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Ein seltener Fisch: Sacura margaritacea

Erstmalig von mir gesehen im Mai 2008 auf der Interzoo, gibt es nun einige erste Erfahrungen mit dem wunderschönen Cherry Anthias, Sacura margaritacea

Der Kirsch Anthias: Sacura margaritacea

Vor etwas über zwei Jahren, genauer im Mai 2008, konnte ich den Sacura margaritacea erstmalig entdecken. Das war auf der Interzoo am Stand von Dejong Marinelife. Nicht nur dass es dort immer die eine oder andere Überraschung für Meerwasserinteressierte und Fotografen gibt, Dejong Marinelife ist über Europas Grenzen bekannt für den Handel mit Fischen und vor allem häufigen Spezialitäten.

Ich habe damals den Sacura margaritacea fotografiert mit dem Wissen dass er wohl nie, oder wenigstens nicht sehr häufig den Weg in deutsche Aquarien finden wird. In der Tat, bis heute habe ich ihn noch bei keinem Händler gesehen. Allerdings gibt es trotzdem die ersten Erfahrungen zu dem wunderschönen Fisch. Diese habe ich für Sie zusammengefasst.

Auch der Klaus hat zwei Fotos gemacht, die wir hier einblenden (entnommen aus dem MW-Lexikon)

(c) by Klaus Schatz

(c) by Klaus Schatz

Doch zunächst ein grober Überblick, es gibt derzeit 4 bekannte Sacura Arten:

Sacura Jordan & Richardson, 1910

* Sacura boulengeri (Heemstra, 1973)
* Sacura margaritacea (Hilgendorf, 1879)
* Sacura parva Heemstra & Randall, 1979
* Sacura speciosa Heemstra & Randall, 1979

Eines möchte ich bereits hier schon vorausschicken.

Der Sacura margaritacea ist scheinbar eine deutliche robustere Art als viele andere der Fahnenbarschenarten.

Er gehört zur Familie der Serranidae (Säge/Zacken - Barsche) Sub-Familie Anthias. Bisher gibt es nur Erfahrungen aus Japan (dort heißt er z.b. Sakura Anthia) und aus den USA. Der Gattunsname Sacura bezieht sich auf die rote Färbung, wie bei einer Kirsche, der Artname margaritacea hingegen steht auch für die weißen Flecken auf der Seite des Fisches.

Laut Hemdal (2006) leben Sie in den Küstengewässern Japans in felsemreichen Gebiet in einer Tiefe von 75 - 200 Fuss. Froese, R. und D. Pauls (2009) beschreiben weiterhin, dass er im gesamten Nordwest-Pazifik bis weit südlich nach Taiwan in noch tieferen Wasser vorkommt. Oft kommt er in Europa unseres Wissens nicht in den Handel. Der Preis in den USA liegt derzeit bei ca. 250 - 500 Dollar je Tier. Das liegt einerseits in der Seltenheit begründet, aber auch an der Größe des Tieres, sowie an den hohen Nebenkosten (Transport etc). Da Dejong ja welche zeigte, denke wir aber schon dass er grundsätzlich zu bekommen wäre. Ganz sicher aber wird er kein häufiger Fisch werden, den man oft in Aquarienläden sieht.

Wie von den meisten Anthias gewohnt ist auch er proterogyner Folgezwitter. Geschlechtsreife Tiere sind immer weiblich und wandeln sich später zu Männchen um. Durch soziale Unterdrückung hindert das domminierende Männchen die Weibchen ihres Harems daran, sich zu Männchen umzuwandeln. Wird ein Männchen schwach oder stirbt es, wandelt sich das stärkste Weibchen in wenigen Tagen zu einem Männchen um.

Temperaturen:

Dieser Anthia verträgt scheinbar ein breites Spektrum, was die Temperatur angeht. Diese reicht von ca. 9 - 28 Grad. Es gibt Berichte über die Haltung bei tropischen Temperaturen, es ist aber heute noch nicht klar, ob dies Auswrikungen auf die Lebensdauer allgemein haben wird. Eine wirklich optimale Temperatur scheint aber bei 20 Grad zu liegen.

Futter:

Anders als viele hinlänglich bekannte Fahnenbarsche frisst dieser lieber größere Futtersorten, wie z.B. geschnittene Stinte, Tintenfischstücke, kleine Garnelen und anderes. Natürlich immer angepasst der Lebensgröße! Juvenile brauchen kleinere Futtergrößen.

Empfindlichkeit:

Sie sind erfahrungsgemäß nachdem Sie ihre anfänglich Scheu im Aquarium abgelegt haben nicht besonders empfindlich, also auch etwas anders als bekannt schwierige aus der Art (Beispielsweise Pseudanthias tuka oder Pseudanthias ventralis) Wichtig scheint hier der PH Wert zu sein, der über 7,9 liegen sollte. Auch sollte der Nitratgehalt bei unter 50 mg/l bleiben.

Lebensdauer in Aquarien:

Bisher ist hier nur wenig bekannt. Es gibt ein öffentliches Aquarum in Japan wo nach 8 Jahren immerhin noch drei von zehn erwachsenen Tieren leben. Daher erscheint die bisherige Annahme von einer Lebenserwartung von mind. 15 Jahren als wahrscheinlich. Bei guter Pflege natürlich, aber das versteht sich von selbst.

Sonstiges:

Interessant ist sicherlich auch, dass diese Art mit Köder, Haken und Leine gefangen wird. Da sie meist auf ca. 50 Meter gefangen werden, ist es sicherlich wichtig die Fische langsam - mit dem nötigen Ausgleich - nach oben zu holen, bekannermassen wie bei allen Fischen aus tieferen Regionen.

So hoffen wir auf das Glück mal einen der Tiere hier zu Lande sehen zu dürfen. Wir würden uns auf jeden Fall über Ihre Erfahrungen zu dem sicher doch eher seltenen Fisch freuen.

Zwei Videos habe ich noch für Sie gefunden:



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robertbaur

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