert.
Vorher hatte ich 5 Stück Powerhead 802 mit jeweils 1500 l/h Wasserdurchsatz. Also insgesamt 7500 Liter. Mit den 2 neuen Tunze Pumpen habe ich nun 24.000 Liter/Stunde Wasserdurchsatz. Also schon eine gewaltige Steigerung der Wasserumwälzung.
Von Tunze gibt es verschiedene Varianten von Turbelle® Pumpen und verschiedene Zusammenstellungen von Pumpen und Steuergeräten. Mein Bericht bezieht sich auf das Tunze Turbelle® Stream Kit TS24.
Dieses Kit wird mit folgenden Einzelkomponenten ausgeliefert:
2x Tunze Turbelle® Stream 6100 mit 2x 12000 l/h
Multicontroller2x Treiber für Tunze Turbelle® Stream
2x Netzteil für Tunze Turbelle® Stream
1x Multicontroller 7094
1x Fotodiode für Nachtabsenkung
Anschlußkabel, Pumpenhalterungen und Monatagevorrichtungen
Warum ich gerade auf dieses Pumpenmodell gekommen bin?
Vor einigen Tagen habe ich einfach so auf korallenriff.de im neuen Flohmarkt Bereich gestöbert. Da ist mir eine Anzeige vom Gerald aus Österreich aufgefallen. Er verkaufte sein gesamtes neuwertiges Becken und Zubehör. Nach einigen Recherchen im Forum und im Internet habe ich mich kurzfristig dazu entschlossen, mir ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk zu machen :-).
3 Kartons und 70km Autofahrt später ...
Da standen sie, die 3 Tunze Karton (die Pumpen waren nur einmal kurz ausprobiert worden - also fast ungebraucht). Mein Wohnzimmertisch wurde kurzerhand in einen Arbeitstisch umgewandelt und von unnötigen Sachen wie Fernbedienungen und Zeitschriften befreit. Den Inhalt der 3 Kartons habe ich dann einen nach dem anderen sorgfältig auf den Tisch ausgebreitet. Auf den ersten Blick sah es schon etwas chaotisch aus. Aber wozu hat man eine Bedienungsanleitung!? Die Bedienungsanleitung ist in 3 Sprachen verfasst; Deutsch, Englisch und Französich. Reichhaltig bebildert und vorbildlich und verständlich geschrieben. Meine Wertung für die Bedienungsanleitung sehr gut.
Die Pumpen:
Tunze Stream 6100Die Tunze Stream 6100 ist eine Strömungspumpe die NUR für Strömungs-Erzeugung genutzt werden kann. Durch die mir bisher unbekannte Ausführung des Pumpenrades gibt es keinen Ansaug-Bereich wie bei herkömlichen Pumpen. Daher kann sie nicht als Filterpume eingesetzt werden. Das Wasser wird seitlich durch die Lamellen angesaugt und in einem breiten, kräftigen Strahl nach vorne wieder abgegeben. Ich hatte zuerst Bedenken, dass Fische durch den hohen Wasserdurchsatz von bis zu 12000 Liter/Stunde angesaugt und dadurch getötet werden könnten. Ich war erleichtert als ich erkannte, dass dem nicht so ist.
Die Pumpen werden mit einer Sicherheitskleinspannung von 12/24Volt betrieben. Dadurch geben die Pumpen auch weniger Wärme an das Becken ab. Natürlich ist diese Sicherheitskleinspannung auch für die Aquarien Insassen und den "Pfleger" sicherer.
Die Pumpen werden mit dem mitgelieferten 5m Kabel an den sogenannten Treiber (2) angeschlosssen, der wiederum am Netzteil (3) angeschlossen wird.
Möchte man einen Single- oder Multicontroller nutzen, so steckt man den Treiber auch zusätzlich an den Controller.
Kopfzerbrechen machte mir anfangs die Pumpenaufhängung. Da waren so viele Kleinteile dabei, dass ich zuerst den Überblick verlor.
Multi-Controller und Treiber Aber nach einer Weile Konzentration fand ich die richtigen Teile und "baute" mir daraus meine Pumenaufhängungen. Aus den Teilen kann man Aufhängungen für die Montage an der Aquarienwand oder auf dem Glassteg zusammenbauen. Ich denke es ist für jede erdenkliche Pumpenposition ausreichend Matereal dabei.
