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robertbaur

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Salvelinus on 26.02.08#1
Vibrionenkontamination von Frostfutter:

Vibrionen gehören zur natürlichen Bakterienflora der Meere. Sie kommen im freien Wasser, in Sedimenten oder auf und in Seefischen, Plankton und Krebsartigen vor. Sie kontaminieren häufig Erzeugnisse aus Seefisch oder Meeresfrüchte. Besonders gefürchtet ist Vibrio parahaemolyticus, der schwerste Erkrankungen beim Menschen auslösen kann. Bei Nationen, die sich traditionell überwiegend von Meeresprodukten ernähren wie z.B. Japan, werden über 50% aller Magen-Darmerkrankungen durch Vibrionen ausgelöst. Nicht genügend erhitzte Krabben und besonders Muscheln, die als Filtrierer die Vibrionen in ihrem Organismus anreichern, sind hier besonders gefährlich.

In Deutschland sind derartige Infektionen bis jetzt selten. Vibrio metschnikovii wurde aber bereits in Tiefkühlfisch nachgewiesen. Vibrio metschnikovii wird zudem häufig in Umweltproben und Abwasser und an Krebsen und Garnelen gefunden.
Vibrio fluvialis wurde auf Thunfischfilets gefunden. Er verursacht so wie der berühmteste Vertreter der Vibrionen, Vibrio cholerae, ebenfalls schwere blutige Durchfälle und in der Folge Dehydration.

Ich teile die Meinung der Autoren, dass bei Wildfängen, die bisher in sehr gering belasteten Meeren gelebt haben, eine derartig massive Exposition mit fischpathogenen Bakterien zu einer extremen Belastung des Immunsystems bis zum Zusammenbruch des infizierten Organismus führen kann. Kurzfristig bleibt nur das sorgfältige Spülen und damit eine weitgehende Abreicherung der Bakterienmenge.

An die Verarbeiter und Lieferanten von Tiefkühlfutter muss man wohl in Zukunft ähnlich hohe Anforderungen stellen, wie an lebensmittelverarbeitende Betriebe für Tiefkühlfisch. Eine „Suppe“ aus adulten Artemien mit teilweise lysierten Zellen und Zellplasma ergibt einen idealen Nährboden bis zum Durchfrieren der Platten. Daher sind Keimzahlen mit 10 hoch 6 KBE keine Überraschung. Wenn man dann als Aquarianer das Frostfutter noch einige Zeit auftaut und warm stehen lässt ergießt sich beim Füttern der Super-Gau in Becken.

Es bleibt abzuwarten, was die Lieferanten des Frostfutters unternehmen können, um hier die Keimzahlen zu reduzieren. Man kann das Futter schlecht thermisch oder chemisch behandeln, ohne die Akzeptanz beim Kunden zu gefährden. Also bleibt nur strenge Hygiene und lückenlose Einhaltung der Kühlkette.

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