Der Bericht beschreibt zum Glück auch den Aufwand, dem man bei einem Quarantänebecken mit eingeschränkter Versorgungstechnik betreiben muss. Viele Aquarianer setzen einen kranken Fisch in Minibecken und erwarten dort für die nächsten 8 Wochen "stabile" Verhältnisse. Wenn der Fisch dann "überraschend" stirbt, liegt es nicht immer an dem Krankheitserreger oder an der Behandlung, sondern manchmal auch an den Bedingungen im Quarantänebecken.
Leider gibt es beunruhigende Nachrichten bzgl. der Salz- bzw. Dichtetoleranz bei dem Erreger.
Yambot berichtet von C.irritans-Varianten, die in Taiwan in Brackwasserteichen Fische infiziert haben. Die Salinität wurde mit 5 ppt bzw. 10 ppt (Meerwasser = ca. 35 ppt) angegeben.
Yambot, A.V., Song, Y.L. & Sung, H.H. ?Characterization of
Cryptocaryon irritans, a Parasite Isolated from Marine Fishes in Taiwan.? Diseases of Aquatic Organisms, 54, 147-156, 2003
Vereinzelt findet man auch Berichte über ähnliche "brackwassertolerante" Varianten aus Mündungsgebieten großer Flußsysteme, die direkt ins Meer münden.
Trotzdem ist die Hyposalinität bis zum Auftauchen derartiger Varianten in unseren Aquarien sicher eine mögliche Methode, den Erreger zu eliminieren.
Torsten Sause