Marubis e.V. Mariner Arten- und Biotopschutz auf der Messe Fisch und Reptil, Sindelfingen 2007. Stefan Schäfer berichtet wie es war und wie der Vereinsstand aufgenommen wurde.
Fisch und Reptil, Sindelfingen 2007
Nun ist sie vorbei und wir haben unseren ersten großen öffentlichen Auftritt hinter uns. Fast auf den Tag genau vor einem Jahr wurde Marubis auf der Fisch und Reptil in Sindelfingen gegründet, deswegen war es fast selbstverständlich, dass wir uns dort präsentieren wollten.
Die doch recht kurzfristige Vorbereitungszeit, von der Entscheidung bis zur Umsetzung wurde von einem engagierten Team mit viel Einsatz kompensiert und zu einem erfolgreichen Auftreten umgesetzt.
Von Donnerstagmittag bis Freitagmorgen wurde eifrig gearbeitet, so dass der Stand zum Messebeginn fertig war.
Der Freitag verlief was die Besucherzahlen angeht etwas ruhiger ab. Dies war uns aber bewusst und dadurch hatten wir auch Zeit, selber die Messe zu begutachten. Es zeichnete sich aber an diesem Tag schon ein Trend ab, der am Samstag und Sonntag noch interessanter wurde:
Die Reaktionen auf unser „Tot Riff Becken“
Kaum einer der Besucher konnte sich dessen Anblick entziehen.
Sehr viele Besucher, insbesondere Familien, blieben stehen um zu realisieren was das überhaupt für ein Becken ist. Gerade die Kinder stellten viele Fragen, bei deren Beantwortung die Eltern oftmals etwas ratlos wirkten. Dies war dann auch der Augenblick, in welchem wir mit den Leuten in Kontakt kamen.
Die Kinder, aber auch viele Erwachsene waren mehr als traurig darüber, dass die doch untertriebene Darstellung des Totriffes Realität war. Viele zeigten auch auf das Becken und sagten dann, dass sie das so schon im Urlaub gesehen hätten.
Die Fragen die in dem Zusammenhang aufkamen waren meist darauf ausgerichtet ob wir paar kleine Hansel überhaupt etwas dagegen tun könnten. Damit war nicht nur Marubis gemeint, sondern eigentlich „der kleine Mann im Volk“ generell.
Die Beantwortung dieser Frage sollte sich jeder selber stellen: Bin ich bereit, meinen Kindern eine solche Welt zu hinterlassen? Meist folgte nach der Ernüchterung die Einsicht, dass auch „der kleine Mann“ etwas erreichen kann. Und es besser ist, lieber wenig, dafür aber überhaupt etwas zu machen.
Die anschließende Vorstellung der Ziele von Marubis, sowie die Vorstellung der Projekte stießen auf reges Interesse.
Unser Mangroven Aufforstungsprojekt fand eine hohe Akzeptanz. Viele waren regelrecht begeistert und erstaunt über die Mannigfaltigkeit und Bedeutung der Mangroven.
Das Gleiche galt für die Sensibilisierung, mehr auf Nachzuchten zu achten. Auch hier gab es durchwegs große Zustimmung. Es wurde bei den meisten Gesprächen Unmut darüber geäußert, dass Wildfänge immer noch billiger sind als Nachzuchten. Hier müsste eine Möglichkeit geschaffen werden einzugreifen. Auch die „Geiz ist geil“ Mentalität vieler Tierhalter wurde angeprangert.
Viele Besucher forderten, dass hier ein Umdenken, nicht nur von Seiten der Tierhalter sondern auch von Seiten des Handels sowie der Politik stattfinden muss.
Erstaunlich war auch, dass es sich bei diesen vielen Gesprächen nicht nur um Meerwasser-Aquarianer handelte, sondern ebenso um Reptilienfreunde, Süßwasser-Aquarianer, Taucher, sowie viele die mit Aquaristik nicht viel am Hut haben. Es waren aber nicht nur an den Projekten interessierte Besucher auf unserem Stand. Es kamen auch viele, um sich darüber zu informieren, wie man mit der Meerwasseraquaristik beginnt.
Es wurden Fragen gestellt nach dem 'wie fange ich an', 'kann man einfach umsteigen', 'wieviel Technik benötige ich', 'was kostet der Einstieg' und der Frage: Wo kann ich mich außer hier noch Informieren?
Es wurden sehr viele Fragen über die Haltung und Zucht von Seepferden gestellt.
Auch gab es viele Fragen dahingehend, woher man Nachzuchten, speziell Seepferdchen beziehen kann. Hier wurde angeregt, dass man doch eine Liste mit Bezugsmöglichkeiten für Nachzuchten erstellen sollte.
Was man ebenfalls feststellen konnte, war das Interesse an Informationen zur artgerechten Haltung. Hier findet bei den meisten anscheinend ein Umdenken statt. Speziell bei den Fragen bezüglich der Seepferdchen ist vielen bekannt, dass man diese am besten in einem Artenbecken halten sollte. Natürlich gab es auch hier einige Fehlinformierte.
Es fiel auf, dass Nörgler, Besserwisser und Unzufriedene den persönlichen Kontakt mieden. Die meisten, eigentlich alle Besucher waren freundlich, nett, hilfesuchend und sehr dankbar.
An unserem Stand wurden private Korallenableger verkauft, von dessen Einnahmen 10% an den Verein gespendet wurden. Dieser Verkauf wurde sehr gut angenommen. Es war bemerkenswert, wie viele Fragen bezüglich der Pflegebedingungen für Korallen wie Licht- und Strömungsverhältnisse gestellt wurden. Sehr gut sind die Informationen über Becken, Beleuchtung, Wasserwerte und Haltung der einzelnen Korallen angenommen worden. Erstaunlich war auch wie verantwortungsbewusst manch einer mit dem Transport der Tiere umging. Zum Teil wurden die Ableger in Styroporkisten mit Handtücher, Heatpack und Thermometer transportiert. Trotz einer Transportzeit von noch nicht einmal 1 Stunde. Es gab auch Käufer, die sich über die günstigen Preise wunderten und freuten. Dies war aber ein Problem welches schnell gelöst wurde: Mit unserer Spendendose.
Alles in allem kann man als Resümee sagen:
Das Konzept Marubis ist auf dem richtigen Weg. Der Auftritt und die Präsentation von Marubis war mehr als ein voller Erfolg. Es wurden viele Kontakte geknüpft, Informationen weitergegeben und auch das ein oder andere Missverständnis konnte aufgeklärt werden. 4 Tage harte Arbeit und viel Engagement haben sich gelohnt.
Stefan Schäfer
Mehr Infos über Marubis, der Ziele und Projekte finden Sie auf der Homepage des Vereins. Klicken Sie sich einfach mal rein. Wir finden es ist eine gute Sache der man Respekt zollen, und evtl. auch den einen oder anderen Euro durchaus mal spenden könnte. :-) Wir veröffentlichen gerne alle Spender namentlich in unserem Korallenriff Weihnachtsartikel.
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