Heute möchten wir Euch gerne ein erstklassiges Bestimmungsbuch von Helmut Strutz, Frank Schneidewind und Thomas Leithold vorstellen. Die drei Autoren haben ein umfassendes Nachschlagewerk / Bestimmungsbuch über alle weltweit bekannten Kaiserfische mit tollen Farbfotos in deutscher und englischer Sprache veröffentlicht.
Im Internet gibt es unzählige bunte und wunderschöne Fotos, die kaum noch zu überblicken sind.
Doch oft fehlt diesen Bildern das taktile Erlebnis, das hochwertige, gedruckte Bildersammlungen bieten können.
Unser Verlag, der "S&L Naturverlag", produziert umfassende und originelle populärwissenschaftliche Bücher. Diese Werke, darunter Bildbände und Nachschlagewerke, konzentrieren sich auf die Meerwasseraquaristik und die Vielfalt der Meerwasserfauna. Sie präsentieren exzellente Fotoaufnahmen der farbenfrohen Meerestiere aus tropischen Meeresregionen der Erde und bieten fundierte Beschreibungen und Erläuterungen zu deren Vorkommen sowie den Anforderungen für eine mögliche Haltung im Aquarium. Zusätzlich erzählen wir Geschichten und Anekdoten, die die Entwicklung der Meerwasseraquaristik von den 1970er Jahren bis heute schildern.
Mit unseren Büchern, in einer anschaulichen und lebendigen, dennoch fachlich fundierten Erzählweise, sollen Meerwasser-Aquarianer, Taucher, Schnorchler und zahlreiche naturbegeisterte Liebhaber der faszinierenden Unterwasserwelt ansprechen.
Es besteht auch die Möglichkeit, für interessiere Autoren, Manuskripte durch uns für den Druck aufbereiten und dann auch als individuelle Bücher drucken zu lassen.
Bücher teilen nicht nur Erfahrungen mit, sondern vermitteln auch einiges an Grundlagen. Dazu möchte ich ein Beispiel aus unserem Buch über die Kaiserfische geben und zur Diskussion anregen:
Es wurde bereits mehrfach vorgeschlagen, zu einer klareren Abgrenzung folgende Systematisierung einzuführen. Demnach sollten die Centropyge - Arten Herzogfische genannt und die Gattungen Apolemichthys sowie Chaetodontoplus als Zwergkaiserfische bezeichnet werden. Helmut Strutz, war ein großer Verfechter dieser These. Zu dieser Unterteilung herrschen jedoch noch verschiedenerlei Meinungen.
Die unterschiedlichen Lebensweisen und vor allem das Sozialverhalten lassen sich so aber auch detaillierter zuordnen. Die jeweiligen Gattungen leben entweder einzeln, wie die meisten Spezies von Apolemichthys und Chaetodontoplus, in größeren Gruppen, wie die Centropyge, oder in Haremsverbänden, wie die Genicanthus. Holacanthus und Pomacanthus wiederum, leben in den meisten Fällen als Paare. Bei den Gruppen- und Haremsverbänden könnte man von einem Patriarchat sprechen, denn hier wird ein adultes, dominantes Weibchen zum Männchen und zum Chef der Gruppe. Bei den Anemonenfischen ist es genau andersherum.
Bei den Großkaiserfischen, den Holacanthus und Pomacanthus, gibt es noch eine Besonderheit. Wie bereits angeführt, leben die erwachsenen Tiere dieser Gattungen in der Regel als Paare und dulden in ihrem Territorium keine Konkurrenten. Aus diesem Grund sind die Jungtiere völlig anders gefärbt und werden so nicht als Konkurrenten erkannt. Diese Jugendfärbung ist eine notwendige „List“ der Natur für ein friedliches Zusammenleben im Riff. Erst im Laufe des Heranwachsens färben sich die Tiere in verschiedenen Phasen bis zum adulten Farbkleid um. Dabei werden die Pomacanthus, je nach Art, adult, zwischen 28 und über 50 cm groß. Das sollte vor einem Kauf, mit Sicht auf die Größe des Aquariums berücksichtigt werden
Dazu noch ein Tipp für die Aquarianer. In älterer Literatur sind Größenangaben bei Fischen immer mit einer gewissen Vorsicht zu genießen. Seltsamerweise wird die Größe eines Fisches manchmal mit Schwanzflosse (TL = Gesamtlänge) und manchmal ohne Schwanzflosse (SL = Standardlänge) angegeben.
Auch deshalb und einer ungenauen Vorstellung, wie groß manche Spezies dieser Familie werden können, wenn man sie niedlich, klein und bunt beim Händler schwimmen sieht, wurden viele Tiere bis vor einiger Zeit noch in viel zu kleinen Aquarien gehalten. Das ist in den letzteng Jahren glücklicherweise besser geworden.
Es werden mehr kleiner bleibenden Tiere, wie die der Centropyge-Arten, als die größeren Kaiserfische gepflegt.
Unter den Kaiserfischen gibt es Nahrungsspezialisten, die fast ausschließlich Korallenpolypen und Tunikaten fressen. Man kann davon aber einige, zumeist, wenn sie noch jung sind, an Ersatzfutter gewöhnen.
Besonders interessant ist das Ernährungsverhalten bei den Centropyge-Arten.
Wenn sich die Fische erst einmal eingelebt haben, fressen sie, wenn man Pech hat, irgendwann Korallen. Für viele Aquarianer, die ihre Korallen über alles schätzen, ist das der blanke Horror. Sie wollen diese Fische loswerden, wenn sie sie fangen können. In Aquarien mit vielen Acropora-Korallen ist das manchmal nur mit einer Fischfalle möglich. Wenn sie endlich gefangen sind, beginnt die Suche nach Aquarianern, die diese Tiere haben wollen. Überraschenderweise kümmern sich die Fische, sobald sie in ein anderes Becken umgezogen sind, dort oft nicht um die Korallen. Niemand weiß, warum Korallen in einem Becken beschädigt werden und in einem anderen nicht. Als Grund für dieses Verhalten wird aber vermutet, ob sich im Aquarium eine gesunde, gut entwickelte Mikroflora befindet oder nicht.
In Becken, in denen alle Felsstrukturen mit Kalkalgen bedeckt sind, können sich nur wenig, schlimmstenfalls gar keine Grünalgen bilden. Das bedeutet, dass den Fischen wahrscheinlich die pflanzliche Nahrung fehlt, die sie benötigen. Die Tiere erhalten sie dann in Form von Zooxanthellen, die im Zellgewebe von Korallen leben. Es ist jedoch nicht erwiesen, dass dies die wirkliche Ursache ist.
Weitere und andere Besonderheiten, spezifische Verhaltensweisen und Nahrungspräferenzen werden in den Beschreibungen der einzelnen Arten näher beschrieben.
Bildbeispiele für die Farbumwandlung der Pomacanthidae haben wir nachfolgend zusammengestellt. Kollage Pomacanthus imperator - Farbverwandlung mit der Altersentwicklung
Fotokollagen zur Verfügung gestellt vom S&L Naturverlag.
Aus dem Inhalt des Buches: „Angelfishes“ (Strutz, Schneidewind, Leithold) 1. engl. Ausgabe, April 2025
Englische Version: ISBN 978-3-00-081774-8 mit 297 Seiten und ca. 510 Farbfotos
Deutsche Version: ISBN 978-3-00-077924-4 mit 308 Seiten und ca. 480 Farbfotos
Preis je Version 39,80€
Bestellbar über den S&L Naturverlag für Meerwasserfreunde und mehr unter
https://sl-naturverlag.de/de/automatisch/1/
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