Nachdem ich meine alten Pumpen aus dem Becken entfernt hatte montierte ich die Tunze Streams samt Halterung in meinem Becken. Die 5 Meter Kabel die fix im Treiber (2) montiert waren brachete ich mitsamt dem Treiber natürlich nicht hinter meinem Becken in die Schaltzentrale. Kurzerhand montierte ich (wie im Handbuch beschrieben) das Kabel vom Treiber ab und baute es danach im Schaltkasten wieder zusammen. So weit so gut. Netzteil dran und Datenkabel an den Multicontroller, das selbe auch mit der zweiten Pumpe und fertig war das ganze. Ich habe die Treiber und den Controller noch auf eine Holztafel montiert und die Kabel einigermaßen aufgeräumt.
Der Multikontroller und die Funktionen:
An den sogenannten Multicontroller 7094 kann man bis zu 4 Pumpen anschließen. Mit 2 Y-Adaptern sogar bis zu 8 Stück. Meine 2 Pumpen möchte ich abwechselnd einmal von links und von recht betreiben. Also ein Wellenschlagsimulation. Das geht mit dem Multicontroller sehr einfach. Man muss nur für jede Pumpe die minimale und maximale Leistung (in Prozenz) einstellen und den Mode-Schalter auf Wellenschlag stellen. Mit einem extra Regler kann man die Dauer eines "Wellenschlages" zwischen festlegen oder ganz ausschalten. Mit der ebenfalls im Lieferumfang des Kits enthaltenen Fotozelle kann eine "Nachtabschaltung" realisiert werden. Ich habe das bei mir so eingestellt, dass, wenn das Licht ausgeht beide Pumpen mit minimal-Leistung laufen. Diese Minimal-Leistung ist aber immer noch doppelt so hoch wie mit meinen alten Pumpen. Wenn das Licht sich wieder einschaltet, dann fangen die Pumpen wieder zu Pulsen an und der Wellengang geht los. Ich musste mich am Anfang etwas mit den maximal-Einstellungen spielen um die richtige Einstellung zu finden. Ich musste eine Pumpe auf 80% drosseln, da mir sonst der Bodengrund "verweht" wird.
Neben der Wellenschlagsimulation bietet der MultiController 7094 auch noch Programme für Pumpenfolgeschaltung und Ebbe-Flut Simulation. Da bei Ebbe-Flut Simulation immer eine Pumpe für eine Zeit stillsteht dachte ich mir das ist weder gut für die Pumpe, noch für Fische die da hineinschwimmen. (Hechsel-Effekt).
Food-Timer:
Einen weiteren Pluspunkt erhält der Tunze Controller für den Foodtimer. Beim Füttern einfach einen Knopf drücken und die Pumpen schalten sich ab. Nach ca. 8-10 Minuten schalten sich die Pumpen wieder ein und setzen das eingestellte Programm fort.
Der erste Eindruck:
Nach anschalten der Pumpen bewegte sich einiges im Aquarium. Nicht nur meine Korallen "atmeten" auf, sondern auch die Ablagerungen und der Mulm hinter den Steinen kam zum Vorschein. Ein paar Steine musste ich noch so im Becken anordnen, dass am Boden nicht zu viele Strudel entstehen. Diese Strudel "verwehten" mir den ganzen Sand und ich hatte regelrechte Dühnen im Aquarium. Alle Korallen stehen nun offen und die Fische haben sich auch an die Strömung gewöhnt.
Fazit:
Ich kann diese Pumpen jedem mit einem großem Becken empfehlen.
Für kleinere Aquarien sind sie etwas zu stark und würden das Aquarium "überschwappen" lassen.
Mein Testurteil: Sehr gut
Als optionales Zubehör bietet Tunze auch einen "Stream Rock" an. Das ist eine Felsennachbildung, in dem die Pumpe versteckt werden kann. Er besteht aus weißem Keramikstein und ermöglicht eine dekorative Integration dieser Strömungspumpen im Aquarium.
Weitere Informationen und Preise könnt Ihr unter www.tunze.com abrufen.
Roland Berghöfer
Private Homepage: www.bonit.at www.riff.at
Kontakt: Roland Berghöfer
Text und Fotos © 2004 Roland Berghöfer
Roland Berghöfer
Ich bin am 15. April 1973 geboren und gelernter Koch und Restaurantfachmann. Bis Ende 1996 arbeitete ich in diversen Gastronomiebetrieben in ganz Österreich. Seit Jänner 1997 arbeite ich in der Computer-Abteilung der Firma (!)Haas. Zuerst als Verkäufer in der SCS, später als Abteilungsleiter in der SCS, und seit April 1999 bin ich in der (!)haas Zentrale im Norden Wiens als Techniker/Verkäufer und Web-Programmierer tätig.
Seit Februar 1999 ist Tauchen neben Meerwasser-Aquaristik ein weiteres Hobby von mir.
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