...die einem das Leben aber enorm erleichtern können. Nachdem man von immer mehr Hobbyfreunden hört, dass die einst so verheißungsvollen Systeme wohl auf Dauer doch nicht ohne Wasserwechsel auskommen, hat dieses Thema wieder neuen Schwung erhalten. Bei anderen war es noch nie "out". Aber egal, welche Meinung man dazu hat. Diese "Maschine", welche ich euch heute vorstellen möchte, macht die Pflicht zur Kür !
Wie sicher viele andere Aquarianer auch, bin auch ich immer wieder auf der Suche nach kleinen oder großen Helferlein, welche mir den Aquarienalltag erleichtern sollen. Zum Thema Wasserwechsel hatte ich mir ja selbst etwas gebaut (s.a. Bericht hier auf SSW). Allerdings war ich damit nicht 100% zufrieden, da alles in allem diese Lösung in unserer kleinen Wohnung zu viel Platz einnahm und es manchmal trotz aller Vorsicht, zu ungewollten "Sauereien" auf dem Boden kam. Um den Haussegen nicht weiter bis zur Schieflage zu strapazieren, begann ich im Netz nach einer fertigen Lösung zu suchen. Ziel war es auch, überlaufendes Osmosewasser der Vergangenheit angehören zu lassen. Ein weiterer haussegenstechnisch relevanter Aspekt. Nach langem Suchen wurde ich fündig. Die Firma heißt Reefloat und kommt aus England. Ein erstes Anschreiben blieb leider unbeantwortet und ich hörte auch von diversen Stellen, das dieser nicht nach Deutschland liefert. Entmutigt suchte ich weiter, fand aber außer dieser, keine andere kommerzielle Lösung. Also, nochmals gaaanz freundlich dort angeklopft und siehe da, es kam eine Antwort. Die Abwicklung war dann sehr nett und unkompliziert. Eine Woche später war dann das gute Stück bei mir zuhause. Ich entschied mich für einen Tank von der Stange. Gordon fertigt auf Wunsch alle Größen und Maße. Mein AWC (Auto Water Changer) 93 ist fast der Größte im Portfolio. Es gibt nur noch einen etwas größeren. Bei meinen Netto 750l Wasservolumen (inkl. TB), wollte ich eher über den 10% Wechselwasser sein, als leicht darunter. Das ganze besteht aus den folgenden Teilen: - Wassertank (diverse Größen erhältlich. Die Größe richtet sich nach der Literanzahl, welche man an seinem Aquarium wechseln möchte). - Zu- und Ablaufleitungen mit Ansaugkorb und verschliessbarer Auslassdüse - Umwälz- und Förderpumpe (je nach Verwendung) - Vorfiltereinheit integriert im Verschlussdeckel des Wassertanks - Steuereinheit für die Pumpe - Netzteil - Optional z.B. elektrisches Ventil für Auto Water Stop (Osmoseanlage) Hier ist die Vorfiltereinheit zu sehen. Der eigentliche Clou ist die Funktion Hier hat jemand wirklich Innovation bewiesen. Denn der AWC arbeitet mit nur einem Behälter. Wie das geht, verrate ich euch in den folgenden Zeilen. Um das ganze besser verstehen zu können, gibt es am Ende, wie meistens bei uns hier auf SWW, ein kleines Video dazu. Nichts desto trotz versuche ich euch mal das Prinzip hier zu beschreiben. 1) Zuerst machen wir uns das synthetische Salzwasser Zunächst wird der Behälter mit Osmosewasser befüllt. Aber nur bis max. zu Hälfte. Denn dann kommt die gesamte Menge Salz dazu, welche man sich einmal für den Behälter ermitteln kann. Danach muss man nur genau abwiegen und hat seine garantierte Salinität. Reefloat gibt schon zu jedem Behälter eine gute Richtgröße in der Anleitung dazu. Aber jedes Salz ist verschieden. Daher empfehle ich, es für seine bevorzugte Salzsorte einmal durchzuexerzieren. Danach füllen wir so weit wie möglich den Behälter mit Osmosewasser auf. Hier hilft es enorm, wenn man sich den Auto Stop Deckel mit bestellt. Warum das "Unterkante / Oberlippe" Befüllen so wichtig ist, sehen wir im weiteren Verlauf noch. Haben wir das gemacht (läuft ja alles automatisch, bis jetzt mussten wir nur das abgewogene Salz in den Behälter füllen), kommt nun das erste mal die Pumpe zum Einsatz. Wir stecken den Auslassschlauch in den Behälter und schalten die Pumpensteuerung ein. Dieses geschieht durch einfaches Einstecken in die Steckdose. Abhängig vom Modell, also der Tankgröße, wird jetzt das Salzwasser angemischt. Je größer der Behälter, umso länger dauert auch der Mischvorgang. In meinem Fall (AWC 93) geht das nun 4h. Die Pumpe beendet das Programm automatisch. Danach wechseln wir den Deckel. Der AutoStop kommt runter und der Wasserwechseldeckel mit dem Vorfilter wird aufgeschraubt. Nun sind wir bereit, für den Wasserwechsel. 2) Der eigentliche Wasserwechsel Nachdem wir den AWC so vor dem Aquarium positioniert haben, dass wir die Pumpensteuerung einstecken können, den Ansaugschlauch im Aquarium eingehängt- und den Auslassschlauch im Technikbecken oder ebenfalls im Aquarium angebracht haben, können wir durch Einstecken der Förderpumpe den Wasserwechsel starten. Das System arbeitet mit Unterdruck. D.h, es ist komplett luftdicht verschlossen. Damit wird, nachdem die Pumpe ansaugt das Wasser von oben über den Vorfilter in den Tank geleitet. Da die Pumpe aber im 60s Takt alterniert (an/aus), läuft immer nur so viel Wasser nach, wie auch davor herausgepumpt wurde. Das frische und das "alte" Beckenwasser werden im Behälter vermischt bzw. der Inhalt wird während der vierstündigen Prozedur auch ungefähr viermal komplett ausgetauscht. Hier hängt die Dauer ebenfalls wieder von der Behältergröße ab. Je weniger Luft man nun im Behälter hat, umso weniger Beckenwasser ist nötig um das System zu füllen. D.h. im Idealfall merkt man so gut wie gar nichts davon im Becken selbst. Es ist also kein Abschalten von Pumpen, Abschäumern etc. notwendig. Wir wechseln sozusagen mitten im Betrieb und keinen stört's. Natürlich muss man hier nich daneben stehen. Man schließt an und hat Zeit für die anderen Dinge des Lebens. Die Vorteile dieses Systems liegen auf der Hand:Wie gefällt Ihnen dieser Artikel?
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