Dir Grundidee des Schlammfiltersystems ist einfach und vor allem an die Natur angelehnt. Durch ein Extra Becken, (Hang on, oder Zusatzbecken unter dem Hauptbecken) erhält man ein Refugium in dem der Schlamm (auch Miracle Mud) genannt,
Das Schlammfiltersystem
Seit nun zwei Jahren ist es auch bei uns bekannt, das Schlammfiltersystem. Erfunden hat es vor ca. 10 Jahren, Leng Sy.
In der Rubrik Interviews findet der interessierte Leser ein Interview das wir mit Leng Sy über das Schlammfiltersystem geführt haben. Ebenso findet man mehr Infos über das Schlammfiltersystem unter Erfahrungsberichte.
Es hat in der Tat sehr lange gedauert bis dieses System zu uns nach Europa geschwappt ist. Vielmehr hat es eines Aquarianers gebraucht, der seinen Händler so lange nervte, bis dieser das System bzw. den Schlamm aus Amerika hierher geholt hat. Seitdem gelten der Händler, wie auch der Aquarianer als die grössten Verfechter des Systems hier in Deutschland und Europa. Und auch hier gilt, es gibt mit zunehmender Bekanntheit immer mehr Fans dieses Systems.
Dir Grundidee des Schlammfiltersystems ist einfach und vor allem an die Natur angelehnt.
Durch ein Extra Becken, (Hang on, oder Zusatzbecken unter dem Hauptbecken) erhält man ein Refugium in dem der Schlamm (auch Miracle Mud) genannt, sowie schnellwüchsige Algen (Caulerpa) eingebracht werden. Eine Pumpe befördert Wasser in das System, es passiert dann drei Kammern und läuft wieder zurück. Auf einen Abschäumer wird in diesem System gänzlich verzichtet, da der Schadstoffabbau komplett über den Schlamm und das Algenwachstum erreicht werden soll. Allerdings gibt es auch hier schon die ersten Abwandlungen, wir selbst betreiben unser ehemaliges Berliner Systembecken seit September 2002 zusammen mit dem Refugium.
Interessant für viele ist sicher der Aspekt der Planktonversorgung. Da in dem kleinen Refugium die Fische aus dem Hauptbecken keinen Zugang oder Zugriff haben, wachsen und Gedeihen dort viele Kleinstlebewesen. Diese stehen dann durch den Austrag aus dem Refugium und dem Eintrag ins Hauptbecken, den dort lebenden Tieren zur Verfügung. Zum Beispiel laichen im Refugium regelmässig Mysis.
Man findet aber auch so im Refugium und auch nachts im Hauptbecken eine deutlich höhere Anzahl an Lebewesen, es kreucht und fleucht das es eine wahre Freude ist. Die Dichte an Kleinstkrebsen ist weit höher als zum Beispiel im Berliner System.
Nitrat und Phosphat:
Durch die dicke Schicht Schlamm, die mind. 5 cm Höhe haben sollte findet der schon bekannte Nitratabbau statt. Durch das entfernen der Algen, entfernt man gleichzeitig das in ihnen gespeicherte Phosphat. Der Schlammfilter wird 24 Stunden beleuchtet.
Spurenelementeversorgung und Calzium:
Eine Spurenelementzugabe erscheint in dieser Art Aquarium nicht so sehr von nöten zu sein wie in anderen Systemen. Das was wirklich fehlt wird über einen 5% - 10% Wasserwechsel im Monat ausgeglichen. Man kann für die Calziumversorgung wie bei den anderen Systemen auch entweder einen Kalkreaktor oder Kalkwasser benutzen. Andere Zugaben sind, wie wir selber wissen, nicht von nöten.
Zur Beseitigung von Gelbstoffen (war bei uns in einem Jahr nicht einmal der Fall) kann man auch hier über Aktivkohle filtern.
Beleuchtung:
Ist genau wie in den anderen Systemen, also eine reine Geschmacksfrage.
Da aber das Algenrefugium 24 Stunden beleuchtet wird, ist eine zusätzliche Röhre über dem Schlammfiltersystem von nöten. Wir verwenden bei dem halben Schlammfilterrefugium eine 15 Watt Röhre.
Fazit:
Wie man sieht, alle drei Systeme sind an sich, teils sehr unterschiedlich. Im wesentlichen kommt aber das Jaubert System dem Schlammfiltersystem von der Wirkungsweise eher entgegen als das Berliner System. Wir kennen alle drei Systeme, wobei wir selber mit Jaubert noch keine Langzeiterfahrungen haben. Berliner System und das Schlammfiltersystem sind bei uns im Einsatz, teils gemischt teils auch alleine.
Es gibt viele Aquarien die wunderschön sind. Man kann es sicher nicht an den einzelnen Systemen ausmachen ob das eine besser oder schlechter ist als das andere. Entscheiden muss nun jeder selber. Und manchmal kommt es auch auf das eigene Händchen an ob aus einem System ein kleines Biotop wird, in dem sich unserer Pfleglinge wohl fühlen, wachsen und Gedeihen.
Wir wollten mit diesem Artikel dem interessierten Leser aufzeigen welche Unterschiede in den einzelnen Systemen zu finden sind. Das als Filtersystem noch bekannte Deep Sand Bed, das in USA viele Freunde hat, haben wir bewusst weg gelassen weil wir hier niemanden kennen, und auch niemanden gefunden haben der nach dem System arbeitet. Aber auch hier wird es sicher den einen oder anderen Bericht zu lesen geben.
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