Ist unser Hobby dem Ende nah? Nach den letzten Informationen sieht es fast so aus, als setzt die SPD ein Importverbot durch. Bitte unbedingt lesen !!
SPD setzt sich beim Importverbot durch
Koalitionäre diskutierten über Import- und Haltungsverbote für Exoten
Anfang November informierte die Koalitionsarbeitsgruppe Umwelt und Landwirtschaft – unter der Leitung von Katherina Reiche (CDU/CSU) und Ute Vogt (SPD) – mit einer Pressemitteilung über den Stand der Gespräche und Vereinbarungen. Ute Vogt betonte dabei: „Den Tierschutz werden wir deutlich verbessern. Der Handel mit und die Haltung von Tieren, insbesondere von Wildtieren, wollen wir bundeseinheitlich regeln. Der Import von Wildfängen soll grundsätzlich verboten werden.“
Diese Forderung würden deutliche Einschnitte für die Heimtierhaltung in Deutschland, vor allem für die Aquaristik und Terraristik, mit sich bringen. Der BNA hat sofort reagiert und den Parteien eine schriftliche Stellungnahme zukommen lassen, in der ausführlich auf die Auswirkungen des geforderten Importverbotes hingewiesen wurde und deutlich hervorgehoben, dass ein Importverbot gegen geltendes EU-Recht verstoßen würde. Am Montag, den 18.11.2013 hatte der BNA nochmals eine zweite Stellungnahme an Frau Vogt, SPD und Frau Reiche, CDU (s. www.bna-ev.de) zukommen lassen.
Als am Montagabend die Arbeitsgruppe erneut zusammen kam, konnte sich die CDU mit dem BNA-Vorschlag anfreunden, die SPD lehnte jedoch erneut ab und war nicht bereit, einen Kompromiss einzugehen. Folgende Forderung steht jetzt festgeschrieben:
„Wir verbessern den Wildtierschutz und gehen gegen Wilderei sowie den illegalen Wildtierhandel und deren Produkte vor; Handel mit und private Haltung von exotischen und Wildtieren regeln wir bundeseinheitlich. Import von Wildfängen soll grundsätzlich verboten und gewerbliche Tierbörsen für exotische Tiere untersagt werden“.
Die derzeitigen politischen Initiativen zeigen deutlich, dass der Druck auf die (Wild)Tierhaltung in Deutschland zunimmt und sich selbst große Parteien fast kommentarlos von den Tierschutzorganisationen beeinflussen lassen. Schon im April übernahm die SPD unkritisch Forderungen von Pro Wildlife und dem Deutschen Tierschutzbund, um ein generelles Importverbot zu fordern. Selbst massive inhaltliche Fehler und nachweislich falsche Angaben wurden offensichtlich nicht überprüft, sondern im Original übernommen. Das unterstreicht, dass die Parteien dem teils polemischen Dauerfeuer von Deutschem Tierschutzbund und weiterer Organisationen wie Pro Wildlife und PETA zunehmend Glauben schenken und nun selbst ein Ende der Wildtier-/Exotenhaltung in menschlicher Obhut fordern. Selbst die Zoologischen Gärten geraten zunehmend unter Druck, wie die Diskussionen um das „Säugetiergutachten“ zeigen.
Leider werden bei den politischen Gesprächen zwischen den Parteien die anerkannten Tierschutzorganisationen und Vertreter von Tierhaltern und Züchtern nicht nur außen vorgelassen, sondern diese verlaufen fast im Geheimen. Die derzeit einzige Tierhalterorganisation mit einem funktionierenden Netzwerk politischer Kontakte ist der BNA, der sich als Fachverband für Wildtierhaltung und Tierschutz etabliert hat. Nur dank der langjährigen Aufklärungsarbeit des BNA haben (Wild)Tierhalter derzeit in Berlin und den Ländern eine ernst zu nehmende Stimme, die sich für die Interessen der Tierhalter, aber auch für eine pragmatische Verbesserung des Tierschutzes einsetzt.
Aus Sicht des BNA löst ein Haltungsverbot bzw. eine strenge Reglementierung keine Probleme in der Tierhaltung, sondern treibt ernsthafte Halter und Züchter in die Illegalität und macht zudem den Vollzug des Tierschutzes fast unmöglich. Die von Seiten der Tierschutzverbände aufgestellte – sehr durchschaubare – Forderung nach einen Wildtierhaltungsverbot ignoriert zudem die teilweise eklatanten und zahlenmäßig häufigeren Verstöße gegen geltende Tierschutzbestimmungen im Bereich der domestizierten Arten, beispielsweise der Hunde-, Katzen- und Pferdehaltung. Eine ernst gemeinte Verbesserung des Tierschutzes kann sich nicht an einzelnen Arten, sondern nur an konkreten Problemen orientieren.
Daher sind pauschale Verbote nicht sinnvoll, sondern es werden vielmehr handhabbare und transparente Lösungen für die Heimtierhaltung benötigt. Allerdings dürfen offenkundige Missstände auch nicht verschwiegen werden, sondern gerade Tierhalter und Fachverbände sind gefragt, sich aus Eigeninteresse für den Tierschutz einzusetzen.
Der BNA sieht vor allem in den folgenden Punkten Handlungsbedarf:
In der derzeitigen Situation verfügt nur der BNA über die Kontakte, an den Gesprächen teilzunehmen. Bei den Tierbörsen wurden immer wieder unsere BNA-Aufrufe, die Leitlinien zur Ausrichtung von Tierbörsen umzusetzen ignoriert und die Politik hat jetzt gehandelt.
Unterstützen Sie die Tierhaltung, unterstützen Sie den BNA – für eine auch in Zukunft vielfältige Heimtierhaltung in Deutschland.
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