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Guess who's coming to dinner - Or: Suckworms, the new plague?

Apolemichthys xanthopunctatus mit trübem Auge und zerfransten Flossen aufgrund von Saugwürmern

Many deaths of newcomers to the marine environment are probably due to monogenic sucking worms, but they often go undetected. This article briefly introduces these parasites and gives tips on how to recognise and get rid of them.



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alexander_ktn

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PulpRider on 08.01.15#1
"Dabei wird der betroffene Fisch für 5 bis 10 Minuten in Leitungswasser oder gepuffertem und vorher belüfteten Osmosewasser mit der gleichen Temperatur wie im Aquarium gebadet"

Vielleicht liege ich ja falsch, aber 5-10 MINUTEN?!
Will man die Parasiten, oder den Fisch loswerden?
alexander_ktn on 08.01.15#2
Längere Süßwasserbäder sind für die meisten unserer Fische absolut kein Problem, man muss natürlich das Tier dabei beobachten um im Notfall abzubrechen, aber das ist bei jeder Behandlung der Fall.
gregorluenen2009 on 08.01.15#3
ahoi,
bin seit 20 meerwasser-aquarinaer, und beobachte fische bei mir oder auch bei den händlern extrem genau, und ich denke da kann man die überschrift durchaus akzeptieren. denn unglaublich viele fische sind von diesen würmern betroffen, chelmon, zwergkaiser, gramma loreto, drücker usw...
fahre sogar manchmal zu händlern+ketten, nehm mir zeit, kaufe frostfutter, aber eigentlich nur um stadien verschiedener krankheiten zu erkennen und zu verstehn !! und da spielen diese würmer eine große rolle !! ganz übel.
wahrscheinlich wissen auch viele händler und großhändler davon, sind aber machtlos bzw möchten sich keine arbeit machen.
nehmt euch mal zeit und beobachtet die hier beschriebenen "anzeichen" beim nächsten händler besuch !!

robertbaur on 09.01.15#4
Hallo zusammen

als erstes möchte ich dem Alexander ganz herzlich danken für die gute Ausführung zum Thema. Ich kann Gregor Lünen nur zustimmen, vieles liegt an der Beobachtung. Und es sind viel mehr Fische betroffen als man so denken mag.
Daher schadet es sicher nichts zu wissen was man tun kann.

viele salzige grüße
Robert

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O MegavitalMeerwasser24
Elbrus on 09.07.17#5
Vielen Dank für einen interessanten und ausführlichen Beitrag!!
Die Süsswasserbäder, insbesondere zwecks Prophylaxe, würden mich sehr interessieren. Wie geht man dabei eigentlich vor? Welche Dauer ist dabei angemessen? Auf welche Zeichen soll man bei den Fischen achten um die Prozedur abzubrechen? Kann man so auch die Eier oder nur die Würmer loswerden?
Ich finde es eigentlich interessant, dass in vielen Fachbüchern empfohlen wird, die neuen Fische an das Wasser des Beckens mit Hilfe der stundenlangen "Tröpfchenmethode" einzugewöhnen. Anscheinend vertragen die Fische auch ein kurzes Bad im Süsswasser mit ganz anderem Salzgehalt und pH-Wert. Warum spielt die Wassertemperatur so eine wichtige Rolle beim Süsswasserbad?
hat jemand vielleicht mehr Erfahrungen mit Süsswasserbad?
Ich würde es ungern an eigenen Fischen testen und sie unnötig stressen. Hat jemand vielleicht schon gute oder schlechte Erfahrungen damit und könnte ein paar Tipps geben?
alexander_ktn on 09.07.17#6
Hallo Elbrus,

ich hatte den Artikel geschrieben und Robert hat mich gebeten, Dir zu antworten. ;)

Grundsätzlich sollte die Temperatur und der pH des Süßwasserbades jener des Wassers entsprechen, in dem sich der Fisch befindet. Ganz genau wird man es nicht hinbekommen. Ich persönlich verwende Leitungswasser, das hat wo ich wohne eine Karbonathärte von ca. 10°, ist also super gepuffert.

