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Steinkorallen - Pflege und Vermehrung

145 Seiten, DIN A5 – Format (210 x 148mm) Preis:17,20 ¤ ISDN: 3-89745-189-1; Tetra Verlag GmbH - Rezensiert von Peter Ismaier

Auf das neue Buch von Joachim Großkopf mit dem Titel „Steinkorallen Pflege und Vermehrung“ war ich sehr gespannt. Mein Meerwasserhobby begann mit dem Buch „Das Korallenriff im Wohnzimmer“ von Joachim Großkopf. Dieses Buch erschien vor ca. 15 Jahren in der 1.Auflage, ab dieser Zeit bin ich begeisterter Meerwasseraquarianer.

Das Buch ist Mittlerweile innerhalb eines halben Jahres das dritte, das sich mit Steinkorallen befasst.

Beim ersten Durchblättern fiel mir gleich positiv auf, dass viele neue unveröffentlichte Fotos von besonders schön gefärbten Steinkorallen darin zu sehen sind. In anderen Büchern kommen immer wieder Fotos vor, die schon einmal irgendwo veröffentlicht worden waren.


Das Buch beginnt nach der Einführung mit dem Untertitel „Was sind Korallen?“. Das ist eine Frage, die sich gar nicht so leicht beantworten lässt. Der Leser erfährt hier, dass die Steinkorallen die eigentlichen Korallen sind und zu der Tierklasse der Blumentiere zählen. Sie, die Steinkorallen, und die Kalkalgen, sind die eigentlichen Riffbildner. In diesem Kapitel wird ausführlich erklärt, wie die Steinkorallenpolypen aufgebaut sind. Dies wird mit gutem Bildmaterial unterstützt. Es geht weiter mit dem Aufbau des Calciumskeletts, das wirklich ein Wunderwerk der Natur ist. Viele riffbildende Steinkorallen leben in Symbiose mit den sogenannten Zooxanthellen. Herr Großkopf erklärt sehr verständlich, wie diese Symbiose funktioniert und welchen Nutzen jeder vom Symbiosepartner hat.

Die Vermehrung von Steinkorallen wird ausführlich beschrieben.

Folgende 5 Vermehrungsarten werden erklärt:

1) Sexuelle Vermehrung der riffbildenden Steinkorallen
2) Nicht sexuelle Vermehrung der Steinkorallen
3) Fragmentation
4) Vermehrung durch Teilung oder das Ausbilden von Tochterkolonien
5) Ausbürgerung von Polypen


Die Farben der Korallen sind ein aktuelles Thema. Herr Großkopf hat diesem Aspekt ein separates Kapitel gewidmet, mit der Überschrift „Farbe, Farbe, Farbe“. Die Steinkorallenliebhaber wollen heutzutage blaue, gelbe oder rote Korallen. In der Natur sind die farbigen Korallen aber in der Minderzahl. Wie Herr Großkopf bin auch ich der Meinung, dass man auch auf eine natürliche Wuchsform Wert legen sollte. Es gibt auch schöne braune Korallen. Die Farben im eigenen Aquarium zu halten ist besonders bei gelben und roten Korallen teilweise sehr schwierig. Die Farbigkeit der Korallen hat offenbar drei verschiedene Ursachen, die Joachim Großkopf ausführlich beschreibt und auch mit schönen Fotos belegt. Besonders die farbigen Montiporas auf Seite 48 und 92 begeistern mich.

Das nächste Kapitel ist der Pflege der Steinkorallen gewidmet, das auch das Hauptthema dieses Buches ist. Sehr enttäuscht bin ich von den Themen Aquarium, Licht, Strömung, Wasserwerte und Technik. Diese ganzen Themen erstrecken sich nur auf 2 Seiten, obwohl sie zur Pflege von Steinkorallen sehr wichtig sind. Es sollten wenigstens die drei gebräuchlichsten Aquariumsysteme kurz beschrieben werden. Das sind die Berliner-Methode, die Jaubert-Methode und auch das Schlammfilter-Aquarium.

Im Untertitel „Vergesellschaftung mit anderen Tieren“ werden ausführlich die Punkte, Fische im Korallenaquarium, Weichtiere, Garnelen, Krebse, Stachelhäuter und Würmer, behandelt.

Das Kapitel „Raumkonkurrenten“ erstreckt sich nur über eine halbe Seite. Es sind laut Herrn Großkopf die drei gefährlichen Konkurrenten: Rote Planarien, Glasrosen und die Korallenanemonen (Anemonia cf. Majano). Die Planarien werden auch im nächsten Kapitel mit dem Thema „Parasiten und Krankheiten“ behandelt. Da gehören sie eigentlich auch hin. Unter Raumkonkurrenten für die Steinkorallen verstehe ich z.B. Scheibenanemonen, Krustenanemonen und die Steinkorallen selbst untereinander.

Das Kapitel „Parasiten und Krankheiten“ wird wieder sehr gut behandelt. Es folgt der größte Teil des Buches mit der Beschreibung der bekanntesten Steinkorallenfamilien. Hier ist mir nichts besonderes aufgefallen, außer die Fotos mit farbigen Steinkorallen. Die einzelnen Steinkorallenfamilien werden kurz und bündig beschrieben.

Das Buch schließt mit Beispielen schöner Aquarien ab. Dies sind Aquarien des Autors sowie Aquarien von Besitzern im Nürnberger Raum, wo Joachim Großkopf zu Hause ist.



Resümee:
Das Werk von Joachim Großkopf kann man zwischen den Büchern von Herrn Knop (Steinkorallen im Aquarium Band 1 und 2) und Joachim Frische & Bernd Mohr (Steinkorallen) eingliedern.

Welche Meerwasseraquarianer soll das Buch ansprechen?

Für Steinkorallenanfänger fehlt eigentlich zu viel von der Aquariumtechnik und für Aquarianer die schon Steinkorallen halten, ist nichts Neues dabei. Aber für diejenigen, so wie ich, die nicht genug über ihr Hobby lesen können, ist es für ein paar Tage guter Lesestoff.

Peter Ismaier, April 2003



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Team Korallenriff.de

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