Bei mittleren bis größeren Fischen sind die 5-10 Minuten, die im Artikel erwähnt sind, unproblematisch, ganz kleine Fische wie Blennies, Zwerggrundeln, Clowns etc. würde ich wenn nur kurz dippen. Meistens wollen die Fische zuerst mal aus dem Wasser springen und sitzen dann aber ruhig in einer Ecke (Süßwasser hat weniger Auftrieb als Meerwasser). Lippfische können sich auch mal tot stellen (das kennt aber eh jeder, der schon mit denen hantiert hat.) Warnzeichen wo ich abbrechen würde, wäre z.B. wenn sich ein Tier gar nicht beruhigt oder auch wenn es nicht mehr versucht, sich aufzurichten aus einer totalen Schieflage.

Die Tröpfchenmethode ist nur zu empfehlen, wenn die Fische nicht lange im Beutel waren - ansonsten macht sie mehr Schaden als Nutzen (Stoffwechselprodukte im Transportwasser werden bei höherem pH-Wert giftig, vereinfacht gesagt). Ganz ideal wäre: Süßwasserbad mit an Transportwasser angepasstem pH, Transfer in reines Salzwasser mit dem gleichen niedrigen pH, langsamer pH-Ausgleich, dann erst ins Becken. Aber das macht privat niemand.

Temperaturanpassung ist deshalb wichtig, weil Fische wechselwarm sind und mit mehreren schnell wechselnden Temperaturänderungen nicht gut klarkommen.

Die Eier der Saugwürmer befinden sich je nach Art am Beckenboden, in den Kiemen oder es gibt auch lebendgebärende Arten. Bei den Arten, die die Eier an den Kiemen anheften, wird das Süßwasserbad nicht ausreichend sein, aber es zeigt zumindest an, ob eine starke Infektion vorliegt. Bei den beiden anderen Fortpflanzungsmodi ist die Chance groß, dass der Befall durch das Bad unterbrochen wird. Habe ich aber ein Becken mit hunderten gesunden Fischen & Korallen, würde ich wahrscheinlich einen Neuzugang mit offensichtlichem Befall in Quarantäne geben und dort vorsorglich behandeln.

Süßwasserbäder helfen übrigens auch gegen das Einschleppen ein paar anderer Ektoparasiten.

Ich hoffe das beantwortet alle Fragen.

lg, Alex
Elbrus on 19.07.17#7
Hallo Alex
Vielen Dank für die ausführlichen Informationen und Tipps!
Jetzt traue ich mich auch ein Süsswasserbad auszuprobieren, falls es notwendig sein sollte. Bis jetzt hatte ich immer Glück. Vielleicht lag es aber daran, dass ich die Fische beim guten und vertrauten Händler kaufe?
Es ist für mich immer wieder beeindruckend wie die Fische in verschiedenen Bedingungen überleben können. Einige Fische leben ja problemlos in Salz- und brackwasser oder wechseln komplett von Salz- ins Süsswasser (z.B. Lachse).
Ich schätze, dass sich auch während des langen Transports von Zierfischen aus dem Übersee die Temperatur und der pH-Wert des Wassers mehrmals ändert... Ich habe zwar keine Angaben dazu gefunden, wahrscheinlich hat sich noch niemand das Transportwasser angeschaut. Wenn der pH-Wert des Wassers wichtig ist, würde vielleicht die Zugabe eines natürlichen Puffers die Sterberate während des Transports reduzieren. Deswegen wundern mich auch einige Eingewöhnungsmethoden.

Noch eine kurze Frage: wie könnte ein durchschnittlicher Aquarianer den pH-Wert schrittweise richtig einstellen? Salzsäure und Natronlauge haben wahrscheinlich nur die wenigsten zur Hand? Hättest du vielleicht da ein Tipp?

Nochmals vielen Dank und beste Grüsse
Anna
alexander_ktn on 22.07.17#8
Hallo Anna,

Buffer im Transportwasser ist kontraproduktiv, da z.B. Ammonium/Ammoniak bei höherem pH viel giftiger für die Fische ist.

Ist die pH-Wert-Frage auf das Eingewöhnen bezogen? Den pH niedriger bekommen kann man in dem Fall - bevor der Fisch in das Wasser kommt - mit den im Handel erhältlichen pH-Minus-Produkten, das sind einfach Säuren (man muss aber vorsichtig sein und sollte das ganze vorher einfach mal ohne Fisch testen). Erhöhen dann entsprechend schrittweise mittels Zugabe von Wasser aus dem Aquarium, wo der Fisch reinkommen soll.

lg, Alex

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